Schopfheim Altes Gemeindehaus steht vor dem Abriss

Markgräfler Tagblatt
Auf dem Platz neben der Stadtkirche soll das neue Gemeindehaus entstehen. Foto: Monika Weber Foto: Markgräfler Tagblatt

GemeindeversammlungMehrheit empfiehlt eine Kooperation mit dem Georg-Reinhard-Haus

Neben der evangelischen Stadtkirche soll ein neues Gemeindehaus entstehen. Für dieses Vorhaben auf dem derzeitigen Parkplatz gab es bereits in der Gemeindeversammlung im April 2013 grünes Licht. Zur Finanzierung des Neubaus soll der Verkauf des alten Gemeindehauses beitragen, das sich in attraktiver Innenstadtlage befindet.

Von Monika Weber

Schopfheim. In der Gemeindeversammlung am Sonntag informierte Versammlungsleiterin Bettina Bethlen über die sich jetzt ergebende Möglichkeit einer Kooperation mit dem Georg-Reinhard-Haus.

Den Entwurf für dieses „wunderbare Planspiel“, das noch nicht festgezurrt sei, stellte Martin Mybes, Geschäftsführer des Pflegeheimes, vor. Der Entwurf sieht den Abriss des alten Gebmeindehauses vor, an dessen Stelle ein neues Gebäude mit drei Ebenen mit jeweils etwa 500 Quadratmetern Nutzungsfläche entstehen könnte.

Für die erste Ebene seien Büro- und Begegnungsräume sowie eine Tagespflegeeinrichtung vorgesehe. Im ersten Obergeschoss könne eine ambulante Wohngruppe mit angegliederten Gästezimmern entstehen, und im zweiten Obergeschoss sei Platz für Senioren- und Pflegewohnungen.

Mit großer Mehrheit stimmte die Gemeindeversammlung dafür, „dem Kirchengemeinderat zu empfehlen, die Idee einer Kooperation mit dem Georg-Reinhard-Haus weiter zu verfolgen und Kontakt mit dem Evangelischen Kirchenrat in Karlsruhe (EOK) aufzunehmen, um die weiteren Schritte zu beraten“.

Was den Neubau betreffe, so würden alle betroffenen Personengruppen in die Überlegungen einbezogen, hieß es weiterhin. Bezirkskantor Christoph Bogon erinnerte daran, dass genügend große Räumlichkeiten für die Kantorei nötig seien.

Die Pfadfinder erinnerten daran, dass sie auch weiterhin abschließbare Materialräume bräuchten. Derzeit lagern die Materialien im Keller des Gemeindehauses.

Martin Mybes versicherte, dass es im Notfall bei diesem einen verbleibenden Problem eine Lösung in dem von ihm und Stefan Schmidt geplanten Gebäude geben würde. Schmidt ist gleichzeitig auch Mitglied im Ältestenrat, so dass in jedem Planungsschritt auch die Interessen der Kirche vertreten werden.

Ein Gemeindemitglied stellte die kritische Frage, warum man angesichts der derzeitigen Lage mit den zahlreichen Flüchtlingen gerade jetzt an einen kostspieligen Neubau denke. Die Anfänge der Planungen lägen bereits sechs bis acht Jahre zurück, hieß es, die Notwendigkeit eines Neubaus bestehe schon länger. Die Flüchtlingsarbeit gehe trotzdem weiter. Für die Unterstützung von Flüchtlingen in Rechtsfragen wurde ein Spendenkonto eingerichtet.

Das derzeitige Gemeindehaus stammt aus den 1960er Jahren. Mit den zahlreichen Treppen ist es nicht behindertengerecht und deshalb in dieser Form nicht zukunftsfähig. Die Energiekosten seien sehr hoch, „das heutige Haus wird uns auffressen“ hieß es. Die Fenster bestünden aus einfachen Scheiben. Zudem benötige die Kantorei einen Raum, der bei den regelmäßigen Proben über 120 Personen Platz bietet. Durch die Kooperation mit dem Georg-Reinhard-Haus ergebe sich jetzt eine Möglichkeit der Finanzierung.

Insgesamt gebe es drei Nutzflächen, die der evangelischen Kirche gehören und die für die Planungen und Finanzierung des Gemeindehauses in Betracht gezogen werden können. Auf der Nutzungsfläche A befindet sich das Pfarrhaus mit einem Pfarrgarten. Das heutige Gemeindehaus befindet sich auf der Nutzungsfläche B, und der Bereich, wo sich derzeit der Parkplatz befindet und das neue Gemeindehaus mit direktem Anschluss an die Kirche geplant ist, stellt die Nutzungsfläche C dar.

Da das Pfarrhaus aufgrund zu hoher Sanierungskosten aus dem Pfarrhausförderprogramm der Badischen Landeskirche ausgeschlossen wurde, werde mit diesem Gebäude zunächst nicht weiter geplant, hieß es. Pfarrer Kai Tilgner berichtete, dass statt dessen das Pfarrhaus in Wiechs in das Programm aufgenommen wurde, das bei 5000 Euro Eigenleistung Sanierungen bis zu 100 000 Euro unterstütze.

Gute Nachricht gab es im Rahmen der Versammlung auch, was die bisher nicht besetzte halbe Pfarrstelle betrifft. Nach bestandener Prüfung der religionspädagogischen Zusatzausbildung erhält Uschi Schmitthenner ab 1. November dieses halbe Deputat als Gemeindediakonin. Am 1. Advent wird sie von Dekanin Bärbel Schäfer in dieses Amt eingeführt.

Unterstützung für Flüchtlinge in Rechtsfragen

Kontoinhaber Evangelische Kirchengemeinde Schopfheim

IBAN: DE71682515570003326071

BIC: SOLADES1SFH

bei der Sparkasse Schopfheim-Zell.

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