Schopfheim Medaillen für die Fluthelfer

Markgräfler Tagblatt
THW-Präsident Albrecht Broemmer (hinterre Reihe in der Mitte) zeichnete Fluthelfer mit Medaillen aus. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Ehrung beim THW-Ortsverband / Domizil nicht mehr zeitgemäß

Schopfheim (hjh). „Der liebe Gott und andere Mächte sorgen dafür, dass wir genug zu tun haben“. THW-Präsident Albrecht Broemme hatte dabei nicht zuletzt die Helfer beim Hochwassereinsatz im Raum Magdeburg im Jahr 2013 im Visier, zu deren Ehrung er am Mittwoch zum Ortsverband in die Grienmatt gekommen war.

Im gleichen Atemzug machte Broemme klar, dass Hilfen wie die nach der Flutkatastrophe im Osten nur möglich sind, wenn Ausrüstung und Behausung in den Ortsverbänden den steigenden Anforderungen entsprechen. Das sei „hier nicht der Fall, obwohl ich noch deutlich schlechtere Immobilien des THW gesehen habe.“

Landrätin Marion Dammann sowie Bürgermeister Christof Nitz, der CDU-Bundestagsabgeordnete Armin Schuster, der THW-Landesbeauftragte Stephan Bröckmann, Landeshelfersprecher Walter Nock, der Chef des THW-Geschäftsführerbereichs Freiburg, Brunhard Grothe, der Schopfheimer Feuerwehrkommandant Lutz Hofer und nicht zuletzt die rund Helferschar des THW sorgten beim hohen Besuch für den passenden Rahmen.

Und den nutzte auch der Ortsbeauftragte Sebastian Pfeifer, um auf eines der drängendsten Probleme des Ortsverbandes hinzuweisen: die altersschwache Unterkunft der Einsatztruppe, die 40 Aktive und 20 Jugendliche zählt.

Dieser Umstand, so Pfeifer, seien neben der Ehrung verdienter Helfer einer der Gründe für Albrecht Broemmers Abstecher ins Wiesental. Seit drei Jahren feile das THW an Umzugsmöglichkeiten, der nun für 2016 geplant sei.

Dieses Datum hielt Broemme für „durchaus realistisch.“ Jedenfalls laufen entsprechende Gespräche mit den zuständigen Gremien und Personen in Bund und Land auf Hochtouren, versicherte der THW-Präsident.

Voraussetzung für sei allerdings, dass sich auch in der Markgrafenstadt weiterhin Freiwillige finden, die sich im THW engagieren. „Wenn wir das schaffen, sind wir auch in Zukunft gut aufgestellt“, betonte Broemme. THW-Helfer seien in den Krisenregionen der Welt vor allem in Sachen Wasserversorgung, Trinkwasseruntersuchungen und Abwasserbeseitigung im Einsatz. Auf solch humanitäre Hilfen könne und dürfe man nicht verzichten, mahnte er.

Mit der Fluthelfermedaille des Bundes und mit der Medaille des Landes Brandenburg zeichnete der THW-Präsident Daniel Grunwald, Markus Stibi, Steffen Puls, Thomas Lenz, Manfred Heuberger, Dominik Kroboth, Julian Faller, Simon Gerstner, Sebastian Pfeifer Tino Sieg und Johannes Leisinger aus.

Sie hätten, so Ortsbeauftragter Sebastian Pfeifer, „im Einsatz oder hier vor Ort viel Herzblut und noch mehr Zeit in die Aufgabe investiert, Hochwasser- und Wetterschäden zu beseitigen sowie weitere zu verhindern“.

Armin Schuster erklärte, für seine zweite Amtszeit als Bundestagsabgeordneter wolle er sich verstärkt dem Thema „innere Sicherheit“ zuwenden. Eine der Baustellen für das THW sei das Problem mit den Liegenschaften. Dies wiederum sei eng verknüpft mit Haushaltsfragen.

2013 leistete das THW Schopfheim in 189 Fällen Hilfe. 8148 ehrenamtliche Stunden fielen dabei an. Unvergessen sind Einsätze unter anderem beim Bahnunglück in Müllheim (2011), beim NatoGipfel in Straßburg/Kehl 2009, bei den Großbränden Brennet (2012) und Räuber (2013) sowie bei den Hochwassereinsätzen in Hausen an der Möhlin (2013) und in Magdeburg (2013).

Das THW führt seit 2011 die Weihnachtsbaumtransporte nach Berlin durch, organisiere Ausbildung und Sachkundeprüfungen für andere Ortsverbände, plant Verpflegungseinsätze für Vereine und sichert Fasnachtsveranstaltungen. Und das alles in einem 400 Quadratkilometer umfassenden Zuständigkeitsbereich zwischen Steinen über Maulburg bis Titisee-Neustadt.

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