„Die Bauarbeiten im Windpark verlaufen an allen fünf Standorten planmäßig“. Dieses Fazit zieht Bauleiter Achim Kieselmann in der jüngsten Ausgabe des Infoblatts, das der Windparkbetreiber EWS herausgibt. Schopfheim-Gersbach. „Durch das professionelle Zusammenspiel aller beteiligten Unternehmen und besonders der pünktlichen Anlieferungen der Teile sind wir an allen Standorten im Plan.“ Am weitesten fortgeschritten sind die Arbeiten am Standort für die Windenergieanlage 3 (WEA 3). Der Turm für das Windrad war vergangene Woche bereits über 60 Meter hoch. Ab 19. September erwarten die Betreiber die Anlieferung der oberen Stahlsegmente, der Nabe, der Gondel und der Rotorblätter. Wenn die WEA 3 steht, fährt der dort eingesetzte Raupenkran zum Standort der WEA 1 weiter und nimmt dort die Arbeit auf. Das Fundament der WEA 1 ist fertig gestellt und rundum mit Aushubmaterial aufgefüllt. Sobald das neue Fundament ausgehärtet ist, kann der Aufbau des zweiten Windrades beginnen. Am Standort der WEA 2 sind die Kranstell– und Montageflächen fertig gestellt. Bei einer Baustellenbegehung erläuterte Jörg Härtig von der Firma Enercon, dass die Teams im Augenblick dabei sind, den Sockel für den Hilfskran herzustellen, mit dem der Turmdrehkran zusammengesetzt wird. Am Standort der WEA 4 ist bereits die Sauberkeitsschicht für das Fundament des Windrads fertig. Als nächstes folgt die Betonierung des Selbstfahrer rollen ab 19. September Fundaments. Am Standort der WEA 5 wurde die Fundamentgrube ausgehoben und vom Bodengutachter abgenommen. Die Verlegung der Kabel zur Stromableitung verläuft ebenfalls nach Plan und ist zu großen Teilen abgeschlossen, heißt es im Infoblatt weiter. Bezüglich der Kontakte zu Bürgern erklärte Jörg Härtig, er habe bisher gute Erfahrungen gemacht. Viele seien an technischen Fragen interessiert und hätten ihn schon auf die geplanten Führungen angesprochen. Die offiziellen Wanderwege auf dem Rohrenkopf seien in der Ferienzeit stark besucht, aber die Baustellen selbst seien nur für die Bauarbeiter zugänglich. „An allen Baustellen wird an Werktagen mit schwerem Gerät gearbeitet. Es besteht Lebensgefahr“, so Jörg Härtig weiter. Er bat interessierte Bürger um Verständnis, wenn das Personal auf Einhaltung der Sicherheitsregeln bestehen muss. „Bei den Baustellenführungen kann sich dann jeder über die unterschiedlichen Phasen des Baufortschritts informieren“, so der Enercon-Bauleiter. Die bisherigen Schwertransporte seien „ohne Probleme“ über die Bühne gegangen, erklärte Härtig, der in diesem Zusammenhang auch der Polizei ein Lob zollte. Nach derzeitiger Planung soll am 19. September der erste „Selbstfahrer“ die Stahlsegmente für die Windräder und die Rotorblätter vom Parkplatz Atzenbach über Riedichen zum Windpark auf den Rohrenkopf bringen. „Selbstfahrer“ sind Schwertransporter, die durch Fernbedienung von außen gesteuert werden. Solche Fahrzeuge kommen zum Einsatz, um durch enge Kurven lenken zu können. Der Selbstfahrer kann die Rotorblätter bei Bedarf beinahe senkrecht stellen und so selbst enge Kurven und Spitzkehren passieren. Während die Schwertransporte normalerweise nachts erfolgen, sind die Selbstfahrer nur tagsüber einsetzbar, da sie sich nur bei guten Lichtverhältnissen passgenau rangieren lassen. Weil diese Spezialtransporter nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren können, ist bei den Transporten auf der Strecke Atzenbach-Rohrenkopf mit Behinderungen zu rechnen. Über die genauen Zeiten der Transporte und die zu erwartenden Behinderungen werden die Betreiber rechtzeitig informieren.