Weg vom Mauerblümchen-Dasein

Von Werner Müller

Schopfheim. So langsam kommt das Karussell in Fahrt: Die Stadt macht mit der Umgestaltung des Kinderspielplatzes im Anna-Kym-Garten jetzt ernst.

Seit Jahren fristet die Anlage in der Nordostecke des Stadtparks - ohne Karussell – ein eher kümmerliches Dasein, einige der Spielgeräte musste die Stadt in den Jahren 2013 und 2014 wegen Sicherheitsdenken sogar schon aus dem Verkehr ziehen (wir berichteten mehrfach). Derzeit befinden sich nur noch zwei bescheidene Geräte, eine Wippe und eine Sandgrube auf dem Platz.

Doch die seit langem geforderte Besserung ist in Sicht. Schon im Jahr 2009 hatte eine Projektgruppe „Sichere Innenstadt“ eine vollständige

Spielgeräte allein kosten 35 000 Euro

Überplanung angeregt, um den Stadtpark insgesamt wieder zu beleben. Und auch die Agenda-Gruppen machten sich im vergangenen Jahr für eine grundlegende Neukonzeption stark.

Damit ist es jetzt soweit. Der Bauausschuss hat in seiner nächsten Sitzung am kommenden Montag über die Anschaffung von neuen Spielgeräten und die Umgestaltung des Spielplatzes insgesamt zu entscheiden. Das Ordnungsamt der Stadt hat zu diesem Zweck einen Ideenwettbewerb ausgelobt und neun Spielgerätehersteller angeschrieben. Dabei stellte sie zwei Varianten zur Wahl: Zum einen die Neugestaltung des jetzigen Platzes, zum anderen die Verlegung des Spielplatzes auf die gegenüberliegende Seite, südlich an die Vogelvoliere angrenzend.

Die Resonanz war freilich bescheiden: Eine Firma gab zwei Angebote (je eines für die beiden möglichen Standorte) ab, eine zweite Firma eines (für die jetzige Fläche).

Die voraussichtlichen Kosten für die neuen Spielgeräte belaufen sich auf 35 000 Euro. Noch einmal die gleiche Summe ist nach Angaben von Patrick Bender vom Ordnungsamt für Erd- und Montagearbeiten fällig. Diese jedoch will ein Sponsor übernehmen, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stadtpark ansässig ist.

Mit dem Spielplatz allein ist es im Stadtpark freilich nicht getan. Im Auftrag der Stadt sollen sich externe Fachplaner außerdem Gedanken machen, wie der gesamte Anna-Kym-Garten künftig aussehen soll. Dies alles dient dem seit mehreren Jahren akuten Grundgedanken, den Park aus seinem Mauerblümchen dasein zu befreien und ihn für erwünschte Besucher wieder attraktiver zu machen - während andere Dauergäste mit eher unangenehmem Auftreten draußen bleiben sollen.

Zu diesem Konzept zählen auch solche Maßnahmen, die schon etabliert sind - wie das mittlerweile erfolgreiche Open-Air-Kino zum Beispiel oder das „Lichter- und Leute“-Fest von Hans Glöggler.

Diese Veranstaltungstauglichkeit zu erhöhen, ist denn auch eine der Aufgaben, die ein neues Konzept lösen soll. Im Zuge der grundsätzlichen Neugestaltung wäre weiter zu klären, ob beispielsweise der Boule-Verein im Park, wie gewünscht, ein Domizil bekommen soll.

Im Gemeinderat sind auch schon Stimmen laut geworden, die Bürger und Agenda-Gruppen in die Planungen mit einzubeziehen.

Weitere Informationen: Öffentliche Sitzung des Bauausschusses am Montag, 23. Februar, um 19 Uhr im Rathaussaal