Der Jubilar stammt wie seine Ehefrau aus dem Sudetenland, von wo sie kriegsbedingt vertrieben wurden. Hermann Unger kam in Zauchtel an der Oder als Sohn eines alten Baumeistergeschlechts zur Welt. Unmittelbar nach dem Abitur musste er gleich zum Militär und nach Russland. Dort wurde er zweimal verwundet und verbrachte vier Jahre in russischer Gefangenschaft, aus der er erst Ende 1948 entlassen wurde. So konnte er erst als Dreißigjähriger sein Studium in Stuttgart beginnen.
Seine ersten Arbeitsstellen als Bauingenieur waren Bietigheim und Unterkochen. Mit 40 Jahren bewarb er sich für die Stadtbaumeisterstelle in der Markgrafenstadt, die er im Jahr 1963 antrat. In den über 20 Jahren als Stadtbaumeister lag ihm zunächst die Sanierung der Altstadt am Herzen. In seine Zeit als Stadtplaner und Baumeister fiel der Bau des Theodor-Heuss-Gymnasiums, der Umbau der Friedrich-Ebert-Schule sowie der Bau mehrerer Fest- und Turnhallen. Sein letztes großes Projekt war der Bau der Stadthalle.