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Schopfheim Erinnerungen an eine andere Zeit

Markgräfler Tagblatt
Georg Reinhardts Töchter Dorothee Bleuler und Christiane Reinhardt (rechts) nahmen am Festakt teil. Foto: Saskia Scherer Foto: Markgräfler Tagblatt

Rückblick: Georg Reinhardts Tochter Christiane Reinhardt erzählte von ihrer Kindheit

Schopfheim (sc). Beim Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Georg-Reinhardt-Hauses ließ Christiane Reinhardt, Tochter des Gründers, die Gäste an ihren Erinnerungen an ihren Vater teilhaben.

Als Geschäftsführer Martin Mybes sie ansprach, sei sie erstaunt gewesen – vor allem darüber, wie schnell die vielen Jahre dahin gegangen seien, begann Reinhardt. Dennoch sei vieles schnell wieder gegenwärtig gewesen. „Ich erinnerte mich an die Nachkriegszeit, als ich drei Jahre alt war“, erzählte die Tochter. Sie habe an den Dinkelberg und den Entegast gedacht, an Sonnenuntergänge und autofreie Straßen.

Sie blickte zurück auf die Zeit in einer Dachwohnung in der Bismarckstraße und daran, wie eine neue Siedlung gebaut wurde. „Mein Vater hat die Nachkriegs- und Flüchtlingssituation erkannt“, sagte Christiane Reinhardt. Er habe viel Zeit bei den Behörden in Karlsruhe verbracht, um sich um das soziale Unternehmen, den Wohnungsbau, zu kümmern. „Die Anspannung der Eltern war groß, wir Kinder mussten leise sein und Rücksicht nehmen“, erzählte Reinhardt. Aber sie hätten auch verstanden, wie wichtig das sei. Unermüdlich sei der Vater im Einsatz gewesen, immer unterstützt von der Mutter. Und schließlich seien die ersten vier Doppelhäuser in der Weiermattstraße gebaut worden. „Die Menschen erholten sich“, erzählte Reinhardt. „Als die Straße komplett war, bestand eine heimatliche, geborgene Umgebung.“

Ihr Vater habe stets ein großes Herz gehabt, sei aber auch sehr streng gewesen. Die fünf Geschwister seien streng, diszipliniert, religiös und gewissenhaft erzogen worden. „Es war nicht immer einfach, aber wir bekamen auch liebevolle Zuwendung“, so Reinhardt. „Mein Vater sagte immer, Schule bildet, aber Reisen bildet mehr. Und meine Mutter sagte, Menschen sind wichtiger als der Putzlappen.“ Eine besonders schöne Erinnerung sei die Vergnügung auf dem Eisweiher.

Das Altersheim habe Georg Reinhardt dann trotz Angeschlagenheit in Angriff genommen. „Ich habe ihm beim Aussuchen des Inventars geholfen“, erzählte Christiane Reinhardt. Im Haus habe stets ein guter Geist geherrscht. Das Heimleiterehepaar Konstanzer habe Feste gestaltet und eine schöne Atmosphäre verbreitet. Und so konnte Christiane Reinhardt zum Abschluss feststellen: „Ich denke mit Dankbarkeit, Liebe und Respekt zurück.“

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