Schopfheim Unendlich viele Klangfarben

Markgräfler Tagblatt
Die Schuke-Orgel der Schopfheimer Stadtkirche Fotos: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Orgelsommer: Schopfheimer Reihe mit vier Konzerten in der Stadtkirche und einer Orgelnacht

Von Gabriele Hauger

Schopfheim. Sie gilt als Königin der Instrumente, kann mit ihrem Klang Gänsehaut erzeugen und fordert demjenigen, der sie spielt, einiges ab: die Orgel. Seit über drei Jahrzehnten widmet sich eine ambitionierte Konzertreihe diesem Instrument: der Schopfheimer Orgelsommer.

Am 6. Juli ist das Auftaktkonzert mit einer jungen Preisträgerin. Immer donnerstags folgen dann bis Ende Juli Konzerte in der Schopfheimer Stadtkirche, die mit ihrer Schuke-Orgel von 1988 und mit der 1996 nach einem Brand wieder restaurierten Voit-Orgel von 1892 zwei ausgezeichnete Instrumente vorzuweisen hat. Gespielt wird dabei ein breites Spektrum an Orgelmusik, von unterschiedlichen Organisten interpretiert.

Beliebte Besonderheit ist die Orgelnacht am Samstag, 8. Juli, in allen drei Schopfheimer Kirchen. „Ein Publikumsmagnet mit regelmäßig an die 300 Besuchern“, wie Organisator Christoph Bogon erzählt. Dabei spielen drei in der Regio bestens bekannte Kirchenmusiker, die alle den großen Bach im Programm haben, halbstündige Konzerte, so dass den Zuhörern genügend Zeit für den „Orgelspaziergang“ von Kirche zu Kirche bleibt.

Den Auftakt um 20 Uhr in der Alten Kirche macht Dieter Lämmlin mit einem Programm von Bach und Böhm. In der katholischen Kirche St. Bernhard folgt Andreas Mölder unter anderem mit einem Buxtehude-Stück. Um 22 Uhr spielt Bogon selbst, neben Bach-Werken Stücke von Mendelssohn und Vierne. Zum Abschluss treten alle drei Organisten gemeinsam auf, im Gepäck „ein bekanntes Überraschungsstück“.

Das Auftaktkonzert des Orgelsommers in der Stadtkirche (6. Juli, 20 Uhr) wird die junge Organistin und Preisträgerin der Internationalen Orgelwoche Nürnberg, Lisa Hummel, bestreiten. Ihr Programm reicht vom Barock bis zur Romantik mit Werken von Bach, Schumann, Brahms und Liszt.

Maria Mokhova verspricht am 13. Juli ein Toccaten-Feuerwerk, mit Bach, Prokofiew, Boëllmann, Peters und Durflé. „Das wird virtuos“, verspricht Bogon. Ebenfalls Preisträger in Nürnberg war Kensuke Ohira, der am 20. Juli Werke von Bach, Reger und Schönberg spielt. „Das sind Großwerke der Orgelmusik, echte Schwergewichte“, so Bogon. Der in London lebende Australier Travis Baker bringt zum Abschluss am 27. Juli ein Programm mit Attaignant, Bach und Schnitzer zu Gehör.

Natürlich strömen zu Orgelkonzerten meist keine Massen, doch mit den ausgezeichneten Instrumenten und ambitionierten Reihen in der Regio – unter anderem, an der Metzler-Orgel in St. Peter und Paul in Weil am Rhein – sei die Orgelmusik im Landkreis gut aufgestellt.

Das Kircheninstrument fasziniert Bogon immer wieder aufs Neue: „Jede Orgel klingt anders, muss optimal in den entsprechenden Klangraum eingebaut sein. Der Spieler muss sich stets neu auf sie einlassen. Und jede Orgel verschafft uns ein anderes Klangerlebnis.“ Er selbst hatte sein Aha-Erlebnis mit ungefähr zehn Jahren. „Da hörte ich unserem Kinderchorleiter zu, wie er ein Bach-Präludium auf der Orgel spielte. Da war mir klar: Das will ich auch können“, erinnert er sich. Noch immer bekommt er bei so manchem Orgelkonzert Gänsehaut. „Die bloße Klanggewalt, die klangliche Vielfalt, die Möglichkeiten von pianissimo bis zum fortissimo – dazu die seit dem Mittelalter bestehende Tradition – für mich ist die Orgel immer noch ein Phänomen.“

Wohl auch deshalb steckt er viel Herzblut in die jährliche Veranstaltungsreihe – und hofft, jedes Mal neue Zuhörer gewinnen und begeistern zu können.  Schopfheimer Orgelsommer: Auftaktkonzert: Donnerstag, 6. Juli, 20 Uhr, Stadtkirche mit Lisa Hummel; Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei, es wird um eine angemessene Spende gebeten. Weitere Konzerte: 13., 20. und 27. Juli, jeweils 20 Uhr, Stadtkirche; sowie Orgelnacht: 8. Juli, ab 20 Uhr, in allen drei Kirchen

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