Schopfheim Dampfloks und moderne ICEs

Markgräfler Tagblatt
Viel zu staunen gab es bei der Ausstellung der Eisenbahnfreunde Wehratal. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Eisenbahnfreunde Wehratal präsentierten ihre Anlagen

Schopfheim (hjh). Pfiffe von Lokomotiven tönten durch den Saal der evangelischen Kirchengemeinde, typische Geräusche von Jahrmärkten, Rummelplätzen oder Bahnhöfen lieferten den unvergleichlichen Sound, der große und kleine Fans romantischer Fahrten durch herrliche Landschaften und bunt zusammengewürfelte Städte seit vielen Jahrzehnten in Atem hält. Die Eisenbahnfreunde Wehratal hatten am Wochenende ihr Equipment ins Rampenlicht gestellt.

Mit zehn großen Anlagen und Exponaten unterstrichen die Modellbauer aus dem Wehratal, wie wichtig es ihnen ist, Mitbürger für ihr spannendes Hobby zu begeistern. Rund 20 der insgesamt 60 Mitglieder des Vereins brachten zusammen mit sechs Gastausstellern Leben in die Bude. Und jede Menge neugieriger Besucher genossen das Ambiente zwischen verschneiten Bergen, Zirkusmanegen, Wasserläufen, Wiesen und Feldern oder Stadtfragmenten wie dem Mannheimer Hauptbahnhof neben dem Freiburger Martinstor in einer Landschaft, in der hochmoderne ICEs neben alten Dampf- und Dieselloks unerschütterlich ihre Runden drehten.

„Einmal im Jahr stellen wir irgendwo in der Region aus, schon weil wir nicht wollen, dass sich die Sache eines Tages totläuft“, sagte Ralf Maltry, der zweite Vereinsvorsitzende, der nicht müde wurde, den kleinen und großen Besuchern zu erklären, wie es hinter den Kulissen der prächtigen Exponate aussieht, die Elektroniker sowie Landschafts- und Gebäudebauer liebevoll in vielen Stunden zu harmonisch reibungslos funktionierenden, maßstabsgetreuen Kunstwerken der Spuren „Z“ bis „1“ mit viel Phantasie zusammenbauten. Nichts fehlt. Schranken heben und senken sich, an Bahnübergängen bleiben Autos, Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer brav stehen, wenn sich ein Zug nähert. An einer Schuppenwand schwenkt ein Malergeselle den Pinsel auf und ab, im Sägewerk fliegen die Späne, Kühe machen „Muh“ und Wasserfälle rauschen in Täler. Faszinierend.

Und so schön, dass kaum einer der Gäste ans Heimgehen denkt. Wer doch die Kurve kriegt, wird auf dem Weg nach draußen „umgeleitet“ in die „Schwellenbeiz“, in der Mitglieder zum „Zäpfli“ Kartoffeleintopf oder Gulaschsuppe servieren und wo Gelegenheit besteht, untereinander oder mit anderen Gästen zu fachsimpeln vor dem Hintergrund, den einen oder anderen Fan auf das Hobby „Modellbahnbau“ scharf zu machen.

Denn auch die Eisenbahnfreunde Wehratal plagen Nachwuchssorgen: „Kaum eines unserer Mitglieder ist unter 30“, gibt Ralf Maltry zu. Die Jugend sei überwiegend mit anderen Dingen beschäftigt. Tablets und Smartphones würden sie davon abhalten, selbst kreativ zu werden. Ihnen gehe das Glücksgefühl nach getaner Arbeit und nach den damit verbundenen Erfolgserlebnissen, die nie aufhören, weil sich ständig Möglichkeiten zu Veränderungen auftun, schlicht und einfach verloren.

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