Schopfheim „Letzte Chance für eine Tiefgarage“

Markgräfler Tagblatt

Uehlin-Areal: Im Frühjahr sollen baureife Pläne vorliegen / Nitz: „Spatenstich 2015“

Von Werner Müller

Schopfheim. Drunter und drüber geht es im Uehlin-Areal – und zwar vorwärts. Sowohl unter als auch über Tage nimmt das Schopfheimer Großprojekt jetzt doch immer mehr Gestalt an. Der Bürgermeister jedenfalls ist sicher: „2015 findet der Spatenstich statt“.

Diese Prognose wagte das Stadtoberhaupt gestern anlässlich eines Pressegespräches, nachdem am Abend zuvor wieder einmal der Uehlin-Projektbeirat getagt und dabei eine überraschende Wendung zur Kenntnis genommen hatte – die zwischenzeitlich schon zu Grabe getragene öffentliche Tiefgarage unter dem künftigen Einkaufstempel feiert womöglich doch noch eine Wiederauferstehung.

Tatsächlich gibt es Überlegungen für 69 öffentliche Parkplätze unter dem Areal, die – entgegen früherer Pläne – nicht über die bestehende Tiefgarage unter dem Treff-Einkaufsmarkt anfahrbar sein sollen, sondern über eine eigene Zufahrt von der Adolf-Müller-Straße her.

„Wir wollen diese Möglichkeit erneut prüfen“, sagte Christof Nitz gestern. Er selber habe dafür plädiert, dass die Stadt die für das Parkdeck in der Bismarckstraße in der Mittelfristigen Finanzplanung enthaltenen Gelder für die Tiefgarage verwenden sollte. „Falls machbar“, so der Bürgermeister, „ist das die letzte Chance für eine Tiefgarage“.

Der Projektbeirat habe sich denn auch mit großer Mehrheit für eine mögliche Tiefgarage ausgesprochen – unter einer Bedingung allerdings: Das Gesamtprojekt darf sich dadurch nicht verzögern. Falls eine Tiefgarage Probleme aufwerfe, werde man auf die unterirdischen Stellplätze verzichten und statt dessen, wie geplant, das Parkdeck in der Bismarckstraße errichten. „Im Februar muss das klar sein“, so der Bürgermeister.

Er rechnet denn auch damit, dass im Frühjahr das Baugesuch sowie der Entwurf für den Bebauungsplan zum Uehlin-Areal auf dem Tisch liegen und der Gemeinderat darüber befinden kann. So weit treibz Architekt Dietrich Bangert das Projekt voran. Sobald die Pläne baureif sind, übernimmt sein Kollege Manfred Lietzow aus Rheinfelden die weitere Abwicklung.

An den Eckdaten des Projekts hat sich nach Angaben des Bürgermeisters ansonsten nichts verändert: „Die äußere Gestaltung bleibt“, erklärte er. Das gilt auch für die Nutzungen: Der Müller-Markt wird insgesamt 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche auf zwei Etagen für sich in Anspruch nehmen, dazu kommen zwei Textilfachgeschäfte mit insgesamt rund 400 Quadratmetern. In den oberen Stockwerken entstehen zudem insgesamt 17 Wohnungen.

Der Vorschlag des Bürgermeisters, die Scheffelstraße im Zuge des Uehlin-Projektes in eine Fußgängerzone umzuwandeln, stieß im Beirat auf Wohlwollen. Nitz: „Es gab keinen Widerspruch“.

Die beiden denkmalgeschützten Uehlin-Häuser an der Hauptstraße bleiben von der Neubebauung unberührt. Die Stadt wird die Immobilien vielmehr vom Verfahren abtrennen und getrennt vermarkten. Es gebe bereits zwei Interessenten, die die Häuser kaufen und auch erhalten wollen, so der Bürgermeister.

Nach seinen Angaben werden zwei Investoren das restliche Uehlin-Areal (rund 2300 Quadratmeter) kaufen und bebauen - die Firma PMG, die bisher schon für Projektentwicklung zuständig war und den gewerblichen Teil unter ihre Fittich nimmt, sowie die Firma Bouwfonds, eine Immobilienentwicklungsgesellschaft, die für den Wohnungsbereich verantwortlich zeichnen wird.

Über den Kaufpreis bestehe grundsätzlich schon eine Einigung, erklärte Christof Nitz. Auch ein Entwurf für die Kaufverträge liege bereits vor. Schon im Februar will das Stadtoberhaupt die Anwohner des Uehlin-Areals über die Pläne informieren. Er selber rechnet damit, dass im Frühjahr die Bagger rollen, um das Areal bebauungsreif zu machen - das heißt, die alten Gebäude im Hinterhof abzureißen.

„Wenn die Grundlagen erst einmal klar sind“, so der Bürgermeister, „geht es ganz flott“. Das „sportliche“ Ziel aller Beteiligten sei jedenfalls, dass zum Weihnachtsgeschäft 2016 der Laden im neuen Uehlin-Areal schon brummt.

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