„Tore zum Verstehen“ heißt die neue Broschüre, die der AK Integration zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Darin hat der Verein die Geschichten und Schicksale von Schopfheimer Migranten zusammengetragen. Von Ingmar Lorenz Schopfheim. Die Broschüre ist das Ergebnis eines rund zwei Jahre dauernden Projekts, erläutert der zweite Vorsitzende des AK Integration, Michael Straub. Was es damit genau auf sich hat, wird in dem Büchlein selbst erklärt: „Migranten verschiedenster Kulturen erzählen ihre Lebensgeschichte und Erfahrungen und reflektieren diese. Dies wird aufgeschrieben und öffentlich präsentiert“, heißt es dort. Das Ziel des Projektes, so Straub, sei es, Einheimische und Migranten zusammen zu bringen. Dabei solle nicht nur gezeigt werden, von woher die Migranten in die Markgrafenstadt gekommen sind, sondern auch, was ihre Beweggründe dafür waren. Denn Migration, so wird durch das Projekt deutlich, kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Die Einwanderer, die über ihre Erfahrungen berichten, stammen unter anderem aus Afghanistan, der Türkei, den Vereinigten Staaten, aus Griechenland, Italien, Algerien, Syrien oder Bosnien. Die Gründe, ihre Heimat zu verlassen und sich in Schopfheim ein neues Leben aufzubauen, unterscheiden sich dabei stark voneinander. Viele flohen vor Krieg oder Verfolgung. Andere führte die Suche nach Arbeit nach Deutschland. Auch als Touristen oder Studenten kamen viele, verliebten sich in Land und Leute und beschlossen zu bleiben. Der AK Integration hat im Rahmen des Projekts nicht nur mit Menschen gesprochen, die vor kurzer Zeit nach Deutschland gekommen sind, sondern auch mit Migranten, die vor vielen Jahren eingewandert und hier alt geworden sind. „Wir haben uns bei Pflegediensten und Sozialstationen erkundigt“, so Straub. Dabei falle auf, dass es in den Pflegeheimen der Markgrafenstadt verhältnismäßig wenig Migranten gebe. Eine Ausnahme bilde dabei allerdings das Haus Columban. Neben den Lebensgeschichten der Migranten - ob jung oder alt - ist in der Broschüre des AK Integration auch Statistisches erfasst, etwa wie hoch der Ausländeranteil in Schopfheim ist. Zudem wird über die Herkunftsländer der Migranten informiert. Es werden andere Schriftsysteme und Zeitrechnungen vorgestellt und erklärt. Nachdem der AK Integration vor gut einem Jahr in einem Vortrag über den Zwischenstand des Projekts informiert hatte, wird es nun zum Projektende am Freitag, 14. Oktober, um 17 Uhr eine weitere Präsentation in der Max-Metzger-Schule geben. Schopfheimer Migranten berichten dabei aus ihrem Leben und die Broschüre „Tore zum Verstehen“ kann für vier Euro erstanden werden. An einem Stand bei der Bücherkiste auf dem MArktplatz wird das Büchlein zudem an diesem und am nächsten Samstag zwischen 10 und 12 Uhr angeboten.