Schopfheim Gespräche gehen ans Eingemachte

Markgräfler Tagblatt
Führen immer mehr intensive Beratungsgespräche mit einzelnen Jugendlichen und oder Cliquen: (von links) Johan Asal, Silke Dantona und Dietmar Hermann. Foto: Petra Martin Foto: Markgräfler Tagblatt

Stadtjugendpfleger legen ihre Berichte vor / Fraktionen erteilen großes Lob für die Leistung

Schopfheim (ma). Dickes Lob erhielten die Stadtjugendpfleger für ihr Engagement für Heranwachsende - keine leichte Arbeit. Dietmar Hermann, der zwischenzeitlich in Ruhestand gegangen ist, und Silke Dantona stellten den Tätigkeitsbericht 2013 und 2014 vor; Hermanns Nachfolger Johan Asal war auch mit dabei.

In den Berichtsjahren verzeichnete das JuZ weniger laufende „Kundschaft“, aber mehr Einzel- und Gruppengespräche, „die ans Eingemachte gehen und die uns fordern“, erläuterte Dietmar Hermann. Es kämen auch mehr Eltern, die nicht mehr weiter wüssten.

Zur offenen Arbeit im JuZ, wo Jugendliche Billard, Tischkicker und Tischtennis spielen können und wo es eine Bücherei und Internet gibt, gehört auch, auf Umgangsformen

Der „Nachhilfepool“ kommt sehr gut an.

und den Umgangston zu achten, damit sich die Jugendlichen nicht durch besonders „cooles“ Auftreten die Zukunft verbauen.

Bei den weiteren laufenden Tätigkeiten wie dem Training für Bewerbungen kam neu die Unterstützung und Beratung des Jugendparlaments dazu, wie Silke Dantona ausführte. Ebenfalls neu in diesem Dienstaufgabenbereich ist die Ausbildung zur Jugendleitercard („Juleica“), die die Jugendpfleger mittlerweile als anerkannte Seminarleiter selbst vornehmen können. Dabei lernen Ehrenamtliche zum Beispiel Fragen der Aufsichtspflicht und wie man auf Kinder eingeht. „Dieser Tätigkeitsschwerpunkt nimmt immer mehr Raum ein“, so die Jugendpfleger.

Das Kinderferienprogramm nahm viel Zeit in Anspruch. Mussten 2013 noch 30 Prozent der Interessenten wegen Überfüllung abgelehnt werden, so mussten durch die Schaffung von mehr Angeboten 2014 lediglich noch zehn Prozent der Interessierten abgelehnt werden. Eine große Hilfe ist den Jugendpflegern das neue Computerprogramm.

Die Spielbusaktionen waren wieder ein großer Erfolg. Die am Wiesenweg fand in Kooperation mit der Wohnbau Lörrach und der Jugend- und Kinderinitiative Schopfheim („Juks“) statt. Sie wurde wegen des Ramadans vorgezogen, damit auch die vielen Kinder mulimischen Glaubens daran teilnehmen konnten.

Sehr gut angenommen wird laut Silke Dantona der „Nachhilfepool“, der unter die laufenden Aktionen fällt und an dem aktuell 29 Schüler teilnehmen. Ebenfalls in dieses Ressort fällt der Kindersport-Sonntag während der Wintermonate, den die Jugendpfleger gemeinsam mit „Juks“ und den Rotariern in Langenau anbieten.

Eine weitere Aufgabe, die die beiden Stadtjugendpfleger leisteten, war die Betreuung von 17 Delinquenten, die 535 Sozialstunden beim JuZ ableisteten. Auch die Vernetzung im Landkreis, vor allem im Rahmen der Bewerbungshilfe, gehörte zu den Aufgaben.

Ernest Barnet (Grüne) fand lobende Worte für Silke Dantona und Dietmar Hermann und erkundigte sich, ob es mehr Wähler von 16 Jahren an bei den Kommunalwahlen 2014 gegeben habe angesichts der Aktionen zur Unterstützung des Jugendparlaments. Hierfür liegen indes keine Angaben des statistischen Landesamts vor, die die Jugendpfleger selbst gerne gesehen hätten. Doch der große Wechsel von älteren zu jüngeren Stadträten im Gemeinderat lasse durchaus vermuten, dass die Wahlbeteiligung unter Erstwählern, davon auch über

„Solche Berichte hört man gerne“.

20-Jährige, höher gelegen habe, sagte Silke Dantona.

SPD-Fraktionsvorsitzender Artur Cremans fügte an, es sei eine gute Entscheidung des Gemeinderats gewesen, die Einrichtung eines Jugendreferats zu beschließen, besonders im Hinblick auf den Präventionsgedanken. Die SPD danke dem Team, das diese Arbeit nur so gut ausführen könne, weil es nicht auf die Uhr schaue und auch außerhalb der offiziellen Dienstzeiten im Einsatz sei. „Solche Berichte hört man gerne“, sagteCremans.

Auch CDU-Fraktionschefin Heidi Malnati dankte den Jugendpflegern, die sich auf diese beeindruckende Art einbringen.

Dietmar Hermann, der nach 24 Jahren als Stadtjugendpfleger in Ruhestand gegangen ist, dankte abschließend der Stadt für ihre Unterstützung und die Freiheit, das JuZ so aufbauen zu dürfen, wie er es für notwendig gehalten habe. „Es war eine tolle Zeit.“ Hermann dankte besonders Marianne Zabel, die sich bei der Jugendhilfeplanung engagiert habe. Hermann: „Das Jugendreferat in Schopfheim ist im Landkreis gut angesehen.“

Zu den unterschiedlichen und vielseitigen Arbeiten des Jugendreferats gehören: offene Arbeit im Jugendzentrum, zahlreiche weiter laufende Tätigkeiten, Kinderferienprogramm, Spielbus am Wiesenweg und in der Feldbergstraße, Freizeiten, Seminare, politische Aktionen, laufende Projekte, Vernetzungen und Berufsbildungsbörse.

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