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Schopfheim „Extreme Bauwut“ stößt auf Kritik

Markgräfler Tagblatt
Kritik an der „Bauwut“ in Schopfheim übten die Unabhängigen beim Nussknackerhock. Archivfoto: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

NussknackerhockUnabhängige bemängeln fehlende Strategie bei der Sportstättenplanung  

Beim „Nussknackerhock“ beackerten die Unabhängigen etliche Baustellen der Kommunalpolitik - und verteilten dabei durchaus die ein oder andere Kopfnuss an die Stadtverwaltung.

Schopfheim (jab). Die Kritik machte sich vor allem an der fehlenden Strategie beim Schaffen von Wohnraum und an der Sportstättenplanung fest.

Keineswegs bestreiten die Unabhängigen, dass Wohnungsbau im Städtli nötig ist; allerdings sollte ein schlüssiges städteplanerisches Gesamtkonzept die grassierende Bauwut eindämmen, so hieß es mit kritischem Blick auf Eisweiher und Oberfeld (Bolzplatz).

Diesbezüglich habe das Vorgehen der Stadt für Irritation gesorgt, erklärte Gemeinderat Andreas Kiefer: Die Möglichkeit einer Umwidmung des Kleingartengeländes und des Eisweihers zum Baugebiet sei auf der Klausurtagung des Gemeinderates zwar besprochen worden. Die damalige Abstimmung sei aber keineswegs ein förmlicher Beschluss gewesen. Indem die Verwaltung potentielle Investoren aufgefordert habe, Vorschläge für die Bebauung zu entwickeln, habe sie folglich Schritte vollzogen, ohne Gemeinderat und Öffentlichkeit einzubeziehen.

Tatsächlich gebe es keine Diskussion über das „Ob“, sondern nur über das „Wie“. Auch die Unabhängigen wollen laut Gustav Blessing nicht gegen die Bebauung selbst argumentieren, sondern plädieren dafür, auf dem Gelände keine Reihenhäuser (wie von der Stadt beabsichtig), sondern Geschosswohnungsbau entstehen soll.

Andreas Kiefer bemängelte die zunehmende Verbauung aller öffentlicher Flächen. Wenn sich dies nun auch noch auf dem Sportplatzz und dem Bolzplatz im Oberfeld fortsetze, habe die Stadt „schlicht keinerlei eigene Fläche mehr, auf der sie etwas gestalten kann.“ Tatsächlich grassiere in Schopfheim eine „extreme Bauwut“, so Kiefer.

Nach wie vor schwer im Magen liegt den Unabhängigen das für 200000 Euro in Auftrag gegebene Gutachten zur Sportstättenplanung. Dieses Summe wäre besser direkt in die Sanierung geflossen, betonte Fraktionssprecher Gustav Blessing. Im Prinzip seien die Grienmatt-Pläne ohnehin obsolet, weil auf dem Gelände in Fahrnau schlicht zu wenig Platz für zwei Vereine sei. Vor diesem Hintergrund werde derzeit geprüft, ob Gelände jenseits der Hauptstraße mitgenutzt werden könne, wusste Blessing zu berichten.

Weitere Diskussionspunkte betrafen Schule und Jugend. Beim THG etwa werde das wahre Ausmaß des Sanierungsbedarfs erst nach und nach klar. Sechs Millionen Euro seien bereits verbaut, aber: „Das muss gemacht werden“, so Gustav Blessing.

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