Schopfheim Aus einem alten Baumeistergeschlecht

Markgräfler Tagblatt
Wird heute 95 Jahre alt: Hermann Unger. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Hermann Unger: Der frühere Stadtbaumeister feiert heute seinen 95. Geburtstag

Schopfheim (gd). Heute, Mittwoch, feiert der frühere Schopfheimer Stadtbaumeister Hermann Unger seinen 95. Geburtstag. Im vergangenen Jahr konnte er mit seiner Frau Erna, geborene Sopper, die diamantene Hochzeit begehen, zu der die Familien der drei Kinder, sechs Enkel und ein Urenkel kamen.

Der Jubilar stammt wie seine Ehefrau aus dem Sudetenland, von wo sie kriegsbedingt vertrieben wurden. Hermann Unger kam in Zauchtel an der Oder als Sohn eines alten Baumeistergeschlechts zur Welt. Unmittelbar nach dem Abitur musste er gleich zum Militär und nach Russland. Dort wurde er zweimal verwundet und verbrachte vier Jahre in russischer Gefangenschaft, aus der er erst Ende 1948 entlassen wurde. So konnte er erst als Dreißigjähriger sein Studium in Stuttgart beginnen.

Seine ersten Arbeitsstellen als Bauingenieur waren Bietigheim und Unterkochen. Mit 40 Jahren bewarb er sich für die Stadtbaumeisterstelle in der Markgrafenstadt, die er im Jahr 1963 antrat. In den über 20 Jahren als Stadtbaumeister lag ihm zunächst die Sanierung der Altstadt am Herzen. In seine Zeit als Stadtplaner und Baumeister fiel der Bau des Theodor-Heuss-Gymnasiums, der Umbau der Friedrich-Ebert-Schule sowie der Bau mehrerer Fest- und Turnhallen. Sein letztes großes Projekt war der Bau der Stadthalle.

Aber auch sein Einsatz für die neue Umgehungsstraße mit einem kreuzungsfreien Anschluss ist zu erwähnen. Hinzu kamen in seinem Arbeitsprogramm neue Kanalisationen, der Ausbau der Wasserversorgung und die Erschließung neuer Baugebiete in der Markgrafenstadt.

In seiner Freizeit widmete sich Hermann Unger als leidenschaftlicher Fußballfan dem Sport. So leitete er unter anderem auch die Fußball-Abteilung des SVS. Bis ins hohe Alter konnte man ihn fast jeden Tag zu Fuß auf den Wegen des Entegast sehen. Mit seiner Frau Erna, die aus Ober-Kratzau stammt und nach der Flucht im Westen bei Zeiss in Stuttgart arbeitete, hat er viele Reisen unternommen. Sehr gern besuchte das Paar auch Theater- und Konzertaufführungen in der Stadthalle. Denn von Anfang an waren Erna und Hermann Unger Abonnenten für Kultuveranstaltungen in Schopfheim und in Wehr.

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