Besuch bei der Feilenhauerei und Schleiferei Bührle
Kleines Wiesental. Nachdem sechs Feilenhauerfreunde aus dem Wiesental im März die „Feilenschleiferei Burr“ in Königsbronn an der Brenz besichtigten, fuhren Jürgen Dörflinger, Frieder Fricker, Wolf-Dieter Hänßler, Reinhard Roser und Hans Viardot kürzlich zur Feilenhauerei und Schleiferei Bernhard Bührle im Christophstal bei Freudenstadt.
Nach dem Tod des letzten Feilenhauermeisters Gerhard Bührle im Jahre 2010 steht auch diese seit 1624 nachweisbare Feilenhauerei und Schleiferei still. Bührle galt dort als „der letzte Feilenhauer Baden-Württembergs“.
Nachdem Bemühungen um einen musealen Erhalt dieser letzten funktionsfähigen Feilenhauerei in Deutschland ohne Erfolg waren, haben die Königsbronner Feilenhauerfreunde Maschinen und sonstiges Zubehör an die Brenz geholt und ihrer Schleiferei eine Hauerei angegliedert. Der Rest mit einer großen Maschine und vielfältigem handwerklichem Zubehör könnte nach Raich kommen.
Tochter und Sohn des verstorbenen Gerhard Bührle waren erfreut über den Besuch der Feilenhauerfreunde aus dem Wiesental und führten sie auch durch die Ausstellung „Der Feilenhauer Gerhard Bührle – Einer der letzten seines Handwerks“ im Stadthaus in Freudenstadt.
Auch diese Exkursion bringt weiteren Schwung in das Feilenhauerprojekt an der Lindenhalle in Raich, wobei die „Feilenschleiferei Burr“ in Königsbronn und die „Billich’sche Feilenhauerei“ in Raich die beiden letzten funktionsfähigen Feilenschleifereien und -hauereien in Deutschland und der Schweiz sein werden.
Damit wären beide seltene und einmalige Kleinode der Technikgeschichte. Und die Kleinwiesentäler können noch mit Hans Billich aus Wieslet einen wirklich letzten seines Handwerks anbieten. All dies waren Gründe, auf der Heimfahrt in der Alpirsbacher Klosterbrauerei auf weiteres gutes Gelingen anzustoßen.
