Schopfheim Kindergarten: „Prekäre Situation“ in Wiechs

Markgräfler Tagblatt
Ortsvorsteher Ino Hodapp erklärte die Pläne für den Hallenneubau. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortschaftsrat: Stadt sagt Lösung zu / Nachbesserungswünsche für die neue Halle

Im Eiltempo befürwortete der Ortschaftsrat einstimmig das Baugesuch der Stadt. Kein Wunder, betrifft es laut Ortsvorsteher Ino Hodapp doch „unser großes und einziges Ziel in diesem Jahr“: den Neubau der Halle.

Schopfheim-Wiechs (hjh). Baubeginn sei, „wenn alles klappt“, in der zweiten Hälfte der Sommerferien. Im April 2019 soll die Halle dann stehen.

Allerdings gibt es noch diverse Nachbesserungswünsche, die man mit den Planern demnächst besprechen will, obwohl Ino Hodapp die Bremse anzog und mahnte, „ein wenig politisch vorzugehen“, sich mit Reklamationen zurückzuhalten und Details erst zur Sprache zu bringen, „wenn die Halle steht.“

Allen Beteiligten, darunter Rektorin Rosemarie Jäckel, gingen die Pläne der Stadt zu weit am Bedarf der Schule und des Kindergartens vorbei. Zuhörer beklagten ein fehlendes Gesamtkonzept, das Kindergarten, Schule und Halle berücksichtigt sowie eine Bedarfsplanung, die dem Kinderboom gerecht wird.

Die Probleme im Dorf begännen schon mit den Kindergartenplätzen, hieß es. Ein Bürger berichtete, er habe in seinem Unternehmen 40 Arbeitsplätze geschaffen. Seine Kinder und diejenigen seiner Mitarbeiter müssten außerhalb des Dorfes untergebracht werden. Dabei wollten die Eltern sie lieber in den Kindergarten im Ort schicken.

Solche Sorgen nahm auch Jacqueline Dumont „sehr ernst“. Die zuständige Fachgruppenleiterin der Stadtverwaltung räumte ein, von den steigenden Geburtenzahlen und vom Zuwachs der Bevölkerung überrascht worden zu sein. Unter anderem sei auch Zuzug dafür verantwortlich, dass derzeit 80 Kindergartenplätze fehlen, sagte sie und betonte, dass die Geburtenraten mittlerweile mit denen der geburtenstarken Jahrgänge 66 und 68 konkurrieren können.

Die „prekäre Situation in Wiechs“ habe sie erkannt. Deshalb habe man Zusammenhang mit der Planung der Halle auf die Notwendigkeit einer dritten Kindergartengruppe hingewiesen, . Aber ohne Erfolg.

Nun habe die Stadt beschlossen, in ihre Kindergärten nur Kinder ab drei Jahren aufzunehmen. Jüngere Kinder sollen von Tagesmüttern

Platz für alle Dreijährigen

betreut werden, wobei auf Eltern, die diesen Dienst in Anspruch nehmen, keine Mehrkosten zukommen werden. Dumont versicherte, dass mit diesem Beschluss garantiert „alle Kinder über drei Jahren, die hier leben, einen Platz im Kindergarten vor Ort bekommen.“

Damit nahm sie den Beschwerdeführern ein gutes Stück Wind aus den Segeln. Und auch Ino Hodapp atmete erleichtert auf: „Da hat sich die Stadt aber bewegt, mit dieser Lösung können wir leben“, sagte er, fügte aber hinzu, dass auch er „einen Gesamtplan für überaus wünschenswert“ halte.

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