^ Schopfheim: Trockener Humor „us de Heimet“ - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Schopfheim Trockener Humor „us de Heimet“

Markgräfler Tagblatt
In Aktion: Liselotte Hamm und Jean-Marie Hummel aus dem Elsass. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

MundartUnterhaltsamer „Alemannischer Abend“ der Sparkasse

„Rutsch e bizzeli, rutsch e bizzeli nöcher“ forderten Liselotte Hamm und Jean-Marie Hummel in astreinem Elsass- Alemannisch.

Von Hans-Jürgen Hege

Schopfheim. Das Paar aus dem Nachbarland unterstrich damit beim Alemannischen Abend im Forum der Sparkasse den Abstecher in die Völkerkunde, mit dem Moderator Volker Habermeier aus dem Schwabenland die Zusammensetzung des Teams um Markus-Manfred Jung mit Max Huwyler und Nicole Keilbach-Schmittel begründet hatte: „Unsere Ahnen waren alle Alemannen, auch die der Schwaben.“ 

Knapp 100 Gäste waren der Einladung der Sparkasse gefolgt. Damit ist auch schon der einzige Wermutstropfen benannt, der weder den Akteuren noch den Veranstaltern gut tat – denn die, die buchten und nicht kamen, nahmen anderen, die gerne kommen wollten, den Platz weg.  

Schade. Denn die Gilde aus Markus Manfred Jungs „Literaturwerkstatt“ gestaltete einen Abend mit Tiefgang, mit fröhlichen Liedern, humorvollen Texten und Gedichten, gespickt mit schwarzem Humor, trockenen Pointen „us de Heimat un us e weng Vaterland.“ Kaum zu bremsen war der energiegeladene Jean-Marie Hummel, obwohl ihn die Liselotte Hamm hie und auf Mutter Erde holte, wenn er die Sterne reden lassen wollte.  

Etwas ruhiger ließ es Nicole Keilbach-Schmittel angehen mit wundervollen Zitaten aus ihrem ersten Gedichts- und Geschichtsband, die den Zuhörern unter die Haut gingen, wenn sie „Angst vor der Angst“ oder „d’Wuet über d’Wuet“ beschrieb und bei einer Tasse Kaffee über den Klimawandel nachdachte. Es wird so sein, wie sie am Ende ihres Auftritts bekannte: „De Mensch isch de einzig auf dem weiten Erdenrund, wo menschelet!“

 Der Schweizer Max Huwyler wird, so Volker Habermeier, „oft als Kleintexter“ beschrieben. Was zu beweisen war, fand wohl der kurz angebundene Huwyler, dem die Abstimmung der Eidgenossen vergangenen Sonntag „tief in d’Knoche g’fahre“ sei: „Guets Wetter huet. De Wind chunnt vo rechts!“ Oder: „  

Schlag auf Schlag gings weiter im Text. Und nicht immer wusste man, ob jetzt gerade lachen oder weinen angebracht war. Da machte es einem Markus Manfred Jung ein wenig leichter, denn er begeisterte einmal mehr mit trockenem Humor unter anderem aus seinem neuen Bild- und Textband über Sylt, vor dessen Lektüre sich Volker Habermeier nicht ganz im Klaren gewesen sei, ob es einem Mundartdichter möglich sein würde, ein Buch in Schriftdeutsch zu verfassen. Aber: „Es geht“, betonte er.

Beim Mundartabend indes sprach Jung, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, ließ sich munter aus über die „Festleritis“ und amüsierte er sich über einen „Schwämmlikrieg“ 

Dann wurde es noch einmal laut im Oberstübchen der Sparkasse, in dem die beiden Spaßvögel aus dem Elsass zum Abschluss noch einmal zur Höchstform aufliefen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading