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Schopfheim Lkw machen einen Bogen ums Golddorf

Markgräfler Tagblatt
Ausgesperrt: Die EnBW verzichtet auf Baustellenzufahrten zum Glaserkopf über Gersbacher Gemarkung. Die Transporte sollen ausschließlich über Hasler Wege anrollen. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Windpark Glaserkopf: EnBW verzichtet auf Transporte über Gersbacher Wege

Schopfheim-Gersbach (wm). Die EnBW lenkt ein: Für die Transporte zum Windpark am Glaserkopf machen die Laster einen Bogen ums Golddorf. Der Konzern verzichtet „bis auf Weiteres“ auf eine Zuwegung über Gersbacher Gemarkung. Statt dessen sollen die Laster „notgedrungen“ über Hasler Waldwege zur Baustelle fahren. Dies verkündete EnBW gestern per Pressemitteilung.

Die „wesentlich besser geeignete Route an Gersbach vorbei“ spiele nach dem Nutzungsverbot seitens der Stadt keine Rolle mehr, heißt es weiter.

Für die Lkw-Transporte hätte sich die Zufahrt über die Hohle Eiche eigentlich „als mit Abstand beste herausgeschält“, so EnBW-Sprecher Ulrich Stark. Die Leerfahrten zurück sollten in einer Ringvariante über Hasler Wege erfolgen.

Die Stadt Schopfheim habe jedoch die Nutzung eines 170 Meter langen Waldwegstücks untersagt. Die Alternative über einen Parallelweg oberhalb der Mettlenhöfe, für den die EnBW einen Forstweg hätte ertüchtigen müssen, stehe „kurzfristig nicht zur Verfügung, weil zuvor eine hydrogeologische Untersuchung erforderlich wäre“.

In beiden Fällen hat die EnBW jetzt die Notbremse gezogen und alle laufenden Klage- und Begutachtungsverfahren (VGH Mannheim, Trinkwasserversorgung Mettlenhöfe) gestoppt. „Wir haben beide in Frage kommenden Wege zu den Akten gelegt“, bestätigte EnBW-Sprecher Ulrich Stark gestern auf Anfrage.

Das Unternehmen habe sich vielmehr entschlossen, die Zufahrten von Hasel aus über den Grenzweg/Mettlenhofweg vonstatten gehen zu lassen. Das bedeute zum einen, dass aufgrund der steileren Wegführung die Beladung vieler Lkw zu reduzieren sei und damit deutlich mehr Fahrten nötig würden. Zum zweiten seien damit umständliche Ausweichmanöver vorprogrammiert. Des Weiteren berge diese Variante die Gefahr, nach starken Gewittern oder Regengüssen nicht mehr befahrbar zu sein. Die Leerfahrten zurück sollen über den Hauweg erfolgen, so dass auch hier der Ringverkehr gewährleistet ist. Für die Zufahrten mit beladenen Lkw wäre der Hauweg zu steil.

Das Projekt sei dadurch nicht infrage gestellt. Allerdings drohten erhebliche wirtschaftliche Nachteile. So werde es immer unwahrscheinlicher, die für die Einspeisevergütung wichtige Inbetriebnahme zum 30. September einzuhalten. Zusammen mit dem zusätzlichen Aufwand könnte dadurch ein Schaden bis zu einer mittleren sechsstelligen Höhe entstehen, so die EnBW.

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