Schopfheim Programm, so bunt wie der Herbst

Markgräfler Tagblatt

Konzert: Gesangverein Wiechs trifft mit seiner Liedauswahl den Geschmack des Publikums

Das Laub der Bäume wird bunter, die Blätter fallen von den Ästen, die Luft ist feucht. Und wenn die Sonne untergegangen ist, wird’s hie und da ungemütlich im Ländle.

Schopfheim-Wiechs. Es ist Herbst. Und dass der durchaus auch seine schönen Seiten hat, bewiesen beim Herbstkonzert des Gesangvereins am Samstag Männerchor und Gemischter Chor, ein paar junge Damen des Jugendchors und nicht zuletzt der Männerchor Eggenertal, der das Publikum in der Festhalle zu später Stunde mit Gassenhauern gekonnt aus der Reserve lockte.

Leistungsfähige Gesangsgruppe

Vorsitzender Lothar Gisin hatte seinem Publikum versprochen, dass für jeden etwas dabei sein wird bei diesem Herbstkonzert. Bunt wie das Herbstlaub sei das Programm, das die Dirigenten Andreas Hauri (Männer- und Gemischter Chor Wiechs), Christine Spickermann (Jugendchor Wiechs) und Norbert Weisenseel aus dem Markgräflerland passend zur Jahreszeit zusammengestellt hatten. Und nachdem die fünf jungen Damen aus den Reihen der Jugend, begleitet von Christine Spickermanns Klavierspiel, zur „wilden Hatz ausgeritten“ waren, ging es gleich so munter in die Vollen, dass die Dirigentin eigentlich nicht eigens betonen musste, dass man „mit den Mädchen Pferde stehlen“ könne. Ein Probenwochenende im Hasler Begegnungsbahnhof, das durch einen Zustupf aus dem PS-Spartopf der Sparkasse möglich geworden sei, habe nicht nur eine sehr intensive Probenarbeit ermöglicht, sondern – so Spickermann – die Girls auch zu einer leistungsfähigen Gesangsgruppe zusammengeschweißt.

Solch wirkungsvolle „Schweißarbeiten“ haben die Herrn der Schöpfung längst nicht mehr nötig. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel, sind eins und eins mit ihrem Dirigenten Andreas Hauri, der natürlich weiß, was er seinen Sängern zumuten und wie er sie begeistern kann. Und das funktionierte an diesem Abend hervorragend mit Liedern wie „Der himmlisch Verliebte“ von Maierhofer, dem Tessiner Volkslied „Pferde zu vieren traben“ von Paul Zoll, dem Abba-Song „Money, Money, Money“ in einer Bearbeitung von Otto Groll und schließlich mit dem Santiano-Hit „Santiano“, den Lukas Hainer für beherzte Mannen mit Seewasser im Blut aufbereitet hatte. Die Herren vor Hauris Taktstock sangen sich selbst so sehr in Fahrt, dass sie vor lauter Begeisterung vergaßen, ihre Zugabe – ein weiteres Seemannslied – in den Saal zu schmettern.

Aber das sahen ihnen die Gäste, abgelenkt von den Kindern mit den Eimern voller Tombola-Lose, gerne nach. Schließlich warteten nach der Pause weitere Leckerbissen darauf, vom Gemischten Chor gesungen zu werden. Einer davon war Whitney Houstons Hit „One Moment in Time“ aus der Feder von Albert Hammond, der nächste die „Dancing Queen“, die von ABBA seinerzeit in Schwung gebracht wurde. Musikalisch begleitet hat die Gesänge der Wiechser Hendrik Rekers.

Chorgesang vom Feinsten

„Das Phantom der Oper“ erinnerte an die Gruselmaske aus einem „schaurigen Pariser Theater“, dem das quirlige Moderatorenpaar Rudi und Sarah Wintgens attestierten, dass „Ähnlichkeiten mit dieser unserer Halle in Wiechs rein zufällig“ seien. Das darauf folgende „Super!“, dem lang anhaltendem Beifall folgte, war keinesfalls eine Reaktion auf diese Bemerkung, sondern wortkarges, aber durchaus zutreffendes Lob für den Gesang, mit dem die Chöre geglänzt hatten, obwohl zu dem Zeitpunkt „Das Beste“ aus Texten und nach Noten von Kloss, Nowak und den beiden Stolles noch gar nicht vorgetragen worden war.

Nach rund zwei Stunden Chorgesang vom Feinsten hatte das Publikum noch immer nicht genug. Das war mit ein Verdienst der Männer aus dem Eggenertal, die erstmals zu Gast auf dem Wiechser Buckel waren und hofften, „dass aus dieser Begegnung eine dauerhafte Sängerfreundschaft werden könnte.“ Die Philosophie der Gastgeber würden dem nicht entgegenstehen. Denn die haben sich wie die Blütenfreunde aus Ober- und Niedereggenen auf die Fahnen geschrieben: „Singen macht Spaß!“

Hans-Rudi Heinrich, der Vorsitzende des Männerchors aus dem Markgräflerland, ging noch einen Schritt weiter, ohne damit seinen Gastgebern freilich auf die Füße zu treten: „Miteinander singen verbindet, miteinander feiern noch viel mehr!“ Aber zunächst wurde wunderbar gesungen vom „Frühling in Wien“ oder in „Sorrent“, vom Wein in europäischen Gefilden, vom Chianti, dem „griechischen Wein“ und ganz allgemein von all den anderen guten Tröpfchen, die Sänger jeder Altersgruppierung immer wieder zur Höchstform anspornt: „Hoch die Gläser, hoch das Leben auf die Liebe tralalala….“ Und dazu war dann nach dem Konzert noch reichlich Gelegenheit.

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