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Schopfheim VR-Bank macht der Stadt ein Geschenk

Markgräfler Tagblatt

Kreditinstitut feiert Jubiläum und engagiert sich nachhaltig im Stadtpark

Schopfheim (ma). Die VR-Bank will sich bei der Neugestaltung des Spielplatzes im Stadtpark finanziell stark engagieren.

Das Kreditinstitut feiert 2015 sein 150-jähriges Bestehen, das sich auf den Rechtsvorgänger, die Volksbank, gründet. Darauf machte Vorstandsvorsitzender Bernhard Schlageter aufmerksam, der mit Vorstand Ines Niederschuh zur Sitzung gekommen war. Eine Projektgruppe habe entschieden, das Jubiläum ausschließlich in Schopfheim zu feiern. Aufgrund der räumlichen Nähe zum Stadtpark würde sich dieser als Ort zum Feiern anbieten, beispielsweise für eine Art Volksfest. Doch die VR-Bank habe in diesem Zusammenhang erfahren, dass der Stadtpark nicht das ganze Jahr über zur Verfügung stehe, da der Spielplatz umgebaut werde.

In diesem Sinn habe die Bank beschlossen, zum Jubiläum auf (Redner-)Veranstaltungen zu verzichten und stattdessen etwas Nachhaltiges für die Bevölkerung zu schaffen, besonders für Kinder. So würde die VR-Bank die Kosten für die Spielgeräte auf dem neuen Spielplatz übernehmen, rund 35 000 Euro, und für Bänke. Maximal wolle die VR-Bank 50 000 Euro zur Verfügung stellen, „aber das muss dieses Jahr über die Bühne gehen“.

Darüber hinaus hätten sich Mitarbeiter der Bank bereiterklärt, bei der Instandhaltung zu helfen, etwa ein- bis zweimal im Jahr nach dem Rechten sehen zu wollen, zum Beispiel durch Putzaktionen. Auch Patenschaften seien denkbar. Die VR-Bank wolle die Scheckübergabe aber nicht im Jahr 2017 oder 2018 vornehmen, wenn der gesamte Park überplant ist, sondern 2015 zum Jubiläum der Bank, die dann die Einweihung des neuen Spielplatzes mit einem Fest feiern könne.

Von Petra Martin

Schopfheim. So schnell wie möglich will die Stadt einen neuen Kinderspielplatz im Stadtpark einrichten. Der soll - jedenfalls laut Mehrheitsbeschluss des Bau- und Umweltausschusses am Montag - nicht auf der jetzigen Fläche entstehen, sondern an anderer Stelle: am Streifen zur Wohnbebauung in der Scheffelstraße hin, zwischen jetzigem Schachfeld und Vogelvoliere.

Dass zuerst eine Gesamtplanung für den Stadtpark an sich vorgenommen wird, wie Grünen-Stadtrat Jürgen Fremd es vehement forderte, wurde von der restlichen Mehrheit im Ausschuss abgelehnt.

Der Beschluss: Zuerst soll der Spielplatz eingerichtet werden, wofür die VR-Bank anlässlich ihres Jubiläums in diesem Jahr die Kosten für die Spielgeräte in Höhe von rund 35 000 Euro übernehmen will (siehe gesonderten Artikel).

Gegenvotum von Jürgen Fremd: Der Grünen-Stadtrat hält diese Vorgehensweise für falsch: „Der Prozess wird von der falschen Seite aufgerollt, denn man macht den zweiten Schritt vor dem ersten.“ Fremd sprach sich dafür aus, zunächst die Gesamtplanung für den Stadtpark zu entwickeln - unter Beteiligung vieler fachkundiger Gruppen. So habe die betreffende IG mit einer Landschaftsgärtnerin beziehungsweise einer -planerin gesprochen, die zugesichert habe, es sei zeitlich machbar, zuerst eine Gesamtplanung vorzunehmen und sich dann um den Spielplatz zu kümmern. Würde dies vom Rat im März auf den Weg gebracht und bis Juli die Gesamtgestaltung fix gemacht werden, dann könne bis September / Oktober alles fertig sein, und die VR-Bank könne dann als Sponsor ihr Fest mit Spielplatzeinweihung feiern. „Das ist nachhaltiger“, war sich Fremd sicher, „das kriegen wir dieses Jahr hin.“ Traurig sei indes, dass nicht schon Ende vergangenen Jahres eine Gesamtplanung aufgestellt worden sei.

