Schopfheim. Tierischer Einsatz: Dass Feuerwehrleute und Polizisten unübliche Aufgaben meistern können, zeigte sich am 1. Mai in Schopfheim. Kurz vor 12 Uhr teilten Autofahrer über Notruf mit, dass sich auf der B 317 zwischen den Ausfahrten Schopfheim-Mitte und Fahrnau der Verkehr staut und nichts mehr geht. Grund hierfür war eine Gänsefamilie, die in geschlossener Formation auf der Fahrbahn entlang marschierte. Da sich die Großfamilie, bestehend aus dem Elternpaar und elf Jungküken, weder einfangen noch vertreiben ließ, mussten die Autofahrer wohl oder übel ausharren. Währenddessen bat die Polizei die Feuerwehr um Unterstützung. Nach einer kurzen Lagebesprechung entschieden sich die Einsatzkräfte zu einer besonderen Taktik. Mittels eines offenen Anhängers wollte man die Jungküken einfangen und dadurch das Elternpaar anlocken. Das Vorhaben gelang. Die Retter konnten die Gänsefamilie anschließend im Bereich Eichen aussetzen. Die Ordnungshüter und die Feuerwehrleute rechneten aber nicht mit dem „Heimweh“ der Gänsefamilie. Die zog es nämlich zurück zu ihrem angestammten Platz beim Schwimmbad. Und so watschelte die muntere Schar von Eichen hinunter ins Tal und über die B 317 in Richtung Schwimmbad. Notgedrungen mussten die Helfer erneut ausrücken, um die Zugvögel einzufangen, dieses Mal mit der Unterstützung eines Gänseexperte. Die Wiederholungsaktion verlief erfolgreich, und die Tiere erreichten wohlbehalten ihr Zuhause.