Schopfheim „Sind wir veräppelt worden?“

Markgräfler Tagblatt
„Wurden Fakten bewusst nicht offengelegt?“: Beigeordneter Ruthard Hirschner stellt kritische Fragen.                        Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

WindkraftBeigeordneter Hirschner reagiert auf neueste Entwicklungen in Hasel

Schopfheim (ma). Mit großer Verwunderung hat Beigeordneter Ruthard Hirschner die neuen Nabenhöhen der geplanten Windräder auf Hasler Gemarkung zur Kenntnis genommen (über die Hasler Gemeinderatssitzung berichteten wir in unserer gestrigen Ausgabe). Demnach sollen die Windräder in Hasel der EnBW/Energiedienst statt wie bisher 137 Meter – wie noch vor zwei Wochen bei der Gersbacher Veranstaltung zugrundegelegt - nunmehr 149 Meter hoch werden und wohl mit einem Rotordurchmesser von 126 Meter ausgestattet werden – „diese mutieren also zum richtigen Ungetüm“, so Hirschners erste Bilanz.

„Da sind Fragen zu stellen“, hebt der Beigeordnete hervor. „Ist hier die Stadt, Gersbach und die Öffentlichkeit veräppelt worden (um es gelinde auszudrücken) und von wem?“ - „Hat nicht Dezent Zivil noch vor zwei Wochen in Gersbach für viel Geld optische und akustische Demonstrationen vorgenommen, die mit Steuergeldern finanziert werden? Ging man dort noch von den 137 Metern aus und hat diese Aktion als modellhaft gepriesen; war sie nun teilweise für die Katz?“ - „Haben EnBW / Energiedienst in Gersbach bewusst die Fakten nicht offen gelegt, denn die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist explizit gestellt worden?“ Es werde immer viel von Transparenz gesprochen; werde aber in Wirklichkeit das Gegenteil praktiziert, fragt Hirschner weiter.

„Wäre eine Höhenentwicklung der Windenergieanlagen (oder ihre mögliche Begrenzung) nicht doch in eine Planung eingegangen, wenn die Standortgemeinde ebenfalls die Windenergienutzung planerisch gesteuert hätte?“ - „Wann wussten der sogenannte ‘Bürgervertrauensmann’ und die Genehmigungsbehörde von der Änderung, da die Unterlagen ja kurz vor der Einreichung stehen sollen?“ - „Wird durch ein solches Verfahren das Instrument „Bürgervertrauensmann“ nicht ad absurdum geführt?“ - „Entspricht dieses Vorgehen der von EnBW / Energiedienst viel gepriesenen „Bürgerbeteiligung“ - „Ist bei einem solchen Vorgehen – wie es nunmehr abgelaufen ist – Vertrauen am richtigen Platz?“ - „Vermittelt dieser Vorgang nicht das Bild, dass die Zivilgesellschaft bei der vorgegebenen Konstellation wachsam sein und sich selbst um die Belange kümmern muss?“

Es zählen laut Hirschner nur die Fakten, und die müssten klar, deutlich, transparent und offen kommuniziert werden, auch die Randbedingungen, betont Hirschner. Aber: „Daran fehlt es offenbar.“ Für den Investor dürfe indes nicht der Grundsatz gelten: „Nicht gefragt, daher auch nichts im Vorfeld gesagt.“

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