Schopfheim Deutsch lernen von früh bis spät

Markgräfler Tagblatt

Notunterkunft im Oberfeld: „Es passt alles“ / Dickes Lob für die Schopfheimer

Schopfheim-Wiechs (wm). „Wir sind sehr glücklich, dass die Notunterkunft im Oberfeld von den Schopfheimern so gut aufgenommen wird“.

Landrätin Marion Dammann zollte der Stadt und ihren Menschen bei der Bürgerinformation zur geplanten Notunterkunft im Markus-Pflüger-Heim in Wiechs ein dickes Lob für ihre Haltung gegenüber den Flüchtlingen. Sie freute sich zudem, dass der Helferkreis „Schopfheim hilft“ so „toll unterwegs“ sei.

Herwig Popken, der künftig neben der Unterkunft im Oberfeld auch jene im MPH leiten wird und seit 25 Jahren in der Asylarbeit aktiv ist, bestätigte die Einschätzung der Landrätin. „So etwas wie im Oberfeld habe ich noch nie erlebt“, versicherte er den rund 200 Bürgern in der Festhalle Wiechs. Die Stimmung in der Unterkunft sei „wunderbar“, es passe einfach alles. Die Messehalle sei „ideal“ und der Helferkreis sehr engagiert.

Die Flüchtlinge selbst - die Hälfte von ihnen aus Syrien, viele andere aus Eritrea und Afghanistan – legten einen unglaublichen Eifer an den Tag. „Sie lernen Deutsch von früh bis spät“, so Popken. Er sei sich denn auch sicher, dass aus diesen Menschen in Deutschland etwas wird. „Die Handwerkskammer kann sich freuen“.

Rund 200 Menschen engagierten sich im Helferkreis für die 100 Flüchtlinge im Oberfeld, berichtete Christof Hager. In Gruppen kümmerten sie sich um Aufgaben wie Deutschunterricht, Begleitung oder Freizeitgestaltung. Hager riet allen, die sich ebenfalls engagieren wollen, sich über die Homepage (siehe unten) direkt mit dem Helferkreis in Verbindung zu setzen. Vor allem die Arbeitsgruppe Deutschunterricht könne noch Verstärkung brauchen. Dazu müsse man nicht unbedingt Deutschlehrer sein, ergänzte Michael Straub, „es kann jeder kommen“.

Bürgermeister Christof Nitz warnte mit Blick auf die vielen Lobeshymnen davor, jetzt zuviel in Rosa zu malen. Im Augenblick seien Lage, Stimmung und Hilfsbereitschaft zwar noch gut, die Flüchtlingsproblematik werde Bund, Länder und Kommunen aber noch auf eine lange Zeit vor große Herausforderungen stellen. Denn wenn die Menschen erst einmal ein Bleiberecht hätten, bräuchten sie auch Wohnungen und Arbeit.

Weitere Informationen: www.schopfheim-hilft.de

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