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Schopfheim „Es braucht viel Unterstützung“

Markgräfler Tagblatt
Gab umfassend Auskunft über Hilfsmöglichkeiten: Ruth Götzmann. Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Infoabend der katholischen Seelsorgeeinheit zum Thema „Hilfe für Flüchtlinge“ / Homepage für Helfer

Schopfheim (gar). Einen Informationsabend über Flüchtlinge bot die Seelsorgeeinheit Mittleres Wiesental an. Ruth Götzmann vom Caritasverband in Lörrach, die für die Begleitung Ehrenamtlicher zuständig ist, informierte über den Ist-Zustand und was noch gebraucht wird.

„Der Landkreis muss zur Zeit von Woche zu Woche, von Tag zu Tag planen“, so Götzmann. Die Zahl der Flüchtlinge werde immer höher. So kamen im Dezember 2014 61 Flüchtlinge im Kreis Lörrach an, im Januar 2015 waren es schon 86 Personen. Derzeit sind es mehr als 400 Personen, die monatlich kommen. Die Unterkünfte reichen bei weitem nicht, vor allem sind es oft Notunterkünfte. In der Seelsorgeeinheit ist in Fahrnau eine Unterkunft geplant; die Flüchtlinge sollen aber später ins Markus-Pflüger-Heim wechseln. In Steinen gibt es eine Notunterkunft, dort sind die Menschen in Zelten untergebracht, und in Maulburg gibt es eine Notunterkunft in der Alemannenhalle. In Schweigmatt sind vor allem unbegleitete Minderjährige untergebracht.

Zu tun gibt es viel. Die Flüchtlinge müssen untergebracht und versorgt werden. Und eine passende Unterkunft zu finden, ist gar nicht so leicht, denn die Gebäude müssen auch baulich sicher sein. Es sind schon Kirchengemeinden und Hotelbesitzer angeschrieben worden. „In unserem Landkreis hatte ein Hotelbesitzer erst zugesagt und musste diese Zusage dann zurückziehen, da er angefeindet wurde“, so Götzmann.

Vor zwei Wochen wurde schon mal ein großes Treffen angeboten, hier entstand auch die Idee einer Homepage für alle, die helfen wollen. Die Homepage ist noch im Aufbau. Und es gibt viele Angebote, mehr Angebote als die Flüchtlinge wahrnehmen können. Viel wichtiger ist aber noch etwas anderes, nämlich die Flüchtlinge zu betreuen und beheimaten. Gerade hier sind ehrenamtliche Mitarbeiter gefragt. Und wenn diese sich zum Beispiel als Helfer bei der Kirchengemeinde melden, sind sie auch über die Kirchengemeinde versichert.

Bei der ehrenamtlichen Arbeit muss auch bedacht werden, wie die Flüchtlinge leben. Pro Person stehen ihnen jeweils vier Quadratmeter zur Verfügung. Freizeitangebote sollen nicht nur für Flüchtlinge sein, sondern mit ihnen stattfinden, denn die Menschen können und wollen sich einbringen. Weiter können Patenschaften übernommen werden. Es ist eine langfristige Begleitung nötig, die kleinsten Dinge müssen die Flüchtlinge lernen, da sie sich in dieser Kultur nicht auskennen.

Bei all dem können Ehrenamtliche helfen, auch dabei, eine Tagesstruktur zu geben, die vielen fehlt. Da viele Flüchtlinge im Land sind, die so lange geduldet sind, bis es in ihrem Heimatland besser ist, sollten die Helfer sie auch auf die Ausreise vorbereiten, die irgendwann kommen kann. Und es gilt, auf ausländerfeindliche Tendenzen zu reagieren.

u  Wer weiter helfen will, kann sich auf der neuen Homepage melden: www.schopfheim-hilft.de/

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