Die Sicht des Bürgermeisters: Christof Nitz erinnerte das Gremium an den desolaten Zustand des jetzigen Spielplatzes. So sei man sich einig gewesen, so schnell wie möglich eine Verbesserung herbeizuführen. Bei der Klausurtagung mit dem Gemeinderat sei die Beschlusslage eindeutig gewesen: Dieses Jahr wolle man lediglich den Spielplatz erneuern. Auch der Stadtpark solle grundsätzlich überplant werden, aber dafür seien 2015 keine Mittel im Haushalt eingestellt.

Der VR-Bank sei man indes dankbar für den namhaften Betrag, den diese zu ihrem Jubiläum zur Verfügung stellen wolle. Wenn es später einmal, etwa 2016, um die Gesamtplanung des Stadtparks gehe, sei selbstverständlich eine öffentliche Beteiligung, auch mit dem Arbeitskreis, geplant.

Nitz sprach sich indes dafür aus, den jetzigen Standort für den neuen Spielplatz beizubehalten. „Dann verbaut man sich auch nichts.“ Nitz bestritt, dass es zeitlich möglich wäre, eine Stadtpark-Gesamtüberplanung noch in diesem Jahr hinzubekommen. „Das ist unrealistisch.“ Die Tagesordnung für die März-Sitzung des Gemeinderats sei bereits unter Dach und Fach. „Das ist nicht in zwei Wochen gemacht, da braucht man viele Monate.“ Dass man jetzt an den Spielplatz herangehe, sei ein guter Anfang.

Es könne nicht sein, dass jeder, der einen kennt, der einen kennt, sage, wie es funktioniere. Es könne auch nicht sein, alle zwei Wochen die Meinung zu wechseln beziehungsweise ein Projekt festzulegen und drei Wochen später alles wieder über den Haufen zu werfen nach dem Motto „rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln“. Im übrigen warnte Nitz davor, der VR-Bank nun den Schwarzen Peter zuschieben zu wollen.

Stimmen aus dem Gremium: Andi Gsell schüttelte als sachkundiger Bürger den Kopf über die „hinterfragende“ Haltung Jürgen Fremds. „Das verstehe ich bei weitem nicht.“ Es sei ein Glück, dass sich die Bank am Spielplatz beteilige; andere Kommunen wären froh darüber. „Ich habe eine Bitte“, so Andi Gsell: „den Spielplatz heute auf den Weg bringen.“

Thomas Gsell (SPD) sagte, eine Gesamtplanung für den Stadtpark sei wünschenswert; es sei aber auch klar, dass sich Bürger seit Jahren massiv über den Zustand des jetzigen Spielplatzes beschwerten. Wenn nun das großzügige Angebot der VR-Bank gefährdet würde, stimme er einer Vertagung, wie von Jürgen Fremd gewünscht, nicht zu, so Thomas Gsell, zumal im Haushalt 2015 auch keine Mittel für eine Gesamtüberplanung vorhanden seien.

Thomas Kuri (CDU) sagte, es heiße, nicht den zweiten vor dem ersten Schritt zu machen, doch durch eine Verlagerung des Spielplatzes würde man sich nichts verbauen. Jeannot Weißenberger (CDU) zeigte sich erfreut, dass sich die VR-Bank einbringe; trotz allem Verständnis für die Bedingung, die Maßnahme im Jubiläumsjahr umzusetzen, habe er aber auch Zweifel. Karlheinz Markstahler (Freie Wähler) sagte, in seiner Fraktion gebe es verschiedene Meinungen, aber nun wolle er, dass man in dieser Sache jetzt weiterkomme.

Zwei Planungsbüros für Spielplätze stellten in der Sitzung ihre Angebote vor: Der Ausschuss vergab den Spielplatz-Auftrag mit relativ knapper Mehrheit an den Anbieter, mit dem die Stadt schon auf verschiedenen Spielplätzen zusammengearbeitet hat. Um die Inhalte, also mit welchen Spielgeräten der Spielplatz im einzelnen bestückt wird, soll sich der Arbeitskreis kümmern.

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