Schopfheim. „Der direkte Austausch mit der Polizei vor Ort ist mir wichtig, weil er die besten Einblicke für meine Arbeit im Landtag liefert“, betonte der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger bei seinem Besuch des Polizeireviers Schopfheim. Gemeinsam mit SPD-Fraktionschef Artur Cremans informierte er sich bei Revierleiter Florian Doppler und dessen Stellvertreter Michael Trefzer. Schopfheim ist, das belegen die von Doppler präsentierten Zahlen der Kriminalstatistik, ein vergleichsweise sicheres Pflaster. So seien im vergangenen Jahr sowohl die Zahl der Straftaten – entgegen dem Landestrend – als auch die Kriminalitätsbelastung zurückgegangen, heißt es in einer Pressemitteilung des SPD-Landtagsabgeordneten. Von Einbruchsserien professionell arbeitender Banden in Wohnungen, wie sie entlang der Grenzen immer wieder festgestellt werden, sei man bislang weitgehend verschont geblieben. Damit dies so bleibt, setzt das Polizeirevier Schopfheim in diesem Bereich einen Schwerpunkt und beteiligt sich an den aktuellen Maßnahmen des Landes und des Polizeipräsidiums Freiburg zur Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens. Im Mittelpunkt stehen dabei intensive Kontrollen, die in unterschiedlichen Varianten stattfinden. Auch in Schopfheim fordert die Zuwanderung die Polizei, denn auch hier kommen per Bahn Flüchtlinge an, die erfasst werden müssen. Eine erhöhte Kriminalität von Ausländern und Flüchtlingen sei derzeit jedoch nicht feststellbar, zumal die Polizei gut mit den Heimleitungen kooperiere, erklärte Florian Doppler. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt, so versicherte der Revierleiter auf Nachfrage von Artur Cremans, funktioniere bestens: „Wir stehen in regelmäßigem Austausch und unterstützen uns gegenseitig.“ Ein weiterer wesentlicher Teil der Aufgaben des Polizeireviers ist die Verkehrssicherheitsarbeit. Sie umfasst neben der Aufnahme der jährlich etwa 560 registrierten Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Schopfheim auch die gezielte Verkehrsüberwachung. Da die beliebtesten Motorradstrecken des Südschwarzwaldes im Bereich des Schopfheimer Reviers liegen, stehen hier während der Sommermonate vor allem Motorradfahrer im Fokus. Zunehmend Sorge bereitet der Polizei die Strecke Schopfheim-Gersbach. Cremans will dieses Problem aufgreifen und wegen möglicher Geschwindigkeitsbegrenzungen bei der Stadt nachfassen. Auch Stickelberger signalisierte Unterstützung. Ein weiteres Lärmproblem besteht, so Cremans, auf der Straße nach Dossenbach oberhalb des Wohngebiets Altig. Hier wäre auch ein „Geschwindigkeitstrichter“ angebracht. Zufrieden ist Revierleiter Doppler weitestgehend mit der technischen und räumlichen Ausstattung. Lediglich die Personalausstattung könnte besser sein. „Eine Fläche von 400 Quadratkilometern durchgehend mit zwei Streifen abzudecken, ist eine Herausforderung, die uns nur aufgrund des großen Engagements und der hohen Flexibilität der Kolleginnen und Kollegen gelingt,“ betonte Doppler. Eine schnelle personelle Verstärkung für das Schopfheimer Revier ist jedoch, so Stickelberger, trotz des beschlossenen Stellenzuwachses für die Polizei schwierig, da es zu wenig ausgebildete Polizeikräfte für den Vollzug gibt. Für Aufgaben in der Verwaltung könne man jedoch auf frei werdende Notariatsbeschäftigte zurückgreifen. Diese Möglichkeit will Doppler nun prüfen.