Schopfheim Jetzt geht’s an die Ur-Fassade

Markgräfler Tagblatt
Wenig einladend sieht derzeit der Aufenthaltsbereich des Gymansiums aus - dort wird vom Boden bis zur Decke alles überholt. Fotos: Petra Martin Foto: Markgräfler Tagblatt

THG: Die dreijährigen Sanierungsarbeiten befinden sich im vorletzten Abschnitt / 6,5 Millionen Euro-Investition

Es hämmert und klopft, und es staubt gewaltig: Am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) schaffen die Handwerker die Pfingstferien durch. Nach dreijähriger Bauzeit sind die Arbeiten aber kurz vor der Zielgeraden.

Von Petra Martin

Schopfheim. „Wir sind am vorletzten Abschnitt, Ende des Jahres wollen wir fertig sein“, berichtet der städtische Hochbauamtsleiter Bertram Ludwig - die Stadt ist Schulträger der Einrichtung im Vicemoos.

All die Jahre war es so ziemlich das Gleiche, was in den einzelnen Bauten des Gymnasiums, das vor fast 50 Jahren bezogen wurde, saniert oder erneuert werden musste: Elektroinstallationen, Brandschutz, Wärmedämmungen für Heizungsleitungen sowie Mauerwerk und Fenster und Türen. Neue Decken und sanitäre Anlagen standen ebenfalls auf der Agenda.

Seit 2014 nehmen sich die Handwerker Stück für Stück vor. Begonnen wurde im Block auf der Nordseite (auch neue Akustikdecke), dann war der „Ostblock“ dran (mit Toilettensanierung), anschließend der Westblock sowie der Zwischenbau. Der Weg von der Straße zu den Gebäuden wurde mit einer besseren Beleuchtung ausgestattet - und ein Teil der Schüler wird seit Beginn der Bauarbeiten in Containern unterrichtet. Einige Abi-Generationen hatten den Baulärm stets als Hintergrundgeräusch.

Auch jetzt im aktuell vorletzten Bauabschnitt geht es um energetische Sanierung und Modernisierung. Statt Riesenfensterfronten wird, wie schon bei den anderen Bauten, ein Kalk-Sandstein-Sockel eingebaut, damit die neuen Fenster nicht so groß sein müssen - das spart Kosten. „Wir haben hier noch die Ur-Fassade“, zeigt Fachgruppenleiter Bertram Ludwig auf Fenster, die eher einfachen Scheiben ähneln und die Metallrahmen vorweisen. Wärmedämmung? Nicht vorhanden. „Hier kommen deshalb Holz-Alu-Elemente rein“, sagt Bertram Ludwig. „Und außerdem sind das Lehrerzimmer, der Flur und der Physikbereich an der Reihe.“

Es steht das Übliche an: Leitungen, Dämmungen, Decken und Leuchten. Allein die Fachausstattung für die Physik kostet rund 80  000 Euro.

Der „Mint“-Raum (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ist eine Baustelle, er hängt voller Kabel. Die Fachklassen, für die aufgrund der Experimente zahlreiche Sicherheitsvorschriften eingehalten werden müssen, würden künftig an einem Ort angesiedelt sein. „Oben in der Decke steckt viel Technik drin“, so Bertram Ludwig.

Viel Technik in der Decke

Zur Zeit der Inbetriebnahme 1969 seien „die Sachen doch anders in der Decke aufgehängt worden“. Es habe sich zwar um gute Qualität gehandelt, doch nach der langen Zeit sei das Material ermüdet. Auch das Erdgeschoss beim Haupteingangsbereich und der Aufenthaltsraum wird auf Vordermann gebracht. Auch hier baumeln diverse Kabel von der Decke herunter, die noch von einem Kabelbrand vor ein paar Jahren etwas verkohlt aussieht. Ein neuer Boden kommt auch.

Nach den Sommerferien wird mit dem letzten Bauabschnitt begonnen. Bis Ende 2017 soll alles fertig sein. Dann hat die Stadt Millionen investiert: Bertram Ludwig geht davon aus, dass bis dann rund 6,5 Millionen Euro ausgegeben werden - Anfang 2018 könnte es indes mit einer abschließenden Dachsanierung einschließlich Grasbedeckung weitergehen.

Wenn die Arbeiten erst einmal beendet seien, werde gar nicht mehr so viel sichtbar sein von dem, was erneuert wurde, sagt Bertram Ludwig. Die Stadt erhofft sich aber, dass sich die energetische Sanierung - trotz neuer Lüftungen und strikteren Vorgaben bei der Hygiene - in barer Münze auszahlt: 50 Prozent Einsparung bei den Stromkosten, 20 Prozent bei der Wärmedämmung und Einsparungen auch beim Wasserverbrauch.

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