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Schopfheim Hilfe für junge Flüchtlinge

Markgräfler Tagblatt
Christof Nitz (links) und Matthias Rive (rechts) von der Bürgerstiftung Mittleres Wiesental überreichten Silke und Chris Chalk den Scheck zur Unterstützung der Jugendhilfeeinrichtung Schweigmatt. Foto: Sarah Trinler Foto: Markgräfler Tagblatt

Bürgerstiftung Mittleres Wiesental unterstützt die Michael-Gemeinschaft in Schweigmatt

Schopfheim-Raitbach (sat). Das Thema Flüchtlinge gewinnt immer mehr an Bedeutung, so dass sich die Bürgerstiftung Mittleres Wiesental dazu entschlossen hat, mit einer Spende auch die Jugendhilfeeinrichtung Schweigmatt der Michael-Gemeinschaft zu unterstützen. Hier finden nicht nur Kinder und Jugendliche bei familiären Krisen, Entwicklungs- und Schulschwierigkeiten Unterstützung und Hilfe, sondern eben auch minderjährige Flüchtlinge.

„Wir müssen in der Region gemeinsam überlegen, wie wir dieses schwierige Thema angehen“, sagte Bürgermeister Christof Nitz, Stiftungsratsmitglied der Bürgerstiftung, am Dienstag bei der Scheckübergabe. Einrichtungsleiter Chris Chalk und seine Ehefrau Silke Chalk (Pädagogische Leitung) würden gute Arbeit leisten, die die Bürgerstiftung daher mit 3000 Euro unterstützen wolle. Matthias Rive, Sparkassen-Vorstandsmitglied, betonte, dass das Geld hier genau richtig sei.

Silke Chalk erklärte, dass durch die zunehmende Zahl junger Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten, die an den Grenzen des Landkreises Lörrach oder in anderen Teilen des Landes ankommen und Hilfe benötigen, die Notwendigkeit entstanden war, ein Kompetenz- und Hilfszentrum zu gestalten. Im ersten Drittel diesen Jahres sind laut Chalk bereits über 40 junge Flüchtlinge in der Region angekommen, die meisten aus Afrika und dem Nahen Osten.

Die jungen Flüchtlinge seien meist aufgrund von Erlebnissen in ihren Heimatländern oder während der Flucht traumatisiert und sehr misstrauisch und müssten daher behutsam an die Hand genommen werden. Die Michael-Gemeinschaft versucht, sie bis zur Volljährigkeit zu begleiten und soziale Eingliederung zu schaffen. Dies umfasse etwa Bereiche wie die medizinische Versorgung, das Angebot von Deutschkursen und die Integration in Vereine und vor allem auch die Hinführung zu einem Schulabschluss und einer Berufsausbildung.

Mit dem enormen Zuwachs an Flüchtlingen hat die Jugendhilfeeinrichtung „akute Raumnot“ erfahren, wie Chris Chalk berichtete. Umso mehr freute es den Einrichtungsleiter, dass die Ergänzungssatzung für den geplanten Erweiterungsbau kürzlich beschlossen werden konnte. Im Sommer soll der Bau eines zweiten Gebäudes beginnen, das zwei Werkstätten und einen Veranstaltungsraum beherbergen soll. Später soll noch ein Erweiterungsbau an das bestehende Gebäude hinzukommen.

Die Spende der Bürgerstiftung soll daher auch gleich für die Einrichtung des Neubaus verwendet werden, sagte Chris Chalk. Für die Werkstätte sollen zwei Werkbänke zum handwerklichen Arbeiten angeschafft werden.

Mit ihrer Arbeit möchte die Michael-Gemeinschaft die Jugendlichen auf ein selbstständiges Leben vorbereiten. Junge Flüchtlinge, die die deutsche Sprache beherrschen, eine Ausbildung abgeschlossen haben und arbeiten gehen, könnten einen eigenen Wohnraum bekommen. „Doch dazu fehlen uns die Räumlichkeiten“, bedauerte Silke Chalk. Sie appellierte an Bürger aus der Region, die freien Wohnraum haben, diesen der Michael-Gemeinschaft zur Miete zur Verfügung zu stellen. „Wir stehen als Mieter ein und unterstützen die Flüchtlinge dann auch weiterhin“, betonte Silke Chalk.

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