Schopfheim Fackelschein und kühle Fluten

Markgräfler Tagblatt

Höhenbad: Idyllisches Ambiente bei „Schweigmatt in Flammen“ / Bald der 10 000. Badegast

„In Flammen“ stand Schweigmatt am Freitagabend zum Glück zwar nicht. Aber die Dorfbewohner und vor allem die Gäste im Höhenbad waren doch Feuer und Flamme für das unterhaltsame Spektakel, das Thomas Jost organisiert hatte.

Schopfheim-Raitbach (hjh). Der überaus gnädige Wettergott hatte dem Schwimmbad-Team anhaltend grünes Licht für diesen urigen Abend unter freiem Himmel gegeben.

Bei 25 bis 28 Grad Luft- und 24 Grad Wassertemperatur fiel es den Badegästen nicht schwer, die Hüllen fallen zu lassen und sich in die solarbeheizten und mit Petroleumfackeln erleuchteten Fluten zu stürzen, die laue Sommernacht zu genießen oder eines der Häppchen aus der Kioskküche von René Norrmann zum kühlen Getränk zu goutieren.

Nicht nur Petrus griff Thomas Jost an diesem romantischen Abend unter die Arme. Auch Susann Junkert, die Schwimmmeisterin, die normalerweise Dienst im Maulburger Hallenbad schiebt und zusammen mit ihrem Kollegen Jan-Ekkard Maaß das tägliche Badevergnügen im Höhenbad erst ermöglicht, war mit von der Partie und sorgte mit viel Schwung für ordentlich Feuer im Busch rund ums Badebecken.

„Susann Jankert opfert hier einen Teil ihrer Freizeit für den geringen Zuverdienst, den wir ihr bieten können“, sagte Thomas Jost und bedauerte, dass es bisher leider nicht möglich war, das Personalproblem (auch aus Kostengründen) dauerhaft zu lösen. Ohne die Hilfe aus Maulburg hätte er es ungleich schwerer, das Bad bei schönem Wetter täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr offen zu halten.

So aber war es möglich, den Anforderungen der zahlreichen Badegäste über Monate hinweg gerecht zu werden. Demnächst könne er den 10 000. Badegast dieses Jahres mit einer Saisonfreikarte beehren. Die Saison sei sehr gut verlaufen, sagt Jost. Mit der 10 000er-Marke erreiche man zwar längst noch nicht die Zahlen des Rekordjahres 2003, in dem das Drehkreuz annähernd 20 000 Umdrehungen machen musste. Aber das Tief des Vorjahres, in dem wegen des schlechten Wetters lediglich 9 500 Badegäste den Weg auf die Schweigmatt fanden, sei überwunden.

„Dafür, dass der Sommer in diesem Jahr relativ spät begann, können wir wirklich mehr als zufrieden sein“, zog Thomas Jost ein erstes Fazit. Er weiß, dass die neuesten Zahlen helfen könnten bei den bevorstehenden Verhandlungen mit der Stadt, die zum Ziel haben, den auslaufenden Fünfjahresvertrag ein weiteres Mal zu verlängern.

Klar nämlich ist: Ohne die Unterstützung der Stadt und ohne den finanziellen Zustupf aus Haushaltsmitteln müsste der Schweigmattverein als Betreiber das idyllische Freibad dicht machen.

Und dies sehr zum Verdruss von Menschen aller Altersklassen, die gerade an heißen Tagen Erholung in guter Höhenluft und niedrigeren Temperaturen als in den Tälern suchen. In solchen Zeiten vor allem kann Jost Gäste nicht nur aus Gersbach, Raitbach oder Hausen, sondern auch aus Lörrach, Schopfheim, Weil, Rheinfelden, dem Elsass und aus der Schweiz willkommen heißen.

Schade findet es Jost, dass mit den Betreibern des Schopfheimer Freibades bisher keine Absprache möglich waren, die Saisonkarte auch für Schweigmatt gültig zu erklären. „Wenn es so heiß ist, erhalte ich Anrufe von Leuten, die vor der Hitze zu uns flüchten wollen. Es ist schade, dass sie hier noch einmal bezahlen müssen“, so Jost.

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