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Schopfheim „Über Grenzen hinweg denken“

Markgräfler Tagblatt

Gesangverein Eichen feiert sein 150-jähriges Bestehen mit einer kurzweiligen Matinée

Von Anja Bertsch

Schopfheim-Eichen. Ein Hoch auf die Chormusik: Mit einer Festmatinée startete der Gesangverein Eichen am Sonntag in der Hülschematthalle in die Jubiläumsfeierlichkeiten zu seinem 150-jährigen Bestehen.

Im Mittelpunkt des Festaktes stand die Musik: Zu jedem Grußwort lieferte der Gesangverein einen passenden Musikbeitrag.

Diese Anordnung gab den Eichener Sängern um ihrem Dirigenten Dieter Waibel Gelegenheit, in unterschiedlicher Besetzung ihre musikalische und stilistische Bandbreite unter Beweis zu stellen, die vom klassischen Volkslied über geistliche Musik und Opernliteratur bis hin zum Gospel und zu modernen Popsong und Musical-Arrangements reicht. Und schließlich erklangen - am Piano begleitet von Klaus Dürrschnabel - alle Stimmen gemeinsam als der stimmgewaltige gemischte Chor, der der Gesangverein Eichen heute ist.

Verstärkung bekamen die Gastgeber vom befreundeten Chor aus Hüsingen, dem Cats-Chor der Friedrich-Ebert-Schule sowie dem Basler Ensemble „Bâlcanto“ und der Formation „Chorilla“ aus dem elsässischen Hirsingue.

Schließlich schwärmten auch noch „Gondoliere“, geheimnisvolle Maskenträgerinnen, Clowns und eine Fischverkäuferin (Anita Waibel, Sopran) ins Publikum aus und mimten ein weinseliges Gelage – Ausschnitt aus der Operette „Eine Nacht in Venedig“ und Reminiszenz an die zahlreichen „Choricals“, mit denen sich der Eichener Chor über die Dorfgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat. Mit dem Gospel „O Happy Day“ schließlich gab es zum großen Finale einen Ausblick auf das Spiritual- und Gospel-Chorical „Onkel Toms Hütte“, das im Oktober auf dem Programm steht.

Trotz all der Musik war genügend Raum für Glückwünsche, Dankesworte und Geschenke. Zu den Gratulanten gehörte Landrätin Marion Dammann, die besonders die Nachwuchsarbeit des Vereins hervorhob und betonte: „Sie begeistern die Menschen für den Gesang, und Sie denken über Grenzen hinweg“.

Im Namen der Stadt gratulierte Bürgermeister Christof Nitz und hob insbesondere auf die zukunftsweisenden Kooperationen des Vereins ab: „150 Jahre sind keine Selbstverständlichkeit“, sagte er.

„Der Gesangverein ist aus dem kulturellen und musikalischen Leben im Dorf nicht wegzudenken“, lobte Ortsvorsteherin Ute Zeh. In seinen Glückwünschen mäanderte der evangelische Pfarrer Martin Schmitthenner locker-launig durch unterschiedliche Bibeltexte rund ums Thema Musik und befand schließlich: „Wenn man mit Fingern schnippt und mit Füßen wippt – so stell ich mir gute Musik vor.“

Gleich drei Glückwunschpakete hatte Hugo Pfefferle im Gepäck, der als Präsident des Alemannischen Chorverbandes auch die Grüße von Badischem und Deutschem Chorverband überbrachte: „Wenn der Gesangverein Eichen etwas macht, ist es immer toll und gut“, drückte Pfefferle seine Hochachtung aus.

Namens der anderen Gesangvereine aus der Stadt lobte Bernd Strittmatter aus Raitbach das hohe Niveau des Eichener Chors. Claudia Brenzinger erinnerte als Rektorin der Friedrich-Ebert-Schule an die „wunderbaren Großprojekte“, die die Schule in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Gesangverein Eichen auf die Beine gestellt hat: Musicals wie „Cats“ , „Sister Act“ oder „das Benefizkonzert zugunsten des Dikome-Vereins.

Von diesem überbrachte Helfried Heidler denn auch herzliche Grüße. Seit Jahren bringe sich der Gesangverein auch finanziell ins Projekt „Schule für alle“ ein. „Wunderbar, was gemeinsam möglich ist“, freute sich Heidler über die Arbeit im Dikome-Netzwerk.

Vorsitzender Achim Hottinger nutzte die Gelegenheit, um zu Beginn der Veranstaltung einen kurzen Rückblick auf die 150-jährige Geschichte des Chorgesangs in Eichen zu werfen, der auf Initiative von Lehrer Launer einst als reiner Männerchor das Licht der Welt erblickt hatte. Viele Jahre lang war in der jüngeren Vergangenheit Jahre Karl-Heinz Klein als Vorsitzender in der Verantwortung, ihm folgten Volker Jost und Wolfgang Bühler. Seit 1999 hält Achim Hottinger das Ruder in Händen.

Seit 1988 liegt die musikalische Verantwortung in den Händen von Dieter Waibel – für etliche Redner Grund genug, ihm ein besonderes Kränzchen zu flechten. „Er sprudelt vor Ideen, langweilig wird’s nie“, zeigte sich Hottinger beeindruckt.

Einbezogen in die Respektsbekundungen wurde auch Agnes Waibel, die sich nicht allein als Sopranistin hervortut, sondern besonders bei der szenischen Aufbereitung der Choricals kreativ ist.

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