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Schopfheim Partnerschaft wird noch intensiver

Markgräfler Tagblatt
RHU-Projektleiter Micheal Mwase (erste Reihe, kariertes Hemd), direkt dahinter Vorsitzende Susanne Fink, schräg links hinter ihm Vorsitzende Ulrike Beck. Ganz links: Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey als Vertreter des Stiftungsrates der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Mitgliederversammlung des Vereins „Rainbow House of Hope“ / Umzug in Uganda ist eine Herausforderung

Schopfheim (jab). Intensive Diskussionen bestimmten die Mitgliederversammlung des Vereins „Rainbow House of Hope“ (RHU) am Wochenende in der Schopfheimer Waldorfschule. Der Verein unterstützt die Arbeit des gleichnamigen Kinder- und Jugendzentrums in Uganda, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Kinder und Jugendliche in schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen durch verschiedene Aktivitäten und Projekt zu unterstützen.

Großes Thema ist derzeit die Suche nach einem neuen Domizil für das RHU: Das Jugendzentrum ist derzeit am Rande der ugandischen Hauptstadt Kampala angesiedelt, zieht nun aber einige Kilometer stadtauswärts aufs Land.

Hintergrund: Viele Bewohner vormaliger Armenviertel sind in Folge eines vom Staat aufgelegten Modernisierungprogrammes gezwungen, sich außerhalb der Stadt, auf dem Land,eine neue Bleibe zu suchen, erklärte Vereinsvorsitzende Susanne Fink. Das Rainbow House of Hope muss hier buchstäblich nachziehen, um für seine Zielgruppe, die Kinder und Jugendlichen aus armen Verhältnissen, weiterhin erreichbar zu sein.

Der Umzug ist eine logistische und ebenso eine finanzielle Herausforderung. Aktuell geht es darum, das nötige Geld zusammenzubringen. Dafür müssen zum einen Spenden eingeworben werden, zum anderen müssen die für derlei Projekte im Rahmen der deutschen Entwicklungshilfe zur Verfügung stehenden Gelder beantragt werden; auf der Versammlung wurden die hier nötigen Schritte besprochen.

Allen Herausforderungen zum Trotz wollen die Vereinsvorsitzenden Susanne Fink und Ulrike Beck das Projekt nicht allein als Problem, sondern viel mehr als Chance zur Qualitätssteigerung begreifen: Zum einen erhalte die Zusammenarbeit zwischen dem ugandischen RHU und den deutschen Partnern durch die gemeinsame Herausforderung eine neue Intensität. Vor allem biete sich im neuen Domizil wesentlich mehr Raum für die künstlerische, handwerklichen und sonstigen Projekte des RHU.

Der Unterstützerverein hat seinen Sitz zwar in Schopfheim, die etwa 70 Mitglieder indes kommen aus dem ganzen Bundesgebiet und hatten für das Treffen mit ihren Mitstreitern einige Kilometer zurück gelegt. Kein Vergleich indes zu den Besuchern aus Uganda: Als besonders weit gereiste Gäste gaben RHU-Projektleiter Micheal Mwase und Mitarbeiterin Brenda Kawala einen lebendigen Einblick in die Arbeit vor Ort.

Die Anwesenden verfolgten seine Ausführungen zur aktuellen Entwicklung mit großem Interesse, zumal viele die Örtlichkeiten von eigenen Besuchen etwa im Rahmen eines Freiwilligendienst in Uganda kennen. Erstmals war auf der Mitgliederversammlung auch eine junge Uganderin vertreten, die derzeit als Teilnehmerin des Programmes „WiN - Weltwärts in Deutschland“ ihrerseits ausgiebige Erfahrungen in Deutschland sammelt. Mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren ist Uganda weltweit das Land mit der jüngsten Bevölkerung, erklärte Susanne Fink und machte damit deutlich, wie wichtig es ist, eben diesen Teil der Bevölkerung nach Kräften zu fördern und für dazu zu befähigen, sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen.

Indem man hier Perspektiven schaffe, leiste man durchaus auch Prävention in Sachen Flucht: „Das ist ein ungeheures Potenzial an jungen Menschen, die etwas aus ihrem Leben machen wollen - und zwar in ihrer Heimat Uganda.“

Die Mitgliederversammlung war Auftakt für eine Reihe an Veranstaltungen, die der Verein unter dem Titel „Africa meets Europe“ mit einigen Kooperationspartnern für die kommenden Wochen auf die Beine gestellt hat. Konzerte, Workshops, Filme und Diskussionsrunden sollen Information liefern und zur Aufklärung beitragen, ebenso jedoch über die kulturelle Schiene Brücken zwischen den Kontinenten schlagen.

Als nächstes findet in dieser Reihe am 1. Oktober ein hochkarätig besetztes Round Table-Gespräch statt, bei dem die zwiespältigen Folgen wirtschaftlicher Modernisierung, die Auswirkungen des Klimawandels und die Wahrung von Menschenrechten diskutiert werden. Beginn: 19 Uhr im Werkraum Schöpflin in Brombach.

Die weiteren Veranstaltungen sind aufgeführt unter: http://www.rainbowhouse.info.de

Während ihres zweiwöchigen Deutschlandaufenthaltes haben die Gäste aus Uganda noch Kapazitäten für den ein oder anderen Besuch zum Beispiel in Schulen - Gesprächs- und Diskussionsrunden sind hier ebenso denkbar wie Workshops in Sachen traditionelle Lieder und Tänze aus Uganda. Interessierte können sich melden unter mail@rainbowhouse.info.

Spendenkonto: Rainbow House of Hope Uganda e.V., IBAN:DE 21 6835 1557 0003 1788 52 BIC: SOLADES1SFH

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