Schopfheim Schreckmomente beim Zeltlager der Jugendfeuerwehr

Markgräfler Tagblatt
Nicht immer war die Stimmung im Zeltlager so gut. Zwischendurch sorgten gesundheitliche Probleme etlicher Teilnehmer für Aufregung. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Elf Kinder und drei Betreuer mussten in Klinik eingeliefert werden / Letztlich Magen-Darm-Virus als Ursache festgestellt

Schopfheim (jab). Schreckmomente beim Stadtzeltlager der Schopfheimer Jugendfeuerwehr: elf Kinder und drei Betreuer wurden am frühen Freitagabend vom Zeltlager im Langenauer Löwenzahnstadion aus in die Klinik eingeliefert. Ihnen allen war innerhalb kurzer Zeit schlagartig bis zum Erbrechen elend geworden. Die Verantwortlichen um Stadtjugendwart Jan Meurkes entschlossen sich daraufhin, die Betroffenen ins Krankenhaus zu bringen, da eine ernstere Ursache angesichts des massenhaften akuten Auftretens der Beschwerden nicht auszuschließen war. Im Laufe des Abends dann gab es weitgehend Entwarnung: Grund für die Beschwerden war offenbar eine vergleichsweise harmlose Virusinfektion. Die Kinder konnten noch am selben Abend aus dem Schopfheimer Krankenhaus nach Hause entlassen werden; die drei erwachsenen Betreuer hatten größere Beschwerden und mussten im Lörracher Elisabethen-Krankenhaus bis zum nächsten Tag stationär betreut werden.

Bevor es zum vergleichsweise glimpflichen Ende kam, herrschte eine Weile lang Verunsicherung - zumal der Zeitpunkt für die Ereignisse denkbar ungünstig war: Die Dinge nahmen ausgerechnet kurz vor Beginn des Gästeabends ihren Lauf, bei dem traditionell die Leitungsebene der Feuerwehrabteilungen, politische Vertreter aus den Ortschaften, vor allem aber die Eltern der beteiligten Kinder und Jugendlichen im Zeltlager empfangen werden.

Der erste Krankheitsfall hatte sich - kurz nach der Rückkehr der Truppe aus dem Schopfheimer Schwimmbad - etwa um 18 Uhr ereignet; innerhalb kürzester Zeit erbrachen sich etliche weitere Personen und wiederum etlichen weiteren war derart schlecht, dass sie beim anstehenden Krankenhaustransport gleich mitgenommen wurde. Als die Gäste ab 19 Uhr am Löwenzahnstadion ankamen, trafen sie mitten hinein in eine reichlich unübersichtliche Situation. Zahl und Namen der ins Krankenhaus Eingelieferten waren nicht genau bekannt, erst recht nicht die Ursache der Krankheitsfälle.

Im Verdacht standen zum einen verdorbene Lebensmittel, ebenso jedoch kam eine Infektion mit hohem Ansteckungsrisiko in Frage. Die Gäste wurden daher vorsichtshalber zunächst am Parkplatz an der Halle aufgehalten, im selben Atemzug sollte das Lager am anderen Endes des Sportplatzes mit einem Band abgesperrt werden, um Ahnungslose vom unbedachten Betreten zu bewahren. Einige Eltern fuhren direkt ins Krankenhaus.

Eine Viertelstunde später gab der behandelnde Arzt telefonisch weitgehend Entwarnung in dem Sinn, dass aller Wahrscheinlichkeit nach verdorbene Lebensmittel der Grund für die Magenverstimmungen sei; somit bestünde vermutlich keine Ansteckungsgefahr. Wer wollte, durfte sich auf ins Lager machen; die allermeisten taten dies auch.

Nachdem eine Salmonelleninfektion aufgrund fehlender sonstiger Anzeichen von den Ärzten zunächst ausgeschlossen worden waren, kam das Stichwort im weiteren Verlauf des Abends in Zusammenhang mit den am Vortag gebratenen Hackfleischburgern doch wieder aufs Tapet - allerdings mit der Information, dass keine weitere Ansteckungsgefahr bestünde, sofern die nötigen Desinfektionsmaßnahmen im Sanitärbereich der Halle vorgenommen würden, wie Stadtkommandant Lutz Hofer erläuterte.

Am späten Abend dann war endgültig ein Magen-Darm-Virus als Ursache ausgemacht, und die Kinder waren wieder bei ihren Eltern zu Hause, so das letzte Update eines erleichterten Stadtjugendwarts Jan Meurkes am späten Samstagabend.

Der Stadtjugendwart hatte sich gemeinsam mit seinem Langenauer Kollegen Heiko Müller nach Kräften, bemüht, die Situation nach der ersten Aufregung wieder in geordnete Bahnen zu lenken und dem Gästeabend doch noch zu dem geselligen Anlass zu machen, der er ja eigentlich sein sollte. Ein wenig später als geplant, spurte sich die Veranstaltung rund ums Lagerfeuer in der Mitte der Zeltstadt denn auch auf die Gemütlich-Schiene mit gemeinsamem Grillen, und mit Siegerehrung der in den vergangenen Zeltlagertagen absolvierten Spaß-Wettbewerbe ein. Ohnehin hatten die Ereignisse der Stimmung zumindest unter den nicht-betroffenen Jugendlichen selbst auch zuvor offenkundig keinen Abbruch getan.

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