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Schopfheim Exquisiter Einblick in die russische Musikwelt

Markgräfler Tagblatt
Wolfram Lorenzen nimmt den verdienten Applaus bei der Klavier-Matinee entgegen. Foto: Georg Diehl Foto: Markgräfler Tagblatt

Klavier-Matinee mit Wolfram Lorenzen im evangelischen Gemeindehaus begeistert das Publikum

Schopfheim (gd). Die in den Sommerferien zur Tradition gewordenen Klavier-Matineen des Schopfheimer Pianisten Wolfram Lorenzen wurden am vergangenen Sonntag im Martin-Luther-King-Saal des evangelischen Gemeindehauses fortgesetzt.

Dieses Mal überraschte der in mehreren Wettbewerben in Monza, Vercelli, Senigallia und mit dem ersten Preis in Montevideo ausgezeichnete Pianist mit Kompositionen von Beethoven, Rachmaninow und Chopin. Schon die Sonate opus 27, 2 in cis-Moll aus dem Jahre 1801, die Ludwig Rellstab viel später mit „Mondschein-Sonate“ bezeichnete, ließ wiederum einmal mehr das herausragende Klavierspiel Lorenzens erkennen.

Die Beethovens Schülerin Giulietta Guicciardi gewidmete Sonate faszinierte im ersten Satz durch das einfühlsame Adagio sostenuto und im zweiten Satz Scherzo-Allegretto und erst recht im dritten Satz Presto agitato durch hochvirtuose Beherrschung aller technischen Probleme.

Wolfram Lorenzen begeisterte die Zuhörer anschließend mit sechs Préludes des Russen Sergej Rachmaninow, die ein Jahrhundert nach Beethoven entstanden. Sein Opus 3 in cis-Moll ging kurz nach dem Erscheinen sogleich rund um die Welt und erlangte eine Popularität sondergleichen. Fünf weitere Préludes, diesmal aus Opus 23, die oft eine außergewöhnliche Spannfähigkeit der Hand voraussetzten, brachten die Musikwelt dieses exquisiten russischen Komponisten näher.

Den musikalischen Reigen beendete Lorenzen mit zwei Walzern, einer Berceuse (=Wiegenlied) und der berühmten hochvirtuosen Grande Polonaise in Es-Dur, alle von Frédéric Chopin. Bei Wolfram Lorenzen ist nicht nur die völlige technische Beherrschung des Klavierspiels zu loben; bei ihm überzeugt die Variabilität in der Anschlagstechnik und in der Klanglichkeit, die das Typische eines jeden Komponisten kongenial vermittelt. Schopfheim darf sich glücklich schätzen, einen solch erstklassigen Pianisten „in seinen Mauern“ zu haben, der schon Konzertreisen in 50 verschiedene Länder mit 70 Klavierkonzerten und rund 400 Kammermusikwerken, auch bei Festspielen in Luzern, Salzburg, Flandern und Schleswig-Holstein, gemeistert hat. Eine Chopin-Etude als Zugabe war der Dank des Pianisten ans hocherfreute Publikum.

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