Schopfheim „Unter Ausschluss der Öffentlichkeit“

Markgräfler Tagblatt
Das Vorstandsteam des Schlattholz-Zinkens (von links): Martin Reimann, Lisa Feuchtmann, Roswitha Kuri, Susanne Wohlschlag, Vanessa Brüderle, Kathrin Wachter, Jaqueline Jehle, Ingrid Kropf und Fabian Hauser. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Schlattholz-Zinken zieht Bilanz / Kritik: Immer weniger Zuschauer an Fasnacht

Schopfheim (hjh). Offene Wahlen und Lob von allen Seiten: Die Hauptversammlung des Schlattholz-Zinkens ging ausgesprochen reibungslos über die Bühne.

Zinken-Vogt Martin Reimann hakte ein Jahr ab, in dem alle „viel geleistet“ hätten. Und es habe sich gelohnt, obwohl Kassiererin Kathrin Wachter „rote Zahlen“ schreiben musste. Die waren laut Reimann jedoch „dem Jubiläum geschuldet“ und deshalb zu verschmerzen. Über 100 Teilnehmer feierten zum 55. Geburtstag im „Alten Bauhof“ ein ausgelassenes Fest mit vielen Darbietungen.

Aktiv war der Zinken nicht nur an Fasnacht, sondern auch beim Städtlifest, der wichtigsten Veranstaltung im Vereinsjahr. „Auch wenn es uns die Behörden nicht immer ganz einfach machen: Ich wüsste nicht, was wir ohne dieses Fest machen würden“, sagte Martin Reimann.

Lob zollte der Vogt den Wagenbauern, die zum Umzug zwei große und einen Kinderwagen beigesteuert hatten.

Auch wenn es am Innenleben des Zinken selbst nichts auszusetzen gab, wurde doch Kritik an der einen oder anderen fasnächtlichen Veranstaltung laut. Mitglieder monierten beispielsweise, der Fasnachtsauftakt am 11.11. leide unter chronischem Zuschauerschwund. Auch das Aufstellen des Narrenbaums mobilisiere immer weniger Zuschauer. Die Verbrennung finde praktisch „unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ statt. und auch in den Narrenkeller fänden immer weniger Besucher den Weg. „Die Zunft kümmert sich auch nicht drum“, schimpften vor allem die Älteren in der Runde.

Martin Reimann kündigte ernste Gespräche bei den Sitzungen des Zunftrates an. „Es geht uns nicht darum, reich zu werden. Es geht ums Prinzip“, betonte er und versprach, zu „überlegen, was wir künftig anders und besser machen können.“

Waldemar Lutz versuchte, als Vertreter der Zunft zu schlichten. Aber er gab auch unmissverständlich zu Protokoll, dass die Verbrennung unabdingbar zur Fasnacht gehöre. Die Zunft habe Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die versuchen sollen, dem Negativtrend entgegenzuwirken.

Gerhard Zeiher forderte Lutz auf, sich im Zunftrat für geänderte Modalitäten bei der Bewertung der Umzugswagen einzusetzen. Diese sei „immer mehr zur Katastrophe“ ausgeartet. Es fehle ein klares Konzept mit Vorgaben, nach welchen Kriterien die Jury zu bewerten habe.

Die Wahlen ergaben keine Veränderungen im Vorstandsteam. Im Amt bleiben die erste Kassiererin Kathrin Wachter, Schriftführerin Jaqueline Jehle und die zweite Requisitenverwalterin Lisa Feuchtmann, ebenso die Kassenprüfer Michael Böhler und Waldemar Lutz. Als zweite Zinkenvogtin fungiert weiter Annette Hauser.

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