Schopfheim Mit kleinen Schritten viel erreichen

Markgräfler Tagblatt
Eine flotte Tanznummer gab es mit Pfarrer Andreas Ströble und den übrigen Teilnehmern am ersten Dienstagsimpuls „Folkloretänze auch für Ungeübte“ Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Folkloretänze mit Inklusionscharakter / Erste Veranstaltung stößt auf großes Interesse

Schopfheim (hjh). Seit einem Jahr läuft nun unter der Fahne der evangelischen Landeskirche das Projekt „Inklusion“. Einrichtungen an den Standorten Herten, Hertingen und Schopfheim sind in das Projekt eingebunden, das zunächst auf drei Jahre terminiert ist.

In Schopfheim zeichnet die Sozialarbeiterin Andrea Singer verantwortlich für ein Programm, das unter der Überschrift „Offener Treff“ in Schärers Au erfreuliche Erfolge zeitigt. Es weist nicht zuletzt den stetig wachsenden Bedarf an Betreuungsangeboten für „erwachsene psychisch erkrankte und belastete Menschen“ nach. Und deshalb wundert es kaum, dass die evangelische Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit dem Offenen Treff die Reihe „Dienstagsimpuls ‚All inclusive‘“ reaktiviert hat.

Zum Start am vergangenen Dienstag hatten die Veranstalter „Folkloretänze – auch für Ungeübte zum Mitmachen“ auf dem Zettel. Rund 20 Gäste registrierten Hausherr Andreas Ströble und Andrea Singer. Beide freuten sich, dass sich auf Anhieb so viele Interessenten fanden, die an und in dem Projekt mitarbeiten oder partizipieren wollen. Und sie hoffen, dass sich dieses Interesse nicht nur hält, sondern noch weiter zunimmt bei den nächsten Terminen am 16. Juni („Chanten“), 14. Juli („Barrierecheck“ mit Fabian Michel und Andreas Ströble), 22. September (Besuch der Kaffeerösterei in Langenau), 13. Oktober („Märchen“ mit Christa Hoheisel) und 17. November (Indonesien – ein Land voller Gegensätze“ mit Dorothea Schaupp).

Alle Veranstaltungen finden ab 15 Uhr im evangelischen Gemeindehaus statt oder werden von dort gestartet.

Schließlich habe das Projekt das Ziel, der nach wie vor präsenten „Stigmatisierung“ dauerhaft entgegen zu wirken. Veranstaltungen bisher haben die Betroffenen zwar gut angenommen. Aber: „So sehr sie sich freuen, bei uns ein offenes Ohr zu finden, so sehr bedauern sie auch, noch immer von der Außenwelt praktisch abgeschnitten zu sein.“

Die Mitarbeiter des „Offenen Treffs“ freuen sich, die Kontaktmöglichkeiten, die bisher auf die Begegnungsstätte in Schärers Au begrenzt waren, über die Fahrnauer Kirchengemeinde ausweiten zu können. Gerade dort habe man sich in der Vergangenheit immer wieder sehr aufgeschlossen gezeigt gegenüber den Problemen, die mit einer zeitgemäßen Inklusion einhergehen, sie fördern könnten oder auch immer noch verhindern.

Erfreulich: Auch und vor allem Jugendliche signalisieren ihre Bereitschaft, aktiv mitzutun. „In den Vorbereitungen zur Konfirmation haben die

Konfis machen mit

Jugendlichen einen Gottesdienst zum Thema Inklusion gestaltet“, sagte Pfarrer Andreas Ströble und betonte, dass die Kinder das nicht nur sehr professionell, sondern auch mit viel Freude durchgezogen haben.

Projektbegleitend wollen die Organisatoren, die hauptsächlich ehrenamtlich im Einsatz sind und hoffen, dass sich noch weitere Menschen finden, die Freude daran haben, sich für andere zu engagieren, der Öffentlichkeit „zeigen, wie man mit Menschen umgeht, die anders sind als wir.“ Mit Workshops, Theater und Filmen sollen diese Bemühungen unterstützt werden. Und natürlich weiter mit den Gesprächskreisen für Glaubens- und Lebensfragen, die im „Treff“ und im Fahrnauer Gemeindehaus ergänzend angeboten werden.

„Uns ist klar, dass die Ziele des Projektes nicht von heute auf morgen zu erreichen sind, dass wir viel Geduld haben müssen, bis wir unser Vorhaben in vielen kleinen Schritten umgesetzt haben“, sagte der Pfarrer, der wie Andrea Singer weiß, „dass wir einen langen Atem brauchen“, der aber trotzdem „optimistisch“ ist, dauerhaft Erfolg zu haben.

Das „Begegnungscafé“ im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde ist an folgenden Tagen ergänzend zum „Dienstagsimpuls“ immer sonntags ab 16 Uhr geöffnet:

14. Juni: Film „Sind wir noch ganz knusper?“

5. Juli: Gemeindefest mit Chanten, Trommelgruppe und Filmvorführung

2. August: Spielenachmittag und Eiscafé

11. Oktober: Grillnachmittag

13. Dezember: „Weihnachtslieder und ihre Geschichte(n)“ mit Andreas Ströble

Jeder ist willkommen. Egal, ob es ihm oder ihr gut geht oder schlecht.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading