Schopfheim Neu: Gräberfeld für Muslime in Fahrau

Markgräfler Tagblatt
Neben dem Friedhof in Fahrnau soll ein muslimisches Gräberfeld entstehen. Foto: Werner Müller Foto: Markgräfler Tagblatt

Friedhöfe: Stadt richtet beim Friedhof Fahrnau ein extra Grundstück her

Schopfheim (wm). Auf den Friedhöfen will die Stadt mit der Zeit gehen: Im Rahmen einer Satzungsänderung genehmigte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auch drei markante Neuerungen.

So wird es auf dem Friedhof in Fahrnau – genauer: auf dem Gelände einer ehemaligen Baumschule – zum einen ein „muslimisches Gräberfeld“ geben. Bislang hätten die in Schopfheim und Umgebung lebenden Muslime keine Möglichkeit gehabt, ihre verstorbenen Angehörigen nach ihrem religiösen Ritus zu bestatten, so die Verwaltung. Die nächsten muslimischen Gräberfelder befänden sich in Lörrach, Rheinfelden und – seit kurzem – in Schönau.

Bei muslimischen Gräberfeldern bestehe die Besonderheit, dass sie auf alle Zeiten unverändert bleiben müssten. Beispielsweise seien in einem Grab mehrere Bestattung im Laufe der Jahrzehnte nicht gestattet, erklärte Sina Groß von der Verwaltung den Stadträten.

Auf dem fraglichen Areal in Fahrnau, räumlich vom restlichen Friedhof getrennt, sei für etwa 400 muslimische Gräber Platz. Wie groß die Nachfrage sein werde, lasse sich schwer sagen. Bislang habe die Stadt jährlich etwa zwei bis drei Anfragen gezählt. Vor allem für die jüngere Generation unter den Muslimen sei die Bestattung hierzulande schon ein Thema.

Zweite Neuerung: Auf dem Friedhof in Wiechs sollen künftig auch Baumbestattungen möglich sein. Und drittens will die Stadt auf den Friedhöfen so genannte „Ehrengräber“ anlegen. Damit wolle sie verstorbene Bürger auszeichnen, die sich zu Lebzeiten besondere Verdienste erworben haben.

Ein Ehrengrab könne die öffentlichen Auszeichnung für eine bedeutende Einzelperson darstellen oder aber eine Gedächtnisstätte für einen bestimmten Personenkreis. Für dies Ehrengräber übernimmt dann auch die Stadt die Pflege und Unterhaltung, sofern sich nicht Angehörige oder Dritte dazu bereit erklären.

Der Gemeinderat stimmte der Satzungsänderung inklusive der neuen Bestattuntungsmöglickeiten mit einer Gegenstimme (Jeannot Weißenberger) schließlich zu.

Im gleichen Atemzug beschloss das Gremium, die Friedhofsanlage in Fahrnau von Grund auf neu zu gestalten (Verlegung des Weges, neu gestalteter Hallenvorplatz, Brunnenverlegung) und in diesem Zusammenhang vor allem die Friedhofsmauer zu sanieren. Weil dieselbe unter Denkmalschutz steht, darf die Stadt nur einen Teil des maroden Gemäuers entfernen und muss den großen Rest aufwendig restaurieren. Das verursacht Mehrkosten in Höhe von rund 70 000 Euro. Insgesamt sind für die Friedhofsmaßnahme in Fahrnau über 360 000 Euro fällig.

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