Schopfheim: Respektabel - Schopfheim

Von Werner Müller

Alle Achtung: Wie verantwortungsbewusst Behörden und Bürger gleichermaßen mit dem sensiblen Thema der Unterbringung von 200 Flüchtligen beim Informationsabend in der Festhalle Fahrnau umgegangen sind, verdient großen Respekt.

Keine Schönfärberei auf der einen Seite, auf der anderen aber auch kein falscher Zungenschlag und keine verbalen Entgleisungen, wie sie in anderen Teilen Deutschlands derzeit leider an der Tagesordnung sind. Dieser Abend war ein Musterbeispiel für eine demokratische Debattenkultur, die nicht in die Falle populistischer und dumpfer Vorurteile tappt.

Kritik und Bedenken an der Standortwahl sind legitim und auch sinnvoll. Weisen sie die Verantwortlichen doch auf mögliche Konfliktfelder hin und können dazu beitragen, dass man dagegen rechtzeitig Vorsorge trifft.

Wohltuend bei allem Streit um Details war aber vor allem, dass sich in der proppenvollen Festhalle gegen die Aufnahme der 200 Flüchtlinge an sich kein Protest erhob - von fremdenfeindlichen Parolen ganz zu schweigen.

Der Bürgermeister sagte an diesem Abend mehrfach, er sei „stolz“ auf diese liberale Stadt und ihre Bürger. Er hat recht – und er ist nicht der einzige.