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Schopfheim Konflikte sorgen für knisternde Debatte

Markgräfler Tagblatt
Vor dem Kamin (von links) Ernes Barnet, Jürgen Fremd, Alison Ehrmann (Wahlergebnis 6. Platz), Peter Schalajda, Klaus Frick, Michael Straub, Klaus Böttger, Sabine Imping und (sitzend) Bernd Müller. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Thema Windräder und „Pflug“-Tiefgarage / Grüne trafen sich zum Kamingespräch bei Straubs

Schopfheim (eba). Auch die Schopfheimer Grünen lieben Traditionen: Was den einen beim Nüsse knacken, am Silvesterhock oder an Dreikönig gefällt, habe sich bei ihnen nun schon zum 4. Mal am knisternden Kaminfeuer bei Wiltrud und Michael Straub entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen.

Ebenfalls schon traditionell hatte der Gastgeber und Fraktionssprecher aus Presseschlagzeilen einen Rückblick zusammengestellt. Aus der Fülle dieser Themen pickten sich die Anwesenden vor allem jene heraus, die auch für 2015 und darüber hinaus auf der Agenda stehen.

Anstoßen aufs super Wahlergebnis

Zuvor wurde jedoch auf das „Superwahlergebnis“ mit einer Steigerung des Wählerstimmenanteils um fünf Prozentpunkte (von 15 auf 20 Prozent) und dem Gewinn zweier weiterer Gemeinderatssitze angestoßen. Dass dabei auch eine Menge Konfliktstoff wohl nicht zu vermeiden sein wird, demonstrierten die Grünen gleich selbst bei den Themen Windkraft und Parkdeck und/oder Tiefgarage. Peter Schalajda, als Vorstandsmitglied von „Bürgerwindrad Blauen“ und Kreisrat aus Hasel (Hasel ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Hausen-Hasel-Maulburg-Schopfheim), sowie die meisten der Anwesenden unterstützten eher die Position, die Windhöffigkeit rund um Gersbach maximal auszunutzen, um regional erzeugte Energie und hier verbleibende Gewinne zu erreichen; Peter Schalajda rechnete vor, dass dadurch der Strombedarf im Privathaushalt von 50 000 Menschen gedeckt werde.

Auch wenn dies sinnvoll sei, plädierte Ernes Barnet für Einschränkungen: Die Thematik des Infraschalls sei für ihn ein entscheidender Aspekt, und als jemand, der Mobil- und Tetrafunkanlagen kritisch gegenüberstehe, könne er nicht einfach über eventuelle Gesundheitsgefährdungen durch die Anlagen hinwegsehen. Insofern möchte er möglichst große Abstände zur Wohnbebauung und lieber eine Aufsplitterung der Einnahmen auf mehrere Kommunen, wenn diese dafür auf ihre eher problematischeren Standorte verzichten. BUND-Vorsitzender Klaus Böttger konnte sich aber gut und gerne drei Windkraftanlagen in Gersbach vorstellen.

Ebenso heftig wogten die Wellen bezüglich der neu aufgeflammten Diskussion um eine weitere Tiefgarage beim Ühlin-Areal. „Pro“-Sprecher Jürgen Fremd argumentierte mit der einmaligen Chance, zentrumsnahe und kundenfreundliche Parkplätze zu erhalten. Die Kontra-Position, der die meisten Anwesenden folgten, skizzierte Michael Straub: Neben den Kosten und den negativen Erfahrungen mit der Pflug-Tiefgarage sieht er vor allem, dass der Verlust vieler stadtnaher Parkplätze durch die Zufahrten und Planungen (zum Beispiel Fußgängerzone) mit einer kleinen Tiefgarage in keiner Weise ausgeglichen werden könne. Nur ein Parkdeck schaffe das, und die 100 Meter mehr, so Klaus Frick (Grünen-Kreistagskandidat aus Hausen), würden wohl niemanden vom Einkaufen abhalten. Zudem sei ein Parkdeck eben für Kunden aller Geschäfte da. Auch die bereits jetzt unzureichende Anzahl von Park&Ride-Parkplätzen könne so ergänzt werden, so Bernd Müller ein.

Ernes Barnet verwies auf den Zusatzverkehr, der genau vor die Max-Metzger-Schule und den Kindergarten gezogen würde. Zudem: „Wenn man schon den SVS-Jugendlichen/Spielern zumuten wolle, nach Fahrnau zu radeln, so dürfte der kurze Weg zum Parkdeck für Autofahrer wohl noch machbar sein“.

Über den genauen Platz und die Gestaltung fürs Parkdeck lasse sich ja noch diskutieren, es gehe jedenfalls nicht an, dass die finanziell „eher fetten Jahre“ dazu genutzt würden, vieles für eine Tiefgarage auszugeben und auf ein später zu bauendes Parkdeck zu verweisen, statt die Rücklagen zu erhöhen oder andere wichtige Themen voranzutreiben.

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