Schopfheim „Das ist ein Blick in die Glaskugel“

Markgräfler Tagblatt
Der Rohrbruch mit Wasserverlust zu Saisonbeginn führte dazu, dass die Stadt vor dem Hintergrund des Sanierungsstaus ein Gutachten in Auftrag gab.                                                                       Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Freibad: Initiative fordert Öffnung auch in der Sanierungsphase / Nitz wundert sich

Schopfheim (ma). Bevor auch nur das Gutachten zur Sanierung des Freibads vollständig auf dem Ratstisch liegt, herrscht bereits Unmut. Und zwar auf zwei Seiten. Die Initiative „Pro Freibad Schopfheim“ freut sich zwar darüber, dass ein Gutachten in Auftrag gegeben wurde. „Wir bedauern aber zugleich die suboptimale Informationstransparenz“, heißt es in einem Schreiben an Bürgermeister Nitz. Dieser schüttelt darüber den Kopf.

„Ich muss mir meiner Gefühlslage Luft verschaffen“, sagte Nitz bei der Sitzung des Finanzausschusses am Montag, nachdem Grünen-Stadtrat Ernest Barnet das Thema angesprochen hatte. Er, Nitz, wundere sich schon, dass es offenbar Leute gebe, die hier mehr wüssten als er und die Sitzungen abhielten ohne Kenntnis zu haben. Dies entspreche einem Blick in die Glaskugel, denn das Gutachten sei noch gar nicht fertig, er selbst kenne nur einen Teil. Barnet erklärte freilich, damit „gar nichts“ zu tun zu haben. Bürgermeister Nitz kündigte an, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung zu setzen.

„Nutzung in der Saison muss sicher sein“

Die Initiative „Pro Freibad Schopfheim“ hatte sich in der vergangenen Woche getroffen. Anwesend waren 26 Personen. Annette Dahlmann stellte Susanne Teipel als Mitorganisatorin vor. Grund für die Zusammenkunft war das Anliegen, das Bad auch in den Phasen des Umbaus nutzen zu können. „Allen war der Erhalt des Bades und die Sicherung der Nutzung in der Saison wichtig“, lässt die Initiative wissen.

Die Teilnehmer trugen dafür eine Fülle von Argumenten vor. Das Schopfheimer Bad habe trotz Defekt nahezu 70 000 Besucher, das sei der höchste Wert aller Bäder in der Region. Es werde von Frühschwimmern, Eltern mit Kleinkindern, für die Nachwuchsausbildung der DLRG, von Behinderten, Sportvereinen und Rentnern genutzt und erfülle soziale Aspekte.

Die Eintrittspreise seien erschwinglich, das Bad für Schulen gut erreichbar. So könne auch in einer Doppelstunde Schulsport im Freibad stattfinden. Das hätten die drei anwesenden Lehrer der Schopfheimer Schulen bestätigt. Sollte die Sanierung erst 2019 beginnen, wäre zu bedenken, wer im nächsten Jahr das Bad betreiben soll. Die Teilnehmer gehen davon aus, dass es mehrere Varianten geben soll, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Sinnvoll sei eine Sanierung in Teilschritten über zwei Jahre oder eine Sanierung von September bis Mai / Juni.

„Schließung wäre kontraproduktiv“

Die Anwesenden befürchteten, dass es bequemer wäre, das Bad während der Sanierung zu schließen. Wenn dann wie in Maulburg Verzögerungen einträten, bestehe die Gefahr, dass das Freibad über zwei Saisons geschlossen sei und Jugendliche den Sport aufgeben. Genau das wolle die Initiative verhindern. Sie will deshalb einen Gesprächstermin beim Bürgermeister - vor der nächsten Ratssitzung, also vor der Vorstellung des Gutachtens.

Unabhängigen-Stadtrat Andreas Kiefer wollte im Finanzausschuss wissen, welche Richtung das Gutachten, im Auftrag der Stadt haben werde. Diese sei nicht vorgegeben worden, betonte Nitz. Es sollen eine Bestandsaufnahme gemacht und Etappenprüfungen für die Sanierung vorgenommen werden.

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