Schopfheim Biosphärengebiet: Gersbach

Markgräfler Tagblatt
Gersbach will beim Biosphärengebiet nicht außen vor bleiben. Foto: Gerd Sutter Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortschaftsrat stimmt dem Beitritt unter Bedingungen zu

Schopfheim-Gersbach (sut). Eines der Hauptthemen der Ortschaftsratsitzung am Mittwoch war das Biosphärengebiet Südschwarzwald.

In Gersbach gab es bekanntlich mehrere Sitzungen und Veranstaltungen zu diesem Thema. Außerdem bot das Regierungspräsidium Freiburg Sprechtage an, die teilweise auch rege in Anspruch genommen wurden, so Ortsvorsteher Christian Walter.

Nun müsse eine Entscheidung fallen, ob sich Gersbach mit 145 Hektar Kernzone (Suchkulisse), 474 Hektar Pflegezone (Suchkulisse) und knapp 1800 Hektar Entwicklungszone ins Biosphärengebiet einbringt oder nicht.

Das Gremium erörterte in der gut besuchten Sitzung noch einmal das Für und Wider. Wilfried Geiger äußerte Skepsis aufgrund der Überstülpung des FFH-Gebietes. Wenn der Gemeinderat zum Biosphärengebiet „A“ sage, müsse auch das „B“ zur Stärkung des Dorfes folgen. Laut Aussagen der Verantwortlichen solle es keine Verlierer geben.

Manfred Deiss bestätigte, dass keinem was weggenommen wird. Dies habe man in den Bürgersprechstunden betont.

Ralf Ühlin erklärte, dass „nichts machen fatal“ wäre. Die Infrastruktur müsse gehalten oder verbessert werden. Der Tourismus könnte profitieren. Die Projektvorschläge müssten von Gersbacher Seite kommen.

Der Ortschaftsrat stimmte einem Beitritt zum Biosphärengebiet schließlich zu, wenn in der Verordnung oder in einer Zusatzvereinbarung sicher gestellt wird, dass die so genannte Kernzone bis zur Anerkennung durch die UNESCO weiter nachhaltig gepflegt werden darf.

Die Verordnung dürfe keine weiteren Einschränkungen/Restriktionen für die Landwirte enthalten. Die Verkehrssicherheit der ausgewiesenen Wege (auch Wanderwege in der Kernzone) müsse gewährleistet sein. Bei zunehmendem Wildverbiss müsse in Absprache mit den Forstbehörden auch eine Bejagung in der Kernzone möglich sein. Zudem forderte das Gremium ein Informationszentrum in Gersbach, das von der zukünftigen Geschäftsstelle zu unterhalten ist.

Gersbach müsse ein fester Sitz im zukünftigen Lenkungskreis eingeräumt werden, hieß es weiter. Uneingeschränkte Nutzung der Sportmöglichkeiten in Pflege- und Entwicklungszone und gegebenenfalls Erweiterungsmöglichkeiten für den Skilift müsse die Verordnung ebenfalls zulassen. Außerdem seien die Stellungnahmen des Weide- und Landschaftspflegevereins, der Privatwaldbesitzer und des Tourismusvereins darin mitaufzunehmen.

Man müsse die Chancen im Rahmen eines Biosphärengebietes nutzen, hieß es abschließend, denn die Offenhaltung der Landschaft werde schwieriger, wenn man den Altersdurchschnitt der Bevölkerung berücksichtigt.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading