Schopfheim Weniger Einbrüche und Diebstähle

Markgräfler Tagblatt

Trotz steigender Zahl der Straftaten: Kriminalitätsbelsatung im Revierbereich Schopfheim „bleibt gering“

Von Werner Müller

Schopfheim. Um ihre Sicherheit keine Sorgen machen müssen sich die Wiesentäler zwischen Maulburg und Todtnau. Zwar stieg die Zahl der Straftaten im Jahr 2014 um knapp elf Prozent. Doch dies sei „nur auf den ersten Blick beunruhigend“, versicherten Michael Trefzer und Klaus Ziegler vom Polizeirevier Schopfheim, als sie gestern den Kriminalitätsbericht vorstellten.

„Trotz des Anstiegs bleibt die Kriminalitätsrate gering“, betonten sie. Denn mit insgesamt 2650 gemeldeten Straftaten bewege sich das Revier auf durchschnittlichem Niveau. Die so genannte Kriminalitätsbelastung (Straftaten pro 100 000 Einwohner) liege mit umgerechnet 5672 Fällen deutlich unter dem Schnitt im Regierungsbezirk Freiburg.

Vor allem aber gingen in drei Kriminalitätsfeldern, die das Sicherheitsgefühl der Bürger besonders tangieren, die Zahlen deutlich zurück: Bei den Diebstählen registrierte die Polizei 657 Fälle, dass sind 20 oder drei Prozent weniger als 2013. Noch spürbarer war der Rückgang bei den Einbrüchen: 75 einschlägige Delikte sind gut 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Und bei der Straßenkriminalität (Sachbeschädigung, Körperverletzung im öffentlichen Raum) sank die Rate um 16 Prozent auf 482 Fälle.

„Das könnte für die Bürger durchaus beruhigend wirken“, so der stellvertretende Revierleiter Michael Trefzer und der Leiter des Bezirksdienstes, Klaus Ziegler.

Richtig stolz sind die beiden auf die Aufklärungsquote ihres Reviers: Sie liegt mit über 62 Prozent nicht nur um 3,3 Punkte besser als 2013, sondern auch deutlich über dem Schnitt in Baden-Württemberg (58 Prozent) und im Regierungsbezirk Freiburg (58.9 Prozent). „Die hinken hinter uns her“, freute sich Ziegler und nannte die Schopfheimer Zahlen „fast schon sensationell“.

In die Höhe schnellten 2014 freilich auch die Zahlen bei den Betrugsdelikten: 492 Fälle zählte die Polizei, rund ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. Die Steigerung lässt sich nach Klaus Zieglers Angaben indes an zwei Gründen festmachen. Zum einen schnappten die Ordnungshüter zwei Verdächtige, die auf raffinierte Weise in großem Umfang Internetabzocke betrieben. Und zum anderen gingen der Polizei bei verstärkten Kontrollen viele Schwarzfahrer in Bussen und Bahnen ins Netz.

Um über 35 Prozent nahmen 2014 die Rauschgiftdelikte zu: Ein Großteil der 240 Fälle (110) ging allerdings aufs Konto von nur zwei Dealern, die im Oberen Wiesental ihr Unwesen trieben.

Steil nach oben kletterten die Zahlen beim Ausländer-/Asylverfahrensgesetz – von 16 auf 70 Fälle. Das entspricht einem Zuwachs von über 330 Prozent. Dahinter verbergen sich keine schweren Straftaten, die Polizei muss vielmehr anzeigen, wer ohne gültige Einreisedokumente bei ihr Asyl beantragt.

Öfter als in den Vorjahren flogen 2014 auch die Fäuste: 305 Körperverletzungen landeten im Polizeiprotokoll, das entspricht einem Zuwachs von 15 Prozent. Das sind beileibe nicht immer nur Schlägereien unter Saufkumpanen: Immer öfter mussten die Beamten auch bei häuslichen Fällen von Gewaltanwendung eingreifen, erklärte Michael Trefzer.

Unblutiger geht es hingegen bei den Beleidigungen zu. Immer öfter sehen sich die Kontrahenten dabei nicht einmal in die Augen: Unter den insgesamt 161 registrierten Fällen (ein Plus um knapp 30 Prozent) sei eine stattliche Anzahl per SMS oder E-Mail erfolgt, wusste Klaus Ziegler zu berichten. Vor allem bei jungen Leuten sei die Beleidigung auf der Telekommunaktionsschiene mittlerweile gang und gäbe.

Eine gewisse Entwarnung konnten Trefzer und Ziegler auch bei der Jugendkriminalität geben. Waren im Revierbereich seit Jahr und Tag erstaunlich viele Straftäter noch Jugendliche oder junge Erwachsene - deutlich mehr als im Landes- oder Kreisdurchschnitt –, so hat sich dieses Differenz 2014 deutlich abgeschwächt. Der Anteil der Erwachsenen ist im Revierbereich mit knapp 69 Prozent jetzt fast so hoch wie im Regierungsbezirk Freiburg (75 Prozent).

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