Schopfheim Von schlichter Schönheit

Markgräfler Tagblatt
Stimmungsvoll: „Una Rosa per Natale“ wurde vom Ensemble Trinacria präsentiert. Foto: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

Weihnachtskonzert Musik aus Sizilien bei „Akustik in Agathen“

Von Anja Bertsch

Schopfheim. Eine gelungene Einstimmung auf die Adventszeit mit ganz eigener Atmosphäre erlebten die Zuhörer am Freitag bei „Akustik in Agathen“. Unter dem Titel „Una Rosa per Natale“ präsentierte das Ensemble Trinacria Weihnachts- und Volkslieder aus Sizilien und zauberte den Zuhörern in der proppenvollen Fahrnauer Agathenkirche mit einer Darbietung auf hohem musikalischen Niveau und auf mindestens ebenso hohem Sympathielevel ein breites Lächeln ins Gesicht.

Für ihr Weihnachtsprogramm haben Salvatore Meccio, Vittorio Catalano und Massimo Laguardia traditionelle Volksweisen aus ihrer Heimat Sizilien zu einem atmosphärisch dichten Melodienteppich verwoben, in dem ebenso viel Melancholie wie puslsierende Lebendigkeit mitschwingt. Reizende kleine Melodien sind das oft, ein wenig fremd anmutend, in ihrer schlichten Schönheit zugleich aber eingängig.

Meccio tut als Ansager der Band ein weiteres dazu, den Zuhörern die Musik und zugleich die aufspielenden Musiker nahe zu bringen: Vollendet sympathisch und mit charmantem Akzent erzählt er ein wenig zu Hintergrund und Inhalt der einzelnen Stücke, und wo die Worte einmal fehlen – „Come si dice?“ –, kommen eben Gesten und ausdrucksstarke Mimik verstärkt zum Einsatz.

Entscheidenden Anteil am ganz eigenen, urtümlichen Klang von Trinacria hat der Instrumentenfundus des Ensembles: Ein jeder der drei Musiker hat ein ganzes Arsenal traditioneller Instrumente um sich herum versammelt, die von den Musikern zum großen Teil selbst gefertigt sind. Meccio selbst bespielt nicht allein die klassische Gitarre, sondern zupft mal ein Mini-Exemplar und ein ander mal die mit feinen Schnitzereien versehene zwölfsaitige „Chitarra battente“ (Schlaggitarre).

Ungemein facettenreich kommt die Percussionsabteilung daher, die Massimo Laguardia unter seinen Fittichen hat: Wuchtig ertönt die „Tamburo Imperiale“, fein klingend begleitet das ums Bein gewundene Schellenband die Stücke. Vor allem aber sind es Tamorra und Tamburelli (Tambourins unterschiedlicher Größe), auf denen der Rhythmuskünstler Finger und Handballen mit vollendeter Eleganz trippeln, schlagen, flirren und zittern lässt.

Vittorio Catalano bespielt als dritter im Bunde eine Auswahl unterschiedlicher Flöten und schickt daneben auch einmal durchdringende Dudelsack-Harmonien oder den gequetscht-nasalen Sound seiner „Ciaramella“ – einer Schalmei – in den Kirchenraum.

Ein wichtiges weiteres Instrument schließlich sind den dreien ihre Stimmen: Sie tragen im hingebungsvollen Sologesang ebenso wie im dreistimmigen Gesang.

Am Ende einer beinahe zwei Stunden dauernden Reise in südländische Weihnachtsgefilde steuert ein begeistertes Publikum beseelt und inspiriert nach Hause.

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