Schopfheim Serientäter im Visier der Polizei

Markgräfler Tagblatt

Kriminalität: 2015 weniger Straftaten im Bereich des Schopfheimer Reviers / „Bürger leben hier sicher“

Von Werner Müller

Heißes Pflaster für Serientäter: Die Beamten des Polizeireviers Schopfheim konnten 2015 gleich mehreren Intensiv-Bösewichtern das Handwerk legen. Trotzdem – oder auch deshalb – sank die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 156 Fälle oder 5,7 Prozent.

Schopfheim . „Unsere Bürger leben sicherer als diejenigen im Land, dabei gilt Baden-Württemberg das sicherste Bundesland überhaupt“, freute sich Revierleiter Florian Doppler, als er gestern gemeinsam mit seinem Stellvertreter Michael Trefzer die Kriminalitätsstatistik für 2015 vorstellte. Tatsächlich nahmen sowohl im Regierungsbezirk Freiburg als auch in Baden-Württemberg insgesamt die Straftaten um jeweils rund vier Prozent zu.

Die Serientäter rückten denn auch ganz besonders ins Visier des Polizeireviers. Die Beamten konnten unter anderem eine Betrugsserie mit allein 40 Einzeltaten aufklären. Sie machten zudem Tatverdächtige dingfest, auf deren Kappe rund 30 Firmeneinbrüche gingen. Außerdem schnappten sie Diebe, die 19 Motorroller geklaut hatten. Und sie klärten eine Reihe von Detonationen auf, die vergangenes Jahr halb Schopfheim in Atem gehalten hatte (wir berichteten).

Einen großen Anteil am Rückgang der Straftaten ist den Betrugsdelikten zuzuordnen, die um mehr als 21 Prozent sanken. Beim Rauschgift registrierte das Revier gar einen Rückgang um mehr als 37 Prozent - von 239 Fällen auf 150. Das ist um so bemerkenswerter, als im Regierungsbezirk und auf Landesebene die Tendenz eher steigend war.

Die hohen Rückgänge beim Betrug und beim Rauschgift relativieren sich indes ein wenig, weil sie darauf zurückzuführen sind, dass in beiden Bereichen im Jahr 2014 die Fallzahlen aufgrund von Serientätern in die Höhe geschnellt waren.

Nur leichte Zuwächse verzeichnete die Polizei bei den Körperverletzungen, die um 1,3 Prozent auf 309 Fälle stiegen. Immerhin 64 davon fallen indes unter die Kategorie der schweren Körperverletzung. Um fast 20 Prozent nahm die Zahl der angezeigten Beleidigungen zu, wohingegen die Diebstähle um sieben Prozent auf 611 Fälle sanken.

Als „erfreulich“ bezeichnete Revierleiter Doppler, dass neben der Zahl der Diebstähle auch jene der Einbrüche zurück ging. Hingegen nahm die Straßenkriminalität um 13 Prozent auf 546 Fälle zu. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Sachbeschädigung in Straßen und auf öffentlichen Plätzen.

„Sehr erfreulich“ für die Polizei ist die Entwicklung, was das Alter der Tatverdächtigen anbetrifft. Der einstmals bedenklich hohe Anteil an jungen Übeltätern – ein Schopfheimer Phänomen – hat sich auf ein landesweit übliches Maß reduziert.

Unterm Strich zog Daniel Doppler denn auch ein zufriedenstellendes Fazit. Die Kriminalitätsbelastung im Revierbereich sei niedrig, die Aufklärungsquote liege im Landesdurchschnitt, mehrere Serientäter seien aus dem Verkehr gezogen. Durch hohe polizeiliche Präsenz – unter anderem im Stadtpark – habe das Revier zudem die objektive und die subjektive Sicherheit der Bürger stärken können.

Beigeordneter Ruthard Hirschner dankte namens aller Gemeinden im Revierbezirk der Polizei für ihren großen Einsatz und ihre „Präsenz bei Tag und Nacht“.

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