Auch der Ortschaftsrat habe das abgelehnt, so Ortsvorsteher Walter. Im übrigen gebe es Gerüchte, wonach auch in Herrischried Windräder gebaut werden sollen, was dann zu einer weiteren Umzingelung Gersbachs mit Windrädern führen würde - und das, obwohl die Bundesregierung die Förderung von Windkraftanlagen drossele.
Karl-Heinz Markstahler (Freie Wähler) erkundigte sich nach der Windhöffigkeit. Diese sei bekannt, so der EnBW-Vertreter. Hier gebe es dreiteilige Messungsprojekte, das Gutachten werde bald vorliegen.
„Es ist keine Rache an den Haslern, dass wir das ablehnen“, bekräftigte Peter Ulrich (SPD). Aber es gelte, konsequent zu sein und den Wildwuchs zu verhindern. Beigeordneter Hirschner sah es indes nicht wie Peter Ulrich als Widerspruch an, trotz der Ablehnung eine UVP zur Bedingung machen zu wollen.
Auch CDU-Fraktionssprecherin Heidi Malnati war für die Ablehnung der Zufahrt durch Gersbach. Fraktionskollege Mark Leimgruber machte deutlich, es komme hier auf ein „Signal“ an. Im übrigen finde er die Stellungnahme der Hasler Gemeinderäte (wir berichteten) beziehungsweise den Ton nicht angemessen. „Wir müssen glaubwürdig bleiben, also ablehnen“, fasste schließlich Teresa Klein (SPD) die Mehrheitsmeinung im Gemeinderat zusammen.
Der Beschlusszusatz, dass die Ablehnung besonders für die Mettlenstraße gelten solle, wurde gestrichen, die Zufahrt über Schopfheimer Gemarkung gesamthaft abgelehnt. Nicht getrennt, sondern im Paket wurde auch die UVP als Bedingung festgezurrt.
Schopfheim (ma). Walter wollte zudem wissen, wer der beauftragte Geologe sei und wer die Auflagen überwache. Die Auswirkungen auf die Quellen sei ein weiteres Thema. Nach seiner Kenntnis seien keine Sprengungen erforderlich, doch nun sollten angeblich welche vorgenommen werden, so Walter. Sei dies schon genehmigt? Zudem seien auf dem Hörnle Bäume gefällt worden (hierfür bedarf es zu dieser Jahreszeit einer Genehmigung) - für die Hörnlestraße fordert Walter indes Tempo 30, wie es für die Rauschbachstraße angeordnet sei. Walter forderte auch einen Vor-Ort-Termin alle 14 Tage, um auf den neuesten Stand gebracht zu werden. Tag und Nacht werde er von Bürgern angerufen, denen wieder etwas Neues in Sachen Windpark-Bau aufgefallen sei.
Beigeordneter Ruthard Hirschner ging auf die angesprochenen Punkte ein. Das Wetter und die schweren Fahrzeuge hätten dafür gesorgt, dass die Wege sich im angesprochenen Zustand befinden. Es sei möglich, dass einige Wege mit Schotter stabilisiert wurden. Wenn nötig, werde nach Ende der Baumaßnahme ein Rückbau in den ursprünglichen Zustand erfolgen. Von einem Geologen habe die Verwaltung keine Kenntnis. Die Auflagenüberwachung geschehe durch das Landratsamt.
Tempo 30 fürs Hörnle
Ein Antrag auf Sprengungen liege beim Landratsamt, die Stadt sei angehört worden. „Die Stadt ist derzeit nicht damit einverstanden“, betonte Hirschner. Es handele sich um Lockerungssprengungen, für die eigentlich der Einsatz eines Baggermeißels vorgesehen gewesen sei. Wo es die größeren Erschütterungen gebe, wisse er freilich nicht. Derzeit seien Gutachter mit diesem Thema beschäftigt.
Was die Quellen angehe, so wäre es gut, wenn die Lörracher Behörde hier einen Gutachter zu Rate ziehen würde, sagte der Beigeordnete, der sich ebenfalls für die Anordnung von Tempo 30 auf dem Hörnle und regelmäßige Baubesprechungen vor Ort aussprach. Außerdem soll eine Sitzung des Bauausschusses mit Besichtigung in Gersbach stattfinden. Bürgermeister Nitz hieß dies gut.