Schopfheim Vor Ort für die Menschen im Einsatz

Markgräfler Tagblatt
Feierten 40 Jahre Sozialstation (von links): Monika Bringe, Regina Spiering, Georg Schenk, Beate Süßkoch, Tanja Szokoll und Tanja Kaiser. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Feierstunde: Sozialstation blickt auf 40-jähriges Bestehen zurück / Landrätin gratuliert

Schopfheim. Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Stadtkirche begannen die Feiern zum 40-jährigen Bestehen der Sozialstation.

Nach der Begrüßung durch Pfarrer Martin Schmitthenner ging Helfried Heidler, Dekan i. R., in seiner Predigt auf die Frage ein: „Wo kommen wir her und wo sind unsere Wurzeln?“ Er sah diese bei Jesus Christus, der umherzog und die Kranken heilte. „Was ihr den Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, so Heidlerl.

Pfarrer Michael Latzel sprach dem Leitungsteam Gottes Segen für seine Arbeit zu. Die Kollekte war bestimmt für den neuen Bereich der Alltagsunterstützung, der 2017 startet und Alltagsbegleitung, haushaltsnahe Hilfeleistungen, Angebote für Menschen mit Demenz und die Unterstützung von psychisch beeinträchtigten Menschen beinhaltet.

Beim anschließenden Empfang im evangelischen Gemeindehaus blickte der geschäftsführende Vorstand Georg Schenk auf die Anfänge der Krankenpflege in Schopfheim im Jahre 1852 zurück. Der Frauenverein setzte sich schon damals für Menschen in Notlagen vor Ort ein mit Krankenpflege, Nachbarschaftshilfe und Familienpflege.

In der NS-Zeit wurden die Vereine übergeleitet in die NS-Wohlfahrtpflege. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen dann wieder die Kirchengemeinden die Krankenpflege.

Im Jahr 1975 beschloss der Evangelische Kirchenbezirk, die Sozialstation zu gründen, die 1976 ihren Betrieb aufnahm und die örtlichen Gemeindekrankenschwestern nach und nach in die Station integrierte.

Die Finanzierung erfolgte seinerzeit über Vergütungen der Krankenkassen, Zuschüsse von Kommunen und Land und den Kirchengemeinden. Mit Einführung der Pflegeversicherung wurde die Finanzierung auf neue Füße gestellt und die Sozialstationen waren aufgefordert, nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu arbeiten.

1999 wandelte sich die Sozialstation in einen gemeinnützigen Verein um, den alle evangelischen und die beiden katholischen Kirchengemeinden im Einzugsgebiet Schopfheim, Maulburg, Steinen, Kleines Wiesental und Hasel trugen.

Waren vor 15 Jahren noch 16 Krankenschwestern und Altenpflegerinnen bei der Station beschäftigt, so sind es heute mehr als 50 Menschen, 45 davon in der Pflege.

In den vergangenen 40 Jahren zog die Sozialstation mehrmals um. Obwohl erst seit 2010 in neuen Räumen, plant sie schon wieder einen Neubau, der Ende 2017 bezugsfertig sein soll.

Georg Schenk dankte allen, die in den 40 Jahren Verantwortung übernommen haben, besonders Helfried Heidler, der den Verein bis Mitte Oktober dieses Jahres als Vorsitzender leitete.

Sein Dank galt auch Barbara Itterman, die fast 30 Jahre in der Verantwortung für die Pflege stand, sowie den beiden Pflegedienstleitungen Regina Spiering und Beate Süßkoch und allen Pflegekräften: „Sie sind die wahren Heldinnen der Station“, so Schenk.

Im Jahr 2015 versorgte die Sozialstation mehr als 1200 Menschen im Mittleren Wiesental, leistete fast 800 Beratungseinsätze und absolvierte 155 000 Hausbesuche.

Landrätin Marion Dammann beglückwünschte die Sozialstation zum Jubiläum und bedankte sich für das Engagement für die zu pflegenden Menschen.

Die Glückwünsche der Stadt Schopfheim überbrachte Beigeordneter Ruthard Hirschner.

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