Schopfheim Schauspieler mit Mikrofonen

Markgräfler Tagblatt
Ein Klassiker, die „Sommernachtstraum“-Komödie von Shakespeare, war die beste Aufführung der zurückliegenden Theatersaison. Archivfoto: Jürgen Scharf Foto: Markgräfler Tagblatt

Kulturkooperation I: Subvention im Theaterabonnement so gering wie nie/ Zahl der Abonnenten rückläufig

Die Kulturkooperation Schopfheim-Wehr hat laut Rechenschaftsbericht in der zurückliegenden Saison wirtschaftlicher gearbeitet.

Von Petra Martin

Schopfheim. So belief sich 2016/17 im Theaterabonnement die Subvention auf 6,37 Euro pro Platz, in der Saison davor sei es fast das Doppelte gewesen, merkte Susanne Häußer-Ühlin von der Fachgruppe Bildung, Kultur und Touristik bei der Sitzung des Kulturausschusses am Donnerstagabend im Alten Schloss in Wehr an.

Das Minus im Bereich Theaterabonnement - die Theatervorstellungen sind in der Schopfheimer Stadthalle - belaufe sich auf 6600 Euro. Dass die Kosten besser im Griff sind, sei dem Beschluss des Kulturausschusses zu verdanken, die Zahl der Theaterabo-Vorstellungen von sechs auf fünf zu kürzen. „Dies hat sich als richtig erweisen“, betonte Susanne Häußer-Ühlin. „Das ist die geringste Subvention in der Geschichte der Kulturkooperation“, unterstrich auch der Wehrer Bürgermeister Michael Thater.

Zusatzkosten gestrichen

Zu einer weiteren Kostensenkung im Bereich Theaterabonnement sei es gekommen, weil die Mittelanmeldung verbessert worden sei. Überraschungen wie im Vorjahr habe man keine mehr erlebt.

Damals hatten Theater zusätzlich Übernachtungskosten in Rechnung gestellt („alle im Einzelzimmer“) und auch eine besondere Verpflegung. Seit der Saison 2016/17 würden die Kosten im Vorfeld abgeklärt, um unvorhersehbare Kosten zu vermeiden, unterstrich Susanne Häußer-Ühlin.

Rückgängig ist indes die Zahl der Abonnenten. Sie nahm von 191 in der Saison 2015/16 auf 126 in der Saison 2016/17 ab. „Für die Kündigungen sind Alter oder gesundheitliche Probleme verantwortlich“, berichtete Susanne Häußer-Ühlin. Abonnenten, die seit 30 Jahren dabei sind, hätten Hörprobleme und müssten kündigen.

Dem werde man aber dadurch begegnen, dass von der kommenden Saison an alle Schauspieler mit Funkmikrofonen sprechen. Theater, die dies nicht wünschen, würden nicht mehr berücksichtigt. Dies bedeute zwar Mehrkosten von 400 bis 500 Euro pro Vorstellung, doch erhoffe man sich dadurch wieder mehr Besucher. Alle Abonnenten seien darauf hingewiesen worden.

Dass die Abonnentenzahl zurückgehe, sei indes kein Problem Schopfheims, sondern ein deutschlandweiter Trend, hob Susanne Häußer-Ühlin hervor. Es gebe immer mehr Konkurrenzveranstaltungen, auch immer mehr Fernsehkanäle.

Rezept fürs Programm

Das Erfolgsrezept bei der Programmgestaltung bestehe aus Klassikern, Stücken mit bekannten Schauspielern oder Inszenierungen, die auf einer Roman- oder Filmvorlage beruhen.

Im Schopfheimer Kleinkunstbereich betrug die Subvention im Rechenschaftszeitraum 6,61 Euro pro Platz, das Minus belaufe sich auf rund 1329 Euro. 201 Besucher wurden in St. Agathe gezählt, ein von den Künstlern geschätzter Aufführungsort mit Flair. „Dem Museumskeller weint niemand nach“, so Susanne Häußer-Ühlin. Da Künstler aus der Region bevorzugt würden, fielen keine Übernachtungs- und Cateringkosten an.

Reinhard Valenta, Wehrer Kulturamtsleiter, berichtete von relativ stabilen Abonnementzahlen bei den Wehrer Schlosskonzerten (Rückgang von 765 auf 708; auch aufgrund von Wetterverhältnissen). Der Bereich Acoustic Sounds und die Kleinkunst in Wehr waren nicht zuletzt dank mehrerer Künstler aus Schopfheim erfolgreich. So war das Konzert mit „Knastbruder“ Jeannot Weißenberger das gewinnbringendste Konzert.

Aber auch die Textilkünstlerin Annette Aue (Schopfheim), Tilla Nübling und Bettina Bohn (großes und Kleines Wiesental), Autor Björn Kern und nicht zuletzt der Musiker Hary de Ville hätten für viele Besucher gesorgt. Ein Problem sei, dass bei Musikveranstaltungen Zusatzkosten für die Zurverfügungstellung von Licht-, Ton- und Effektanlage anfallen. Insgesamt sei das Minus der Kulturkooperation von einst 100 000 Euro auf 20 000 reduziert worden, hieß es - und dies bei einer Vielzahl und Vielfalt von Veranstaltungen. Jeder Bürger, der das Angebot wahrnehme, helfe, das Minus weiter zu reduzieren.

Für das Theater-Abonnement der Kulturkooperation Schopfheim-Wehr ist die Abo-Bestellung vom kommenden Dienstag, 1. August, an möglich bei Susanne Häußer-Ühlin, Tel. 07622/396-142. Der Verkauf der Einzelkarten startet für alle Kulturangebote am 4. September bei der Tourist-Info in Schopfheim, bei Pipe-Corner, bei Toto-Lotto Schwald in Fahrnau sowie beim Markgräfler Tagblatt und in Wehr bei der Tourist-Info sowie beim Tabak-/Lottoladen am Bahnhofplatz 8.

Die Abo-Bestellung für die Wehrer Schlosskonzerte ist ab sofort möglich unter Tel. 07762/808-601 oder per E-Mail: tourist-info@wehr. de.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading