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Schopfheim Ein Faible für Häuser mit Charme

Markgräfler Tagblatt

Hanna Sanner, die in Zell das „Café Fräulin“ betrieb, ist mit ihrer Kulturreihe nach Schopfheim gewechselt

Schopfheim (ma). Die Villa Jutzler wird wieder mit Leben erfüllt. Dort wo das Haus Columban seinen Sitz hatte, werden wieder Menschen ein- und ausgehen, sogar Kulturveranstaltungen wird es wieder geben, denn heute Abend eröffnet Hanna Sanner dort den Reigen ihrer Freitagskonzerte.

„Schopfheim habe ich schon seit vielen Jahren im Auge“, erzählt Hanna Sanner, die mehr als drei Jahre lang das „Café Fräulin“ in Zell führte und dort mit ihren Kulturveranstaltungen jeden Freitagabend weit über die Grenzen des Wiesentals bekannt wurde. Die Konzerte mit national und international renommierten Künstlern war beliebt; auch bei den Musikern gab es eine große Nachfrage nach Auftritten bei Hanna Sanner.

Die 56-Jährige stammt aus einer kulturell interessierten Familie, sie kennt viele Künstler, ihr Vater schrieb nebenbei Konzertkritiken. 20 Jahre lang war Hanna Sanner als Lehrerin an der Kaspar-Hauser-Schule in Raitbach tätig, sie war Klassenlehrerin und Fachlehrerin für Ernährungslehre, backte mit den Kindern - und so waren die Voraussetzungen, beides in Einklang zu bringen und ein Kulturcafé zu eröffnen, günstig.

Eigentlich hatte Hanna Sanner seinerzeit gerne das Parkcafé im Stadtpark übernehmen wollen. Weil das nicht möglich war, suchte die Pädagogin nach einem anderen Ort für ihr Kulturcafé und fand diesen in Zell. Mit ihrem Faible für ältere Häuser mit Geschichte und Charme schuf sie mit der Übernahme des „Café Fräulin“ 2012 zwischen Kirche und Schwanenweiher eine tolle Atmosphäre. „Es waren sehr schöne und fruchtbare Jahre“, resümiert Hanna Sanner. „Es war in jeder Hinsicht eine Bereicherung.“

Warum dann der Wechsel nach Schopfheim? „Zell war einfach zu weit weg“, sagt Hanna Sanner. Sie habe viele Konzertbesucher aus Lörrach, Basel oder weiter her; auch Künstler kämen von weit her. Sogar aus Australien seien Anfragen gekommen. „Ich habe schon ein Programm bis Jahresende“, sagt Hanna Sanner, die darauf hofft, dass ihr alle die Treue halten, wenn sie nun im zentraleren Schopfheim das Café neu eröffnet.

Die Villa Jutzler ist architektonisch reizvoll, kaum einer, der sich beim ersten Anblick nicht sofort in das Jugendstilgebäude verliebt, das übrigens auch im neuesten Jahrbuch der Stadt, dem Jahrbuch 2014, in einem Artikel von Professor Wolfgang Sehringer eingehend gewürdigt wird - es sind die Erinnerungen an das Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Haus seines Urgroßvaters.

In der Villa, in der das Haus Columban Konzerte veranstaltete, wird nun diese Tradition von „Hannas Kulturcafé“ fortgeführt. „Ich bin vom Verein Haus Columban gefragt worden, ob ich Interesse hätte“, berichtet Hanna Sanner. Sie hofft, dass auch das reguläre Tagescafé ein Erfolg wird; allerdings ist sie noch dringend auf Mitarbeitersuche. Auf Hochtouren laufen derzeit auch die Umbauarbeiten. Dankbar ist Hanna Sanner indes ihrem Mann, einem Klavierbauer und Konzertstimmer, der sie mit Rat und Tat unterstützt hat.

Hanna Sanner weiß, dass ihr neues Café etwas isoliert von der Laufkundschaft liegt. Trotzdem ist sie überzeugt davon, dass durch die räumliche Nähe zum Neubau des Columban, zum Krankenhaus und zur Waldorfschule genug Potenzial vorhanden ist. Sie hofft, dass das Café ein Treffpunkt wird, in dem man Freunden oder Bekannten begegnet, ohne sich verabredet zu haben. Oder über das heißt: „Wir treffen uns bei Hanna.“

Heute, Freitag, 21. August, wird die Reihe der Kulturveranstaltungen in „Hannas Kulturcafé“ im ehemaligen Haus Columban in der Hebelstraße eröffnet. Öffnung und Bewirtung von 19 Uhr an, Konzert um 20 Uhr. Das Konzert findet auf dem Kiesweg im hinteren Bereich statt. Es spielen: Gino Suter und Andrei Ichtchenko (Geige, Akkordeon). Die nächsten Konzerte: Freitag, 28. August, 20 Uhr: Sophia Spöler und Beni Feldmann (Geige, Gitarre); Freitag, 4. September, 20 Uhr: Christoph Weiherer (Liedermacher).

Der reguläre Cafébetrieb beginnt im September: Eröffnung von „Hannas Kulturcafé“ ist am Samstag, 5. September, um 11 Uhr mit kleinem Begrüßungs- und Musikprogramm. Am Sonntag, 6. September, gibt es von 11 bis 22 Uhr Musik. Ansonsten wird das Café danach dann von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein. Angeboten werden selbstgebackene Kuchen und Torten, alkoholische und nichtalkoholische Getränke und auch eine kleine saisonale Mittagskarte.

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