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Schopfheim Heißer Wahlkampf und frische WaffelnDie

Markgräfler Tagblatt

Ferienbetreuung: Schon in der ersten Woche tobt das pralle Leben in der Spielstadt

Im „Gesundheitszentrum“ läuft eine bunte Seifenproduktion auf Hochtouren und in der Gaststätte lassen sich vier kleine Gourmets eine frische Waffel schmecken: Schon nach wenigen Tagen nimmt das Leben in der ersten Schopfheimer Spielstadt Fahrt auf.

Schopfheim . Auch die Stadt selbst nimmt Konturen an: Wo rund um die Langenauer Festhalle anfangs nur Wiese und Wege waren, wachsen aus Schwartenbrettern und Vierkanthölzern mit viel Muskelschmalz der knapp 90 kleinen Stadtbewohner und der etwa 15 Betreuer solide Bretterbuden heran.

Das Spielstadtgeschehen entspinnt sich um sieben Häuser, die alles abdecken, was es in einer echten Stadt so braucht: Zentrale Anlaufstelle ist das Rathaus, das die Spielstadtausweise ausgibt, als Jobbörse dient und gleichzeitig als Kasse, wo die Kinder ihren Lohn ausbezahlt bekommen.

Zimmerleute oder Zeitungsschreiber, Schneider oder Obstschnippler im Restaurant: Sie alle bekommen als Einheitslohn acht Taler je Stunde – und müssen drei davon als Steuern und Abgabe für das Gesundheitszentrum gleich wieder abliefern, wie selbst der kleinste Steppke ganz verständig erklären kann.

Tatsächlich ist das spielerische Ankurbeln eines funktionierenden Arbeits- und Geldkreislaufes eine der Grundideen einer solchen Spielstadt, erklärt Stadtjugendreferentin Silke Dantona. Zwang gibt′ es dabei freilich nicht: Wer nicht mag, muss natürlich nichts tun – sind ja Spielstadtferien.

Allein: Die meisten Kinder sind ganz heiß drauf, beim Erschaffen ihrer eigenen Stadt mitzuwerkeln, als Reporter mit Notizblock und Kamera über den Platz zu streifen oder als Mitarbeiter des Ordnungsamtes in gelber Signalweste nach dem Rechten zu sehen.

Vieles an Strukturen und Abläufen bereiteten die Organisatoren Silke Dantona und Katja Junker von der Stadtjugendpflege vor. Dies alles bietet nun eine ideale Basis für die freie Entfaltung eigener Idee durch die Spielstadtbewohner selbst.

So richtig zum Zuge kommen wird das in der zweiten Spielstadtwoche, wenn sich der Schwerpunkt von „Wir bauen eine Stadt“ hin zum „Leben in der Stadt“ verlagert.

Kleine Kostproben für das Spielstadtleben gibt es aber auch jetzt schon. Gleich am zweiten Tag entbrannte bei den Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen ein engagierter Wahlkampf um das Aufregerthemen „Steuersenkung“ und „höherer Einheitslohn“. Die Anhänger der Kandidaten marschierten mit Wahlplakaten übers Feld und lieferten sich heiße Diskussionen – Traumschlagzeilen für die Reporter des „Spielstadt-Blatts“, das einmal täglich in einer Auflage von 35 Exemplaren erscheint.

In denkbar direkter Wahl – die Anhänger scharten sich einfach um ihren Lieblingskandidaten – wurden Bürgermeister Finn und sechs Gemeinderäte gewählt, die nun regelmäßig tagen und bei Bürgerversammlungen die Stimmung im Volk ausloten.

Finanziert wird die Spielstadt durch die Stadt Schopfheim im Rahme der Verlässlichen Ferienbetreuung und durch Elternbeiträge. Dank der finanziellen Unterstützung von Kiwanis, Rotary und „Schopfheim hilft“ können auch einige Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft an teilnehmen.

Weitere Unterstützung gibt es vom Fahrnauer Vereinsparlament, das Markstände zur Verfügung stellt. Unverzichtbare Stütze ist das Küchenteam aus Edelgard und Stefanie Laukart, das jeden Tag ein ordentliches Mittagessen für gut und gerne 100 Leute auf den Tisch bringt.

Am heutigen Freitag ist ab 14 Uhr Tag der offenen Tür in der Spielstadt in Langenau. Neben Eltern und Freunden der Spielstadtbewohner sind auch andere Interessierte willkommen.

Für die zweite Spielstadtwoche ab Montag, 15. August, sind übrigens noch Plätze frei. Wer mitmachen möchte, kann sich am besten direkt vor Ort anmelden. Die Kosten lbetragen 100 Euro – inklusive Verpflegung.

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