Schopfheim: „Eine Bereicherung in der Schullandschaft“ - Schopfheim

Schopfheim „Eine Bereicherung in der Schullandschaft“

Markgräfler Tagblatt 28.07.2015 - 23:02 Uhr

Der CDU-Stadtverband verschaffte sich einen Überblick übers Konzept der Freien Waldorfschule

Schopfheim. Der CDU-Stadtverband besuchte kürzlich die Freie Waldorfschule, um sich einen Überblick über die Schule und deren Konzept innerhalb der Schullandschaft in Schopfheim zu machen. Nach der Begrüßung durch das Mitglied der Geschäftsführung, Kühner, und Lehrer Wehkamp wurde die Delegation der CDU durch das Gebäude geführt und konnte die interessante Bauweise bestaunen, heißt es in einer Mitteilung der CDU.

Während dieser Führung erfuhren die Mitglieder des Stadtverbandes, dass die Waldorfschule ein eingetragener Verein ist, der von drei Geschäftsführerinnen geleitet wird. Die pädagogische Leitung der Schule obliegt dabei dem Kollegium im Rahmen der Selbstverwaltung. Am deutlichsten zeige sich der Unterschied zu einer staatlichen Schule bei der Verteilung der finanziellen Mittel und Zuschüsse, hieß es. Die Waldorfschule erhält aufgrund ihres Status’ als Privatschule aktuell Zuschüsse in Höhe von etwa 78 Prozent der vergleichbaren Kosten einer öffentlichen Schule. Dieser Zustand bereite den Verantwortlichen der Schule so manches Kopfzerbrechen, vor allem weil dadurch auf die Eltern ein nach Einkommen gestaffeltes Schulgeld zukommt.

Besonders wurde betont, dass die Lehrerausbildung in der Regel bis zum ersten Staatsexamen identisch ist mit der eines Lehrers an einer staatlichen Schule und die künftigen Waldorfschullehrer erst nach diesem Examen speziell nach dem Konzept der Waldorfschulen ausgebildet werden. Aktuell werden 460 Schüler in 14 Klassen unterrichtet.

Anhand dieser Schülerzahlen sei die Schule gut ausgelastet, aber es werde in jedem Fall nach Möglichkeiten gesucht, dass Kinder, die gerne auf die Waldorfschule wechseln möchten, auch aufgenommen werden können. Pro Klasse sind maximal 36 Kinder vertreten, diese Zahl wird im Fachunterricht geteilt beziehungsweise gedrittelt, und somit wird ein optimaler Klassenteiler erreicht.

Der Einzugsbereich der Schule ist nicht auf Schopfheim begrenzt, sondern erstreckt sich auch auf die umliegenden Landkreise. Für die Schüler gibt es eine Mittagsverpflegung, die jeden Tag frisch aus regionalen Zutaten in biologischer Qualität zubereitet wird.

Nach allen erfreulichen Neuigkeiten wurden aber auch Anregungen und Sorgen geschildert. Eine der größten Sorgen der Schulleitung und des Kollegiums seien die Schulwege der Schüler. Der Fahrradweg und die Bundesstraßenüberquerung für Schüler, die zum Beispiel aus Maulburg zur Schule kommen, werden als hohes Gefahrenpotenzial angesehen. Dazu kommt, dass der Vicemoosweg dringend renovierungsbedürftig sei und im jetzigen Zustand teilweise eine Gefahr für die Schüler und vor allem für Besucher der zahlreichen Kulturveranstaltungen darstelle.

Um weiterhin einen offenen Schulhof für jedermann und zu jeder Zeit anbieten zu können, wäre die Unterstützung durch einen Streetworker dringend erforderlich. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass der Schulhof gerade in den Sommermonaten oft durch schulfremde, aber in Schopfheim wohnende Kinder und Jugendliche genutzt wird. Ebenfalls würde sich die Schule sehr freuen, wenn der zum Schulgelände gehörende Parkplatz im Winter durch den städtischen Winterdienst mit geräumt werden könnte.

In diesem Zusammenhang wurde auch über die rege Nutzung des Parkplatzes durch Schulfremde, die zum Teil die Sporthalle nutzen, berichtet. Über eine Einbindung in die künftige Signalisierung / Beschilderung der Schulen in Schopfheim wäre die Geschäftsführung dankbar.

Zum Abschluss des Besuches durfte die CDU-Delegation noch den prächtig gestalteten Garten der Schule bestaunen. Sie war sich einig, dass die Waldorfschule für die verschiedenen Schulformen der Stadt Schopfheim eine Bereicherung darstellt.