^ Schopfheim: Ein Stück Heimat im Höhendorf - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Ein Stück Heimat im Höhendorf

Markgräfler Tagblatt

Zum Weidefest nach Gersbach kamen wieder 6000 Besucher / Rückblick auf 25 Jahre „gläserne Produktion“

Schopfheim-Gersbach (sut). Bei schönem, aber windigem Wetter wurde das 26. Weidefest auf der Scherentann mit einem gut besuchten Gottesdienst begonnen. Pfarrer Andreas Ströble predigte zu „Kirche als Heimat“.

Heimat als Beziehung, als Ort, an dem Menschen sich verstanden fühlen. Heimat sei auch mit Sehnsucht verbunden. Das Weidefest indes schaffe Möglichkeiten der Begegnung und eine Verbindung zur Natur.

Klaus Nasilowski, Fachbereich Landwirtschaft vom Landratsamt Lörrach, und Rolf Strohm nahmen das Weidefest zum Anlass, auf 25 Jahre „Gläserne Produktion“ als Landesprogramm zurückzublicken. Vor fünf Jahren wurden die Fleischdirektvermarkter Gersbach und Wies in Stuttgart als „Leuchtturm der ersten Stunde“ ausgezeichnet. Die „Gläserne Produktion“ wurde vor 25 Jahren von der Landjugend ins Leben gerufen. Sie will den Bürgern als Verbrauchern die heimische Landwirtschaft in der Praxis, möglichst frei von Idealvorstellungen oder Vorurteilen, nahebringen.

Die Verbraucher sollen wissen, welche Lebensmittel in der Region hergestellt werden und wann sie Saison haben, aber auch, wo sie gekauft werden können. Genau dies leiste das Weidefest in Gersbach seit 26 Jahren. Eine gute und wichtige Werbung leisten die vielen Stände von Gemüse- und Obstbauern, dörflichem Handwerk, der Chäs-Chuchi, von Handel und Gastronomie sowie die gezeigten Tiere. Die Fleischdirektvermarktung fungiere als Bündler des Angebots ihrer Mitglieder und als Vermittler gegenüber den Händlern.

Die Kontinuität von 1990 bis heute sei eine Erfolgsgeschichte, so Klaus Nasilowski. Mit einem Filmbeitrag wurde der enorme Wandel von Landwirtschaft und Weidefest in den vergangenen 25 Jahren dokumentiert, als noch mit Kleingeräten Heu gemacht wurde, in Gersbach noch Kartoffeln geerntet wurden und der Wanderschäfer seine Runden zog.

Nach diesem Vortrag spielte der Musikverein Gersbach zum Frühschoppen auf und unterhielt die Weidefestbesucher, die Rindfleisch, Lamm und Wurstwaren mit Zutaten verzehrten. Im Kinderland Scherentann konnten sich die Kinder an der Strohkletterburg, der Melkkuh, dem Bulldog-Parcours, beim Kinderschminken, Ponyreiten und Karussellfahren vergnügen.

Pferdekutschfahrten und die Falldartspiele um den Europapokal wurden von Klein und Groß gerne angenommen. Den Europapokal erhielt Helena Grönert aus

Schnapsbrenner und Schäfer

Gersbach, den zweiten und dritten Platz belegten Michele und Selin Lorenz aus Hofsgrund. Am Nachmittag unterhielten die Kapellenberg-Musikanten aus Mambach die Gäste. Vorführungen vom Holzschnitzer, Kleinkunst, Schnapsbrenner und Schäfer mit Hütehunden boten Abwechslungen. Der Mannschaftswettbewerb der „Starken“ und der „Bullenschiss“ litten noch unter Anfangsschwierigkeiten, doch hatten die Teilnehmer einen Riesenspaß.

Über den Tag gaben rund 6000 Besucher dem Weidefest und der herrlichen Landschaft um Gersbach die Ehre. Auch Besucher aus der Schweiz und Frankreich wussten das Gebotene zu schätzen. Am Abend waren die vorbereiteten Speisen und Kuchen verkauft, so dass Vorsitzender Ulrich Eichin und sein Team zufrieden nach Hause gehen konnten.

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