Schopfheim Mit Karacho zum Comeback

Markgräfler Tagblatt

Zunftabend: Aruba-Truppe zieht nach der Pause vor einem Jahr wieder alle Register 

Als ob nix gewesen wäre: Mit einer äußerst unterhaltsamen Darbietung feierten die Zunftabendspieler am Freitag und Samstag nach der Zwangspause vor einem Jahr ein Comeback mit Karacho.

Schopfe-Aruba . Knapp vier Stunden lang zog die eingespielte Truppe alle fasnächtlichen Register und begeisterte das Publikum in der jeweils voll besetzten Stadthalle mit Gesang- und Tanznummern, närrischem Nonsens und humorvollen Seitenhieben auf lokale Themen wie Uehlin-Areal, Windkraft Gersbach oder dem 30-Millionen-Campus.

Star des Abends war indes Statthalter „Öhrly vom Bugg“, der nicht nur mehrfach leibhaftig auf der Bühne präsent war, sondern auch ein ums andere Mal besungen und liebevoll bespöttelt wurde. Für den Kitt zwischen den einzelnen Nummer sorgten kuriose Szenen aus dem Stadtbüro (siehe gesonderten Artikel).

Auf die Glanznummern früherer Zunftabend war auch dieses Mal Verlass. So hatte der „Gesangverein Notschrei“ (Andreas Gsell, Stefan Leder, Klaus Feuchtmann, Erich Lacher, Max Glöggler und Jeannot Weißenberger) zum Glück nichts an Stimmkraft eingebüßt. Das Sextett widmete dem „einzigen Schönling“ in seiner Mitte, dem Statthalter, ein Liebeslied („So lieb hämmer di“) und stimmte den Abgesang auf den Windpark am Glaserkopf an: „Wo’s Dörflein traut zu Ende geht, ein Windrad sich am Bache dreht“.

Jede Menge Munition in der Tasche hatte auch „Polizist“ Klaus Ziegler. Er spöttelte über die Teilorte („Enkenstei isch so chlei, do bisch gli vorbei“) und revanchierte sich für den beißenden Spott, den die Fahrnauer vor einem Jahr ob des ausgefallenen Zunftabends in Zunftabends versprüht hatten. Er rüffelte den Gewerbeverein für den verkaufsoffenen Sonntag am 1. Mai und machte sich über die neuen Mülleimer mit dem modernen „Dreckkesseldesign“ im Stadtgebiet lustig.

Die Schnitzelbank von Jeannot Weißenberger und seinem Assistenten Max Glöggler beschäftigte sich mit der Sparkassenfusion und äußerte den Verdacht, dass Angela Merkel mit ihrer typischen Handraute für Renault Werbung macht. Und mit Blick auf den neuen US-Präsidenten stellte Weißenberger fest: „Amerika, di großes Land, bisch in Schiißdreck iine- trumpt“.

Als „Öhrli-Chörli“ flocht eine zehnköpfige Abordnung des Gesangvereins Eichen ihrem Sängerkameraden und Statthalter ein musikalisches Kränzchen, ehe Jeannot Weißenberger mit seinem neuen Partner Peter Strauß die traditionelle Schlussnummer bestritt – als „Die Letschte“.

Das musikalische Duo machte sich Sorgen, dass es Wurstsalatessern wegen der Vegetarier- und Veganerbewegung bald ergehen könnte wie den Rauchern – „sie müssen nach draußen“. Und sie lösten die Rätselfrage, was an Dummheit grenzt. Antwort: „Liegt zwischen Mexiko und Kanada“. Auch für den Thermomix hatten sie eine überraschende Erklärung: Das sei, so unkte Weißenberger, doch der Heizungsmonteur aus Asterix. Und zur Windkraft in Gersbach meinten sie, das Thema gehe ihnen auf „die Lebensmittel - Keks, Nüss Eier“.

Zum Auftakt hatte der Narresome einen flotten Tanz auf die Aruba-Bühne gelegt. Rosi Schmidt brachte im Anschluss daran als „Traum in Pink“ einen Bütt-Azubi (Mark Vogt) mit, der sich als äußerst gelehrig erwies und gleich flott vom Leder zog, indem er beispielsweise von einem Treffen mit China-Banker namens „Pin und Tan“ sowie deren russischem Kollegen „Iban“ berichtete.

„Was isch bloß in Schopfe los?“ fragte sich ein Sänger-Trio (Mirko Radtke, Jonatahan Heiny, Harald Bäumle) und hatte die Antwort gleich parat: „kaufhauslos, parkplatzlos, kliniklos und zunftabendlos“.

Die „Putzfrau“ (Heike Wagner) entdeckte so allerhand in Schubladen und Papierkörben in den Rathausbüros und hatte angesichts der Millioneninvestitionen der kommenden Jahre eine Geschenkidee für die Herrschaften – einen Geldbeutel aus Känguruleder, denn der erlaube „große Sprünge mit leerem Beutel“.

Zu Burgis Traum vom Uehlin-Areal und zur Windkraft („Im Laster vor mir fährt ein großes Windrad“) gaben die „Schlattholz-Singers“ mit kraftvollem Stimmbandeinsatz ihren Senf dazu.

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