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Schopfheim Lebendiges Fest unter Nachbarn

Markgräfler Tagblatt
Internationales Begegnungsfest: Mehr als 100 Besucher gleichzeitig - insgesamt noch viel mehr - strömten über die Mittagszeit zum Bolzplatz im Oberfeld, um mit Asylsuchenden in Kontakt zu treten und ein Zeichen zu setzen. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Aktion zur Begegnung mit Flüchtlingen: Slackline-Treffen im Oberfeld zog die Besucher in Scharen an

Schopfheim (jab). Zum lebendigen Nachbarschaftsfest entwickelte sich der Slackline-Treff am vergangenen Freitag auf dem Oberfeldplatz: Bei strahlendem Herbstwetter fanden zahlreiche große und kleine Besucher aus der Flüchtlingsunterkunft direkt am Platz und aus den Häusern und Schulen ringsum den Weg zum Treffpunkt, und auch zahlreiche „sonstige“ Schopfheimer schauten vorbei.

Die Slackline-Treffs unter der Ägide von Thomas Haug fanden den Sommer über bereits mehrmals statt - immer schon mit dem Gedanken, im gemeinsamen Slacken eine unkomplizierte und spaßige Möglichkeit zur Begegnung zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund zu schaffen. Zum „Saisonabschluss“ am Freitag nun entwickelte das Treffen eine ganz besondere Dynamik: Der letzte Slacklinetreff des Jahres war vor längerem schon auf den 2. Oktober als „Tag des Flüchtlings“ gelegt worden.

Schule und Bürger sorgen für Verpflegung

Die christliche Schule stellte Bänke und Tische zur Verfügung und bestückte diese mit Getränken, Kuchen und dem zugehörigen Service. Dazu gesellte sich das ein oder andere Kuchenblech aus der Nachbarschaft, Aktive vom AK Integration und aus der Gruppe „Schopfheim hilft“ servierten Apfelschorle, die mobile Jugendarbeit fuhr mit ihrem Spielbus vor und brachte Jonglage-Utensilien und Frisbees, Stelzen und sonstiges Equipment unters Volk, und irgendjemand hatte Gitarre, Bongotrommel und Rhythmusei vorbei gebracht, so dass sich manche Spontanband zusammenfand.

Bis zu 100 Besucher gleichzeitig - insgesamt im Laufe des Mittags sicher einige mehr - tummelten sich auf dem Bolzplatz, übten sich in Stelzenlauf und Riesenmikado, im Kick-Duell und in der Kegel-Jonglage, im Kaffeetrinken, Kuchenessen und Plaudern. Schüler der Friedrich-Ebert-Schule schneiten vorbei und erlebten erste Wieder-Begegnungen mit Jugendlichen aus der Notunterkunft, die bereits in der Vorbereitungsklasse an der FES unterrichtet werden. Beinahe schon altbewährt im Kontakte-Schaffen sind die Slacklines. Solange nicht eben der Profi auf dem Band steht, ist das „Händchenhalten“ obligatorisch, und das funktioniert auch über Sprachbarrieren hinweg.

Zum internationalen Massen-Spaß-Sport entwickelte sich an diesem Mittag das Tauziehen. „Die Menschen unkompliziert zusammenbringen - das hat heute wunderbar funktioniert“, zeigte sich Organisator Thomas Haug beim

„Das ist eine Bestätigung für uns“

Blick auf den Trubel ringsum komplett zufrieden - „das ist die volle Bestätigung für unseren Ansatz und eine tolle Motivation, diese Veranstaltungen fortzusetzen.“ Beeindruckt von Aktion und guter Stimmung auf dem Oberfeldplatz zeigte sich der integrationspolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Daniel Lede Abal, der auf dem Weg zu einer weiteren Veranstaltung an diesem Tag zum Flüchtlings-Thema einen Abstecher aufs Oberfeld einlegte.

Landtagskollege Josha Frey betonte die präventive Wirkung solcher Veranstaltungen, bei denen die unkomplizierte Begegnung Programm ist: „Probleme lassen sich leichter lösen, wenn man sich kennt - das ist ein wichtiger Baustein, damit das Zusammenleben gelingt.“

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