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Schopfheim „Optimale Anlage“ für 12 Millionen

Markgräfler Tagblatt
Bei der Friedrich-Ebert-Schule soll der neue Campus entstehen - für den Wettbewerb gibt es keine städtebaulichen Vorgaben. Luftbild: Erich Meyer Foto: Markgräfler Tagblatt

Startschuss für den Wettbewerb zum Schulcampus bei der FES / Kritische Fragen zum Raumprogramm

Von Werner Müller

Schopfheim. Startschuss für ein komplexes Millionenprojekt: Mit der Auslobung eines Architektenwettbewerbs nimmt die Stadt den Bau des „Schulcampus“ bei der Friedrich-Ebert-Schule in Angriff.

Das Konzept sieht neben der Erweiterung der Gemeinschaftsschule auch die Einbindung der Hebelschule, den Bau einer neuen Sporthalle, eines Jugendzentrums und eines neuen Spielplatzes vor (wir berichteten).

Von einer „spannenden Aufgabe“ in Anbetracht einer „schwierigen Ausgangslage“ sprach denn auch Architekt Volker Rosenstiel, der den Wettbewerb im Auftrag der Stadt organisiert, am Montag im Gemeinderat.

20 Architekten sollen sich beteiligen

Rosenstiel bezifferte die voraussichtlichen Kosten des Projekts auf etwa zwölf Millionen Euro. Geplant sei, 20 Architekten zum Wettbewerb einzuladen. Das Preisgericht habe 80 000 Euro an Prämien ausgelobt. Für den Wettbewerb gebe es „keinerlei städtebauliche Vorgaben“. Ziel sei, eine „optimale Gesamtanlage“ zu entwickeln mitsamt einer „hochwertigen Außenanlage“.

Dahinter stecke die Idee, auf dem Campus die Gemeinschaftsschule, die Förderschule, die Sporthalle und das JuZ mit den dazugehörigen Außenanlagen unterzubringen, um durch „optimale Nähe“ Synergieeffekte zu erzielen und den Inklusionsgedanken in die Tat umzusetzen.

Der vorläufige Auslobungstext für den Wettbewerb war manchen Stadträten indes in einem Punkt zu undeutlich. „Was ist mit dem Raumprogramm für die Schulen?“, monierte Artur Cremans. Ihm fehlten konkrete Angaben, so der SPD-Fraktionschef: „Wir stochern im Nebel“.

Auch Michael Straub von den Grünen hieb in diese Kerbe. Er bezeichnete es als „unglücklich“, dass genaue Angaben zum Raumprogramm beider Schulen fehlen.

Darüber müsse der Gemeinderat befinden und nicht das Preisgericht. Straub bemängelte außerdem, dass die Aussagen zum geplanten neuen Spielplatz im Auslobungstext zu dürftig seien.

Heidi Malnati mahnte, „mit Argusaugen“ auf das Raumprogramm zu achte. Auch der CDU-Fraktionsvorsitzenden waren die Angaben im vorläufigen Auslobungstext zu vage.

Der Bürgermeister erwiderte, dass konkrete Aussagen zum Raumprogramm erst nach einem Gespräch mit dem Regierungspräsidium (RP) möglich seien. So lange wolle man aber mit dem Start des Wettbewerbs nicht warten. Entscheidend sei, dass die Zahlen fürs Raumprogramm bis zum ersten Treffen des Preisgerichts vorlägen, so dass die Angaben dann auch im endgültigen Auslobungstext stehen.

Im Übrigen sei dieses Vorgehen mit beiden betroffenen Schulen ab gestimmt. Dies gelte auch für die Wünsche hinsichtlich des Raumprogramms, so Christof Nitz.

Auf diesbezügliche Fragen von Thomas Gsell (SPD) erklärte das Stadtoberhaupt, bauen könne die Stadt alles. Zuschüsse gebe es indes nur für das, was das Raumprogramm zulasse.

„Wir haben in den Vorgesprächen mit den Schulen die Wünsche jedoch ermittelt und diese so weitgehend wie möglich in den Entwurf aufgenommen“, so Nitz.

Architekt Volker Rosenstiel versicherte in diesem Zusammenhang aber, dass man im Rahmen des Raumprogramms durchaus auch die Wünsche der Schulen erfüllen könne. Auch sein Kollege Jürgen Moser betonte, die Kunst sei ja gerade, ein Raumprogramm zu entwickeln, das sowohl die gesetzlichen Vorgaben einhalte als auch die individuellen Ansprüche der Schulen erfülle. Er gehe da aber „optimistisch“ in die Gespräche mit dem RP.

Mit Blick auf den Spielplatz machte Architekt Volker Rosenstiel das Gremium auf ein „grundsätzliches Problem“ aufmerksam: Der geplante Campus liege zwischen zwei Wohngebieten. Dies sei vor allem wegen der Lärmproblematik „sehr schwierig“. Schulen und Kindergärten seien in punkto Lärmentwicklung zwar privilegiert, Spiel- und Parkplätze hingegen nicht.

Auf Fragen von Thomas Kuri (CDU) versicherte Rosenstiel, am Wettbewerb könnten sich auch örtliche Architekturbüros beteiligen.

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